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Leichtathletik-WM in Eugene25 von 50 Entscheidungen: Noch immer keine Medaille für Deutschland

Carolina Krafzik (links) auf der Tartanbahn.

Die deutschen Athletinnen und Athleten hinken der Weltspitze hinterher, wie hier Carolina Krafzik (l.) am 19. Juli 2022.

Halbzeit bei der Leichtathletik-WM in Eugene, 25 von 50 Medaillen-Entscheidungen sind bereits gefallen. Team Deutschland enttäuscht bislang – dafür bringen andere Nationen Freude.

Gerade erst begonnen und schon ist Halbzeit in Eugene. Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im US-Bundesstaat Oregon sind 25 von 50 Medaillenentscheidungen gefallen. Das deutsche Leichtathletik-Team sucht man im Medaillenspiegel vergeblich.

Auch in der Nacht zum Mittwoch (20. Juli 2022) gab es keinen weiteren Schimmer Hoffnung auf deutsche Leichtathletik-Medaillen. Dafür konnte sich eine ukrainische Hochspringerin in der Russland-Domäne Hochsprung überraschend Silber sichern. Was sonst noch in der Nacht passiert ist, erfahren Sie hier.

Deutsches Leichtathletik-Team nur dabei, statt mittendrin

Ein zehnter Platz für Stabhochspringerin Jacqueline Otchere (26) als Top-Ergebnis – die deutsche Halbzeitbilanz in Eugene fällt ernüchternd aus. „Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben“, sagte Chefbundestrainerin Annett Stein. Schlimmer noch: Die Weltmeisterschaften sind offensichtlich für viele Athleten nur Beiwerk im Vorfeld der Heim-Europameisterschaften in München. „Wahrscheinlich ist es nicht gelungen, diese WM in den Fokus der meisten Athleten zu setzen“, sagte Stein.

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Dass dennoch rund 80 Athleten und Athletinnen nach Eugene reisten, ist wohl vor allem der Sportförderung geschuldet. Der DLV werde auch danach bewertet, wie viele WM-Teilnehmer er an den Start bringe, sagte Stein: „Deshalb probieren wir auch, jeden zu einem solchen Wettkampf mitzunehmen.“ Eine Sichtweise, die gesteigertes Unverständnis hervorrief.

Die Serie der deutschen Enttäuschungen in Eugene setzte sich auch mit Carolina Krafzik (27) über 400 Meter Hürden fort. Die Olympia-Halbfinalistin scheiterte bereits im Vorlauf, was auch aus Trainingsrückstand resultierte. Neben Krafzik war am Dienstag aus dem deutschen Team nur Jessica-Bianca Wessolly (25) im 200-Meter-Halbfinale am Start, stand aber gegen die Stars der Branche wie 100-Meter-Siegerin Shelly-Ann Fraser Pryce (35) auf verlorenem Posten. Immerhin: Wessolly erfüllte die WM-Erwartungen – im Gegensatz zu vielen anderen im Team des deutschen Leichtathletik-Verbandes.

(Fast-)Märchen für ukrainische Hochspringerin Mahutschich

Binnen 20 Minuten stürzten derweil zwei norwegische Olympia-Sieger ab. Superstar Karsten Warholm (26) brach im Finale über 400 Meter Hürden auf den letzten Metern brutal ein und wurde nur Siebter. Der Weltrekordler (45,94 Sekunden) schleppte allerdings reichlich Verletzungssorgen durch den Sommer. „Ich habe mit allem gekämpft, was ich hatte“, sagte Warholm. Die spektakuläre Olympia-Revanche gewann der Tokio-Dritte Alison dos Santos (22, Brasilien/46,29 Sekunden) vor dem Zweiten Rai Benjamin (24, USA/46,89 Sekunden). Kurz zuvor hatte sich über 1500 Meter Jakob Ingebrigtsen (21) in einem wahnsinnig schnellen Rennen in 3:29,47 Minuten mit Silber hinter dem Briten Jake Wightman (28/3:29,23) begnügen müssen.

Wightman setzte damit die große britische Tradition über diese Strecke fort. Weltverbands-Präsident Sebastian Coe (65), der begeistert applaudierte, hatte 1980 und 1984 Olympia-Gold über die „Nicht-Ganz-Meile“ gewonnen – und 39 Jahre vor Wightman wurde Steve Cram (61) in Helsinki erster 1500-Meter-Weltmeister der Geschichte.

Es wäre eine ganz, ganz wunderbare Geschichte gewesen. Nämlich: Wenn die erst 20 Jahre alte Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich das erste Gold für die Ukraine geholt hätte. Ausgerechnet in der Domäne Russlands, dessen Springerinnen seit 2011 jedes Mal vorne lagen – zuletzt dopingbedingt unter neutraler Flagge. Nun fehlten sie nach dem unsäglichen Überfall Russlands auf die Ukraine komplett, und Mahutschich holte als Topfavoritin in einem Herzschlagfinale mit 2,02 Meter höhengleich hinter der Australierin Eleanor Patterson (26) Silber. Dennoch war Mahutschich eine Siegerin – nach einer mentalen Meisterleistung in so schwierigen Zeiten. Und auch das ist wunderbar. (sid/sto)