Nele Weßel schaffte bei der Leichtathletik-WM in Tokio am Grünen Tisch das Finale über 1500 Meter. Die Deutsche war zuvor durch einen Schubser aus dem Tritt gebracht worden.
Leichtathletik-WMDisqualifiziert! Schubserei-Ärger um Deutsche
Aktualisiert14.09.2025, 14:58
Was für ein turbulenter Halbfinal-Lauf für Nele Weßel (25)! Bei der Leichtathletik-WM kam sie am Sonntag (14. September 2025) durch einen Schubser von Marta Zenoni (26) im zweiten Halbfinale über 1500 Meter aus dem Tritt.
Weßel verlor dadurch den Anschluss und verpasste den Endlauf um die Medaillen als Letzte. Sie legte allerdings Protest ein, erhielt nachträglich noch einen Platz im Finale. Die Übeltäterin wurde dagegen disqualifiziert.
Die Italienerin Zenoni habe „mal wieder voll den Arm ausgestreckt“, beschwerte die deutsche Mittelstreckenläuferin sich im ZDF über ihre Rivalin. Weßel kam im Pulk der Läuferinnen ins Straucheln, eine weitere Rivalin konnte nicht ausweichen und schob die Deutsche aus dem Weg.
Bei den Kampfrichtern reichte Weßel Beschwerde ein, ging sofort nach dem Zieleinlauf zu einem Verantwortlichen auf der Strecke. Schon während des Rennens hatte sie reklamierend die Arme gehoben, sich erst mal aber wieder aufgerappelt.
Derartige Szenen hatte sie bewusst vermeiden wollen, führte Weßel weiter aus: „Es war total unruhig, ich bin extra schnell los, um nach vorne zu kommen und solchen Schubsereien aus dem Weg zu gehen.“
Das Verhalten der Italienerin sei „schon auffällig“ und es seien „schon immer die Gleichen“, beklagte Weßel: „Ich habe ihren Arm gemerkt. Jetzt ist es deren Entscheidung. Ich habe mir einfach ein schnelles Rennen gewünscht, um noch mal zu zeigen, was ich kann. Dass es jetzt so ausgeht, ist nicht cool.“

Copyright: Screenshot ZDF
Marta Zenoni (in Blau) schob mehrfach ihre Schulter gegen Nele Weßel, brachte die Deutsche beim Überholversuch entscheidend aus dem Tritt.
Zum Zeitpunkt des Vorfalls zwei Runden vor dem Ende hatte sie noch aussichtsreich im Hauptfeld gelegen, nach dem Strauchler verlor sie Anschluss und Rhythmus, schaffte es nicht mehr, zu ihren Konkurrentinnen aufzuschließen.
Die Entscheidung der Kampfrichter bescherte Weßel dann aber doch noch einen Startplatz im Finale. In ihrem Vorlauf hatte sie als Sechste über 4:03,57 Minuten eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt.