KommentarStimmungsexplosion bei Handball-EM: Das kann nur Köln

Die deutschen Handballer lassen sich nach dem Sieg gegen Island von den Fans in der Kölner Lanxess-Arena feiern.

Die deutschen Handballer lassen sich nach dem Sieg gegen Island am 18. Januar 2024 von den Fans in der Kölner Lanxess-Arena feiern.

Torhüter Andreas Wolff steht beim 26:24 Deutschlands über Island bei der Handball-EM im Mittelpunkt. Und die Kölner Fans.

von Denis Canalp (can)

Der Beginn war etwas zäh, genau wie das erste Hauptrunden-Spiel der deutschen Handballer bei der Heim-EM in Köln. Doch am Ende des dramatischen 26:24-Sieges der DHB-Auswahl über Island verstand man in der restlos ausverkauften Lanxess-Arena sein eigenes Wort nicht mehr. Das kann nur Köln! Ein Kommentar.

Das Kölner Publikum benötigte am Donnerstagabend (18. Januar 2024) in Deutz ein wenig, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Kein Wunder, ob der vielen einfachen vergebenen Chancen im Angriff und der zahlreichen Fehler im Spielaufbau – und der Hymnen-Panne noch vor dem Anpfiff. Immer dann, wenn die deutschen Fans bereit waren, richtig aufzudrehen, folgte der nächste Bruch im deutschen Spiel. Es schien wie verhext.

Andi Wolff verwandelt die Arena in Köln in ein Tollhaus

Der überragende Schlussmann Andreas Wolff (32) brachte das DHB-Team zum Schluss auf die Siegerstraße, entnervte die Isländer nicht nur durch mehrere gehaltene Siebenmeter, sondern zeigte eine wahre Giganten-Leistung im Tor. Die verwandelte die Halle in ein regelrechtes Tollhaus. „Andi, Andi“-Sprechchöre, wilde Jubelschreie und „Deutschland“-Gesänge verschmolzen in diesen Wolff-Momenten zu allgemeiner Glückseligkeit in der Dezibelstärke eines startenden Flugzeugs – Gänsehaut pur!

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Als Julian Köster (23) kurz vor Spielende den Ball nach einer schieren Willensleistung irgendwie zum erlösenden Endstand im isländischen Tor unterbrachte und Deutschland damit einen Traum-Einstand in die Hauptrunde bescherte, brachen in der Lanxess-Arena alle Dämme. Die Stimmung war jetzt schon europameisterlich.

Nach der Schlusssirene folgte dann noch eine besondere Ehrung für Christoph Steinert, der in der Halle seinen 34. Geburtstag feierte. Nachdem die 19.750 Zuschauer und Zuschauerinnen ihm zu Ehren ein ohrenbetäubendes „Happy Birthday“ schmetterten, wandte sich der Jubilar sichtlich gerührt ans Publikum: „Danke, Köln. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr so geil feiern könnt!“

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Auch Matchwinner Köster war völlig zu Recht beeindruckt von der Euphorie in der Lanxess-Arena: „Die Stimmung in Düsseldorf und Berlin war schon super, aber heute in der Lanxess Arena, das war wirklich der absolute Wahnsinn. Die Zuschauer haben hier ein gutes Gespür dafür, wann wir sie brauchen. Meine neue Lieblingshalle!“

Und mit dieser ganz besonderen Stimmung ist für das deutsche Team bei dieser EM in Köln noch alles möglich. Am Samstag (20. Januar, 20.30 Uhr) gegen Österreich steht die nächste große Aufgabe an. Doch mit Köln im Rücken und Wolff im Kasten geht Deutschland mit breiter Brust auch in dieses Spiel, denn die Spieler wissen: Die Magie von Köln kann das DHB-Team tragen.