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Fans bangten um Köln-KonzertNina Chuba sorgt für Meer aus Mittelfingern

Nina Chuba auf der Bühne bei ihrem Konzert in Köln

Nina Chuba machte beim Konzert in Köln die Lanxess-Arena voll.

Nina Chuba machte am Donnerstag die Lanxess-Arena in Köln voll, begeisterte nach zwischenzeitlichem Bangen dann mit ihrer rund 100-minütigen Show. Laute und leise Töne wechselten sich dabei ab.

Spielt sie oder spielt sie nicht? Rund ein Jahr Vorfreude mussten Fans von Nina Chuba hinter sich bringen, um am Ende doch noch um das Konzert-Highlight in der Lanxess-Arena zu bangen.

Zwei Shows hatte die Senkrechtstarterin des Sommers 2023 in den ersten November-Tagen nach einem Infekt ausfallen lassen müssen, die erlösende Entwarnung für das Konzert am Vortrag in Frankfurt kam erst wenige Stunden vor Beginn. Ab da atmete auch Köln vorsichtig auf – und am Donnerstag (6. November 2025) dann kollektiv durch.

Nina Chuba bei Konzert in Lanxess-Arena gut erholt

Am Mittag meldete sich die in Hamburg aufgewachsene Sängerin und Hip-Hopperin vorfreudig in einer Instagram-Story aus dem Oberrang der Lanxess-Arena, die selbst im leeren Zustand mit ihren Dimensionen beeindruckte. Aus den oberen Reihen des Henkelmännchens schwärmte Nina Chuba ungläubig von der „besten Aussicht der Welt“.

Dass die erste Arena-Tour ihrer noch jungen Karriere etwas ganz Besonderes ist, war der 27-Jährigen mit den markanten geflochtenen Zöpfchen einige Stunden später immer wieder anzumerken.

„Ich habe heute auch schon da oben gestanden. Ich sehe ganz klein von da oben aus, oder?!“, sagte sie staunend in Richtung Publikum, das sie über die gesamten 100 Minuten auf Händen trug. Gerade unter den jüngeren Fans setzten dort viele bei der Frisur auf den Partnerlook.

Bei den ruhigen ersten Takten ihres Songs „Rückspiegel“ war auf den riesigen Leinwänden zu sehen, wie die Sängerin mit glasigen Augen verträumt zu den Rängen direkt unter dem Hallendach blickte. Zuvor hatte sie der vollen Arena – ganz im Vertrauen – verraten, dass sie sich auf den Tour-Halt in Köln am meisten gefreut habe.

Nina Chuba bei ihrem Auftritt in Frankfurt auf der Bühne.

Nina Chuba, hier bei ihrem Auftritt in Frankfurt am Vortag des Köln-Konzerts.

„Ihr seid immer so gut drauf“, schwärmte Nina Chuba ihren Fans entgegen. Die Vorschusslorbeeren blieben aber längst nicht die einzigen warmen Worte. Die Hanseatin nahm sich zwischen ihren Songs immer wieder Zeit, um persönlich und nahbar mit der Menge zu schnacken. Selbst darüber, dass sie gegen die letzten Nachwirkungen ihrer Erkrankung jetzt erst mal kräftig ins Taschentuch schnoddern müsse.

Die Show wurde dem deutlich größeren Rahmen als beim Vorjahres-Konzert im Palladium trotz angeschlagener Protagonistin mehr als gerecht: Die bunt gemischte Menge mit vielen Kindern im Publikum war schon nach dem krachenden Auftakt pünktlich um 20 Uhr mit dem Durchbruch-Hit „Wildberry Lillet“ außer Atem.

Bei „Mangos mit Chili“ performte Nina Chuba mit ihrer üppigen Band inklusive Trompete, Posaune und Saxophon. Zu „Malediven“ spulte sie in schwarzem Minirock und Leder-BH mit ihren zwei Tänzerinnen eine verruchte Choreografie ab, sang verführerisch: „Du bist single, glaub, ich will dich teasen. Es kann physisch werden, wenn unsre Chemie stimmt.“

Eine Schar an Flammenwerfern, die das Gefühl angesengter Augenbrauen bis in den Oberrang feuerten, rundete das Ensemble beim Wut-Song „Rage Girl“ ab. Auch das Highlight vieler Fans, das Einstimmen der Massen mit ausgestreckten Mittelfingern auf „Ich hass dich“, durfte in Köln natürlich nicht fehlen.

Bei allem Feuer auf der Bühne nahm sich die gereifte Nina Chuba aber diesmal auch mehr Raum für langsamere und nachdenkliche Töne. Sie sprach und sang über eigene Unsicherheiten und bestärkte dabei all jene, denen es ähnlich geht. „Ich mach’ mir viel zu viel Gedanken um Probleme, die’s nicht gibt. Greife nach den Sternen und wenn ich’s schaff, dann nenn’ ich’s Glück“, sang sie in „Unsicher“ so manchem Fan aus der Seele.

Dass beim Gang von der Bühne dann wie schon vor einem Jahr im Palladium „Ich liebe das Leben“ von Vicky Leandros aus den Boxen summte, machte zum Abschluss eines emotionalen Abends deutlich: Bei aller Unsicherheit fühlt sich Nina Chuba auch auf den ganz großen Bühnen pudelwohl.