Handball-EMPeinliche Panne bei Deutschland-Sieg in Köln – Fans reagieren deutlich

Peinliche Panne bei der Handball-EM. Bei der isländischen Nationalhymne hakt der Ton. Irritierte Gesichter bei den Isländern. Erst mit Verspätung wird die Hymne richtig abgespielt.

Das ist ärgerlich: Vor dem ersten EM-Hauptrundenspiel der deutschen Handballer gegen Island in Köln ist es am Donnerstagabend (18. Januar 2024) zu einer Panne beim Abspielen der Nationalhymnen gekommen.

Als die Isländer bei der Vorstellung vor dem Anpfiff dran waren, hakte die Musik. Eine unangenehme Panne! Als einige Zuschauerinnen und Zuschauer pfiffen, wurde das Abspielen schließlich abgebrochen. 

Deutschland gewinnt nach Hymnen-Panne knapp gegen Island

Viele der 19.750 Fans in der ausverkauften Lanxess Arena überbrückten die knapp einminütige Pause mit Island-Rufen, ehe es mit der Nationalhymne weiterging.

Wie ein Sprecher der Lanxess-Arena mitteilte, wurde allerdings nicht – wie von vielen in der Halle und vor den Fernsehern angenommen – die falsche Hymne abgespielt. Vielmehr habe es technische Probleme an einem Laptop gegeben, sodass beim Abspielen der Ton hakte. So sehr, dass das Musikstück nicht mehr als Island-Hymne zu erkennen war.

Nach einem schnellen Neustart erklang die Hymne dann in der gewünschten Qualität, ohne Aussetzer und im richtigen Tempo. „Wir bitten das isländische Team um Entschuldigung“, sagte der Hallensprecher.

Danach begann das DHB-Team nervös, kämpfte sich dann aber ins Spiel – und gewann am Ende dank einer starken Abwehrleistung um den überragenden Torwart Andreas Wolff mit 26:24 (11:10). Das Spiel in der Ticker-Nachlese.

Der Hymen-Fauxpas war schnell vergessen. Stattdessen zeigte das Kölner Publikum wieder einmal, warum es bei den deutschen Handballern einen derart guten Ruf genießt. Die Stimmung war prächtig – und Deutschland bleibt bei einem großen Turnier in der Lanxess-Arena bei seiner makellosen Bilanz.

Heim-Turnier

Der deutsche Kader bei der Handball-EM 2024

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Durch den Sieg hat Deutschland in der Hauptrunden-Gruppe nun zwei Punkte, steht hinter Frankreich (4), Österreich (3) und Ungarn (2) auf Platz vier. Die direkten Duelle mit Österreich, Ungarn und den fünftplatzierten Kroaten stehen noch aus. Mit den Fans in Köln im Rücken hat Deutschland noch alles in der eigenen Hand. Nur die beiden Erstplatzierten der Sechsergruppe ziehen ins Halbfinale ein.

Handball-EM: Herz von Bundestrainer Alfred Gislason schlägt für Deutschland

Für Bundestrainer Alfred Gislason war es das erste Pflichtspiel gegen sein Heimatland. „Ich werde beide Nationalhymnen singen, auch wenn das schwierig wird“, kündigte der 64 Jahre alte Isländer bereits vor dem Duell in Köln an – und machte diese Ankündigung am Donnerstagabend wahr..

Schon vor der Europameisterschaft hatte Gislason in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur erklärt, dass es für ihn schwierig sei, mit dem DHB-Team „gegen Island zu spielen. Da ist es schon etwas komisch, wenn man bei den Nationalhymnen auf der anderen Seite steht“, sagte Gislason.

Nach dem 30:33 gegen Frankreich zum Abschluss der EM-Vorrunde in Berlin ließ er jedoch keinen Zweifel daran, dass sein sportliches Herz für Deutschland schlägt. „Ich werde alles dafür tun, dieses Spiel zu gewinnen. Das kann ich garantieren. Ich bin zwar Isländer, aber ich arbeite mit der deutschen Mannschaft und liebe dieses Team“, versicherte Gislason und bekräftigte: „Vielleicht bin ich da egoistisch, aber auch unter Freunden oder in der Familie will ich immer gewinnen.“

Dennoch sei es für ihn „ein ganz besonderes Spiel, das mir sehr viel bedeutet. Mein Vater, meine Brüder und meine Onkel werden alle auf der Tribüne sitzen. Ich bin sehr gespannt, ob im deutschen Trikot oder im isländischen“, sagte der Bundestrainer schmunzelnd und fügte ernst hinzu: „Es ist ein Spiel, dass wir unbedingt gewinnen müssen und wollen, um die Chance aufs Halbfinale zu erhalten.“ Das hat geklappt – auch wenn die Verwandtschaft tatsächlich geschlossen in Island-Trikots erschienen war. (mit dpa)