WM-Auftakt: Deutschland zerlegt UruguaySpott für DHB-Vize Hanning: „Kippen im Ohr“

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Philipp Weber und Deutschland haben WM-Auftaktgegner Uruguay beim 43:14 keine Chance gelassen.

von Anton Kostudis (kos)

Gizeh – Lockerer WM-Aufgalopp für die deutschen Handballer: Erwartungsgemäß hat sich das Team aus Uruguay am Freitagabend nicht als Stolperstein erwiesen. Dass es für das Team von DHB-Chefcoach Alfred Gislason (61) am Ende aber beim überdeutlichen 43:14 ein derart entspannter Spaziergang wird – damit hatte im deutschen Lager wohl dennoch niemand gerechnet.

Schon zur Halbzeit war die Messe gegen heillos überforderte und harmlose Südamerikaner gelesen: 16:4 führte Deutschland nach dem ersten Durchgang, Gislason nutzte daher den zweiten Spielabschnitt, um ein bisschen zu experimentieren – und seinen Reservisten Spielzeit zu geben. Unter anderem leistete sich der DHB-Trainer den Luxus, seinen Kapitän Uwe Gensheimer (34) den kompletten zweiten Durchgang lang zu schonen.

„Wir wollten uns nichts zuschulden kommen lassen“, erklärte Torwart-Routinier Johannes Bitter (38) nach der Partie. „Insgesamt haben wir das heute sehr, sehr souverän gemacht.“

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DHB-Team feiert zum WM-Auftakt Schützenfest gegen Uruguay

Dass die vermeintliche zweite Garde in Halbzeit zwei übernahm, änderte an der deutschen Dominanz auf der Platte allerdings rein gar nichts: Immer weiter schraubten die Gislason-Schützlinge den Spielstand in die Höhe, führten nach 43 Minuten mit sage und schreibe 20 Treffern Unterschied (27:7).

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Kapitän Uwe Gensheimer und das DHB-Team spazierten zum WM-Auftakt gegen Uruguay zu einem klaren 43:14-Erfolg.

Bezeichnend eine Szene in der 48. Minute: Uruguays Diego Falabrino Medina (27) verkürzte auf 8:27 – und bejubelte sein Tor derart ausgelassen, als habe er gerade in letzter Minute den Siegtreffer erzielt. Das zeigte: Auch aufseiten der Südamerikaner war das Resultat schon längst entsprechend eingeordnet worden.

DHB-Vize Bob Hanning sorgt erneut für Pullover-Wirbel

Für das optische „Highlight“ sorgte am Rande des Spiels wieder einmal DHB-Vize Bob Hanning (52): Der für seinen ausgefallenen Mode-Geschmack bekannte Funktionär wählte auch diesmal eine denkbar schrille Garderobe: Er marschierte im Testbild-Pullover in die Halle. Das kam bei vielen Fans erneut nicht gut an. „Bob Hanning sieht leider jedes Mal aus wie ein Clown“, schrieb ein Fan auf Twitter. „Bob Hanning – das laufende Testbild“, spottete ein anderer.

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DHB-Vize Bob Hanning (r.) sorgte beim WM-Spiel zwischen Deutschland und Uruguay mit einem Pullover im „Testbild-Look“ für Aufsehen.

Und auch ein weiteres Thema sorgte für viel Belustigung: Hannings Bluetooth-Kopfhörer. Die hingen nämlich beim Interview mit der ARD mal so richtig auf Halb acht. „Bob Hanning offenbar mit Kippen im Ohr“, spottete ein Twitter-User.

Überraschung: Alfred Gislason verzichtet auf Andreas Wolff

Eine sportliche Überraschung hatte es vor dem Spiel gegeben: Denn Bundestrainer Gislason verzichtete überraschend auf Andreas Wolff (29).

Der Keeper gehörte nicht zum 16-köpfigen Aufgebot, Bitter und Silvio Heinevetter (26) bildeten das Torwart-Duo. Dabei hatte der Isländer zuvor noch Wolff als seine 1A-Lösung bezeichnet. Bitter als 1B und Heinevetter als 1C. Ausschlaggebend für die Nominierung sei keine Verletzung gewesen, erklärte der DHB-Coach. Die Entscheidung sei innerhalb des Teams aber klar kommuniziert worden, erklärte Bitter. Der Keeper meinte: „Man hat ja gesehen, dass man in diesem Spiel vielleicht keine 1A-Lösung gebraucht hat.“

Gislason erklärte später, dass er Wolff vor seinem eigenen Ehrgeiz schützen habe wollen: „Wenn gegen so einen unorthodoxen Gegner dann mal einer reinkullert, da fängt er an sich zu ärgern und meint, er hätte den Ball halten müssen. Da wollte ich ihn schonen.“

Neben Wolff standen die drei WM-Neulinge Moritz Preuss (25), Antonio Metzner (24) und der gebürtige Leverkusener Lukas Stutzke (23) nicht im Kader. Ihr WM-Debüt gaben dagegen Johannes Golla (23), Juri Knorr (20), Sebastian Firnhaber (26), Philipp Weber (28), Marian Michalczik (23), Marcel Schiller (29) und David Schmidt (27). (kos)