Proteste arten ausZweitliga-Topspiel lange unterbrochen, Teams in der Kabine – „Das muss aufhören“

Jean-Luc Dompe vom HSV fängt einen der Tennisbälle, die von den Hertha-Fans aufs Spielfeld geworfen wurden.

Jean-Luc Dompe vom HSV fängt einen der Tennisbälle, die von den Hertha-Fans am Samstagabend (3. Februar 2024) aufs Spielfeld geworfen wurden.

Die Partie von Hertha BSC gegen den Hamburger SV wurde nach langen Tennisball-Protesten der Hertha-Fans unterbrochen. Die Teams wurden in die Kabinen geschickt.

von Tobias Schrader (tsc)

Die Proteste der Fans gegen die DFL halten weiter an. Auch an diesem Wochenende flogen in vielen Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga wieder Gummibälle, Schokotaler und Tennisbälle auf den Platz und sorgten in den jeweiligen Partien für Unterbrechungen.

Beim Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend (3. Februar 2024) zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV nahmen die Proteste vorerst ihren Höhepunkt.

Hertha BSC gegen Hamburger SV: Spiel lange unterbrochen

Kurz nach Wiederbeginn nach der Halbzeit bekam die Hertha beim Stand von 0:0 einen Eckball – der konnte aber nicht angepfiffen werden.

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Der Grund: Die auf den Platz fliegenden Tennisbälle von Dunlop (Typ: ATP Championship, Kosten für eine Dreierdose: 9,99 €). Sofort kamen Helfer mit auf den Platz, befreiten das Feld von den gelben Kugeln. Aber immer wieder flogen neue Bälle auf den Platz.

Herthas Stadionsprecher appellierte immer wieder an die Fans, die Proteste – bei allem Verständnis – einzustellen. Auch Berlin-Coach Pal Dardai suchte den direkten Weg in die Kurve, redete auf einige Fans persönlich ein.

Thomas Herrich, Geschäftsführer der Hertha, sagte am Sky-Mikrofon: „Der Protest ist in Ordnung, er dauert aber natürlich viel zu lange. Jetzt sieht es so aus, dass es weitergeht. Die Unterbrechung schadet dem Spielfluss, das muss aufhören.“

Sky-Moderator Stefan Hempel berichtete, dass einige Fans sogar Schleudern nutzten, um die große Distanz zwischen Tribüne und Spielfeld – von einer Tartanbahn getrennt – zu überwinden.

Nach rund 20 Minuten Unterbrechung entschied sich Schiedsrichter Daniel Schlager dazu, die Mannschaften in die Kabinen zu schicken. Nach weiteren rund zehn Minuten kehrten die Teams wieder zurück auf den Platz, machten sich erneut warm.

Wie Sky-Mann Hempel vom Spielfeldrand berichtete, hätte das Spiel abgebrochen werden müssen, wenn erneut Tennisbälle auf den Platz geflogen wären. Das war aber nicht der Fall, die Partie konnte fortgesetzt werden. Am Ende siegte der HSV mit 2:1 und sprang auf Rang zwei.