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Einsatz im WM-Finale?ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann fordert das Leistungsprinzip

Claudia Neumann und Ariane Hingst kommentieren bei der EM 2021.

Claudia Neumann (r.), hier am 12. Juni 2021 neben Ariane Hingst beim EM-Spiel zwischen Russland und Belgien.

Claudia Neumann fordert in der Debatte um weibliche Fußball-Kommentatorinnen vor allem Gleichberechtigung statt falscher Symbolpolitik. Das gelte etwa auch für das Finale der WM 2022.

Mainz. Seit 13 Jahren kommentiert Claudia Neumann (57) regelmäßig im ZDF, doch noch immer hat sie bei vielen TV-Zuschauern einen schweren Stand. In der Diskussion, ob künftig eine Frau ein WM- oder EM-Finale kommentieren soll, fordert Neumann genau deshalb auch weiterhin Gleichberechtigung und das Leistungsprinzip.

Im Interview des Magazins „Journalist“ stellte Neumann klar: Mit der Besetzung einer Frau, nur um ein Zeichen zu setzen, wäre niemandem geholfen. „Keine Frau, die den Anspruch hat, in einem großen Konzert zu singen, will übervorteilt werden“, sagte die Reporterin.

Entsprechend zufrieden sei sie bei der EM 2021 mit der Entscheidung des ZDF für Kollege Oliver Schmidt (49) gewesen, der im Laufe des Turniers ihrer Meinung nach die besten Leistungen am Mikrofon gezeigt habe und deshalb verdientermaßen das Endspiel zwischen England und Italien kommentieren durfte.

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Claudia Neumann fordert Leistungsprinzip für alle Kommentatoren

Es müsse allerdings selbstverständlich werden, „dass ein EM-Finale genauso von einer Frau kommentiert werden kann, wenn sie qualifiziert ist und die Kriterien des Leistungsprinzips nicht ausgehebelt werden“, fügte sie hinzu. „Solange wir das als Exotik begreifen, bekommt das Thema eine Aufmerksamkeit, die es gar nicht verdient.“

Zumindest im Radio hatte die ARD bereits zu Jahresbeginn ein viel beachtetes Exempel statuiert. Als Hommage an Kommentatoren-Legende Sabine Töpperwien (61) kündigte der Sender bei ihrem Abschied an, dass die Radio-Übertragung zum Finale der WM 2022 auf jeden Fall von einer Frau geführt werde.

ZDF-Reporterin Claudia Neumann lässt Hass im Netz kalt

Neumann beklagte wie zuvor schon Töpperwien, dass Frauen in der Männerdomäne Fußball-Kommentar noch immer nur eine Nebenrolle spielen. Das liege auch daran, „dass es in dem Bereich weniger interessierte Frauen gibt, einige sich sicher auch nicht eingeladen fühlen angesichts der Erfahrungen, die ich mache“.

Die noch immer regelmäßige Kritik mitsamt Beleidigungen in den sozialen Netzwerken sieht sie daher weniger als persönlichen Angriff. „Ich stehe hier nur stellvertretend für die Frau, die einige an der Stelle nicht haben wollen“, sagte Neumann. Sie selbst ist in keinem sozialen Netzwerk aktiv ist und hat nach eigener Aussage keine Probleme, die Hass-Postings zu ignorieren. (bc/dpa)