Werder Bremen in der KritikNach Nazi-Vorwürfen: Neuer Hauptsponsor reagiert mit Statement

Bremen-Stürmer Niclas Füllkrug beim Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig am 12. November 2022.

Bremen-Stürmer Niclas Füllkrug beim Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig am 12. November 2022.

Kurz nach der Bekanntgabe von Matthäi als neuer Hauptsponsor von Werder Bremen, gab es Kritik wegen der NS-Vergangenheit des Bau-Unternehmens. Jetzt hat sich der Konzern in einem Statement geäußert.

von Sebastian Bucco (buc)

Bundesligist SV Werder Bremen hat am Freitag (11. Februar 2023) seinen neuen Haupt- und Trikotsponsor bekannt gegeben. Ab der Saison 2023/24 ziert das Logo des Baudienstleisters „Matthäi“ das Trikot der Grün-Weißen. 

Bereits seit 2019 ist die Firma als Sponsor bei Werder Bremen tätig und war seitdem vor allem auf den Trikots der Jugendabteilung zu sehen. Jetzt steht das Bau-Unternehmen allerdings wegen seiner Vergangenheit in der Kritik.

Neuer Bremen-Sponsor wegen NS-Vergangenheit in der Kritik

Der Vorwurf: Die Firma erhielt 1933 mehrere Aufträge von SS-Reichsführer Heinrich Himmler und baute unter anderem den sogenannten „Sachsenhain“, eine ehemalige Denkmalanlage der Nationalsozialisten in Verden. 

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Die Kritik bei den Fans von Werder Bremen wurde also schon kurz nach der Bekanntgabe des neuen Sponsors lauter. Auf Twitter gab es daraufhin eine hitzige Diskussion über die Historie des Unternehmens. 

Das bekam wohl auch Matthäi selbst mit und hat deswegen auf seiner Homepage am Samstag (11. Februar 2023) unter dem Punkt „Verantwortung“ ein Statement mit dem Namen „Aus der Geschichte lernen“ veröffentlicht. 

Sponsor „Matthäi“ gibt auf seiner Homepage Statement ab

In dem Statement geht der Baudienstleister auf seine eigene Vergangenheit ein und schreibt: „Ein Unternehmen steht mit seiner Geschichte niemals im luftleeren Raum. Es trägt immer Verantwortung für sein Handeln, seine Entscheidungen und vor allem für seine Fehlentscheidungen. Denn Verantwortung endet nicht mit einer geschichtlichen Epoche – in unseren Augen beginnt sie damit erst.“

Des Weiteren heißt es in der Erklärung: „Damit trägt unser Unternehmen die Verantwortung, das nationalsozialistische Regimes unterstützt und davon wirtschaftlich profitiert zu haben. Diese Verantwortung werden wir nicht vergessen. Sie ist eine bleibende Verpflichtung, der wir durch unser Handeln seither gerecht zu werden versuchen. Totalitarismus, Rassismus, Hass und Ausgrenzung treten wir offen entgegen.“

Die Anhänger von Werder Bremen zeigten anschließend größtenteils ihr Unverständnis für die gesamte Diskussion. Ein Nutzer schrieb: „Dann dürften adidas und Puma ja nicht mehr existieren… Solide und authentische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit inkl. detaillierter Beschreibung wie es damals war. Hätte man nicht tun müssen, daher sehr stark!“