Beim 4:0-Sieg des 1. FC Köln gegen Atalanta Bergamo gab es einen klaren Verlierer aufseiten des Bundesliga-Aufsteigers.
„Das haben wir getan“Kwasniok mit klarer Ansage: Stürmer ohne Zukunft beim FC
Mit einem fulminanten 4:0-Sieg gegen Atalanta Bergamo hat der 1. FC Köln seine Vorbereitung abgeschlossen. Der überraschend deutliche Erfolg gegen allerdings erschreckend schwache Italiener dürfte der Truppe von Trainer Lukas Kwasniok (44) vor dem Saisonstart ordentlich Auftrieb geben.
Doch es gab auch einen klaren Verlierer aufseiten der Kölner: Stürmer Imad Rondic (26) war am Samstag (9. August 2025) im Rhein-Energie-Stadion nur Zuschauer, stand nicht einmal im Kader. Der erst im Winter aus Polen an den Rhein gewechselte Bosnier wurde aus sportlichen Gründen nicht berücksichtigt.
Kessler über Rondic: Spieler kann sich Gedanken über seine Zukunft machen
Ein deutliches Zeichen an den Angreifer, der in seinem halben Jahr in Köln bislang äußerst unglücklich agierte und wenig Eigenwerbung betreiben konnte. In der Rückrunde der 2. Bundesliga kam er auf gerade einmal 415 Einsatzminuten und ein Tor.
Nach der Generalprobe nahm Kwasniok dann auch kein Blatt vor den Mund. Auf die Frage, ob der Klub Rondic mitgeteilt habe, dass die Aussicht auf Einsätze gering sei und er sich nach einem anderen Verein umschauen sollte, sagte der FC-Trainer: „Das haben wir getan.“ Man sehe einfach, wie eng es ist „und dann musst du Entscheidungen treffen. Die sind nicht immer so angenehm für einen Einzelnen. Deswegen sage ich, das Leben ist schön, es ist nicht immer fair.“
Sportdirektor Thomas Kessler (39) drückte es zwar etwas weniger radikal aus, machte aber ebenfalls keinen Hehl daraus, dass Rondic in den Planungen keine Rolle mehr spielt.
„Zumindest haben wir darüber gesprochen, dass Einsatzzeiten für ihn schwer werden könnten nach den Eindrücken der Vorbereitung“, so der ehemalige Torwart. „Deswegen kann der Spieler sich natürlich zum jetzigen Zeitpunkt darüber Gedanken machen, wie er seine Zukunft sieht. Ob das jetzt überraschend kommt? Ich glaube, wir reden intern sehr offen darüber. Das bedeutet aber nicht, dass wir ihn jetzt vor die Tür kehren wollen.“

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Imad Rondic mit Ragnar Ache. Der Bosnier fehlte im Testspiel gegen Atalanta Bergamo.
Der FC hatte in diesem Sommer Ragnar Ache (27) als Mittelstürmer verpflichtet. Auch der vielseitige Marius Bülter (32) kann diese Position spielen, tat das gegen Atalanta rund 60 Minuten lang in der Startelf.
Für Rondic scheint im System von Kwasniok dagegen kein Platz zu sein. Droht dem Bosnier nun sogar die Versetzung in die U21? „Also er hat niemandem was getan. Es geht einfach nur um den aktuellen Leistungsnachweis“, stellte Kessler klar. „Wir haben jetzt ein paar Wochen Vorbereitung hinter uns und heute ging es darum, eine Kader-Entscheidung zu treffen.“
Die fiel selbst in einem Testspiel ohne offizielle Spieler-Begrenzungen gegen Rondic aus. Rondic habe aber schon ab Sonntag wieder die Möglichkeit, sich im Training zu beweisen und nächste Woche beim Pflichtspiel-Auftakt in Regensburg wieder dabei zu sein, so Kessler.
„Es ist nicht so, dass wir jetzt sagen, er ist in Ungnade gefallen, sondern es geht schlicht um den Leistungsabgleich, und der hat am heutigen Tag nicht für den Kader gereicht“, sagte Kessler.
Sein Vertrag läuft noch bis 2029 (!). Dennoch scheinen Rondics Tage in Köln gezählt – wenn sich bis Anfang September ein Abnehmer findet. Damit würde ein großes Transfer-Missverständnis nach nur einem halben Jahr wieder beendet werden.