Union Berlin kommt in der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Spielzeit noch nicht ins Rollen. Steffen Baumgart hat in der wenigen Zeit bis zum Saisonstart noch viel Arbeit vor sich.
„Niemals zuvor erlebt“Vorbereitungs-Debakel für Steffen Baumgart mit Union
von Béla Csányi (bc)
Bestes Fußballwetter, ein gut gefülltes Stadion eine Woche vor der Pflichtspiel-Premiere – aber der Generalproben-Auftritt von Union Berlin sah am Samstag (9. August 2025) erneut eher nach Vorbereitungs-Auftakt aus.
Gegen Olympiakos Piräus wollte Trainer Steffen Baumgart (53) sich mit seiner Mannschaft den letzten Schliff vor dem DFB-Pokal holen, stattdessen schnitten sich die Hauptstädter ein weiteres Mal eher ins eigene Fleisch.
Baumgart-Offensive weiter komplett harmlos
Die aktuelle Zahlenreihe bei Union ist gleichermaßen eintönig wie besorgniserregend: 0:1, 0:1, 0:1, 0:1 – viermal in Folge erzielten die Berliner keinen eigenen Treffer, verloren die Spiele gegen Greuther Fürth, Schweinfurt, Espanyol Barcelona und nun Piräus jeweils mit einem einzigen Gegentor.
Union zeigte auch gegen die Gäste aus Griechenland nicht unbedingt eine Lustlos-Vorstellung wie etwa Atalanta Bergamo bei der Abreibung in Köln. Viel alarmierender aber: Zum aktuellen Stand der bald endenden Vorbereitung kann es die Mannschaft offenbar einfach nicht besser.
„Weder als Spieler noch als Trainer habe ich jemals zuvor so eine Negativserie in der Vorbereitung erlebt“, gestand Baumgart nach dem Spiel. Er zeigte sich immerhin kämpferisch und stellte klar, dass die Vorbereitung ja schließlich dafür da sei, „um so etwas zu eliminieren“.
Die Medien in der Hauptstadt sind davon allerdings nur bedingt überzeugt. „Aktuell fehlt die Vorstellung, wie das funktionieren soll“, gab der RBB in seinem Spielbericht zu bedenken: „Gerade offensiv enttäuschte Union bei der Generalprobe erneut auf ganzer Linie.“ Dabei galt mutiger Angriffs-Fußball lange als Baumgarts Steckenpferd.

Copyright: IMAGO/Contrast
Steffen Baumgart hatte in seiner Coaching-Zone beim Testspiel von Union Berlin viel zu tun.
Dass Ergebnisse in der Vorbereitung durchaus mal zu vernachlässigen sind, ist unstrittig. Die Eindrücke hinter diesen Resultaten und die daraus folgenden Erkenntnisse sind zweifellos wichtiger. Allerdings geben auch die nur wenig Hoffnung auf schnelle Besserung bei Union.
Ohne Alleinunterhalter Benedict Hollerbach (24), der für 10 Millionen Euro nach Mainz gewechselt ist, fehlt ein Unterschiedsspieler im Angriff. Auch aus dem Mittelfeld kommen kaum kreative Elemente. Der RBB bezeichnete zudem das Aufbauspiel als „völlig plan- und ideenlos“.
Sport-Boss Horst Heldt (55) dürfte bis Transfer-Schluss noch für weitere Veränderungen am Kader sorgen, auch weil einer der Stamm-Innenverteidiger, Diogo Leite (26) oder Danilho Doekhi (27), den Klub noch für eine satte Millionen-Ablöse verlasen könnte.
Frisches Blut weiter vorne wäre mit diesen Einnahmen dann dringend nötig. Die „BZ“ fasste mit Blick auf die Vorbereitung zusammen: „Die Frage, die allen Fans Sorgen bereitet: Wie wollen die Eisernen in der anstehenden Bundesliga-Saison Tore schießen?“