„So groß ist er noch lange nicht“Selbstüberschätzung und Allüren: Experten gehen auf Bundesliga-Star los

Steht diesem Bundesliga-Star sein Ego im Weg? Zwei ehemalige Profis finden harte Worte.

von Antje Rehse  (are)

Er war eine der Entdeckungen der vergangenen Jahre in der Bundesliga. Im Januar dieses Jahres verpflichtete RB Leipzig den bisherigen Leihspieler Xavi Simons fest von Paris St. Germain – für satte 50 Millionen Euro.

Doch nach seiner Durchbruchs-Saison 2023/24 mit anschließender EM-Teilnahme kamen die Probleme. Simons fiel in der Hinrunde wochenlang mit einer Sprunggelenksverletzung aus, hatte danach wie der Rest des Teams mit Formschwankungen zu kämpfen.

Basler lästert über Leipzig-Star: „Xavi Simons, der 17-fache Weltfußballer“

In der Champions League scheiterten die Roten Bullen bereits in der Vorrunde, in der Bundesliga hat der ambitionierte Brauseklub die Königsklassen-Qualifikation für die kommende Saison verpasst.

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Simons selbst steuerte bis zum 33. Spieltag zwar neun Tore und sieben Assists bei, liegt damit in der Bundesliga nur knapp unter seinem Scorerwerten aus der starken Vorsaison (acht Tore, 13 Assists). Doch den RB-Absturz konnte auch er nicht verhindern.

Leipzig wird den Niederländer ohne Champions League kaum halten können. Einige Premier-League-Klubs sollen an ihm dran sein, laut Transfer-Experte Fabrizio Romano soll auch der FC Bayern den Spieler nach wie vor auf dem Zettel haben.

Doch nicht jeder ist überzeugt, dass Simons für den nächsten Schritt bereit ist. „Bei einem Xavi Simons fehlt dann offenbar doch noch vieles zur Weltspitze“, fällte Stefan Effenberg in seiner Kolumne für „t-online“ ein hartes Urteil. „Im Laufe der Saison wurde er schon bei den Bayern und anderen Topklubs gehandelt, zuletzt war er kaum noch zu sehen.“

Xavi Simons guckt enttäuscht.

Ein nicht ganz ungewohntes Bild in dieser Saison: ein enttäuschter Xavi Simons.

Der Holländer sei natürlich ein riesiges Talent, betonte „Effe“: „Aber Xavi ist für mich so ein Kandidat, wo die Karriere zwar einen steilen Verlauf nach oben nehmen könnte – aber eben umgekehrt auch steil nach unten.“ Angesichts der Abwanderungsgerüchte um den RB-Star meinte Effenberg: „So groß, wie er sich vielleicht auch selbst schon gesehen hat, ist er noch lange nicht.“

Steht Simons etwa sein überdimensioniertes Ego im Weg? Mario Basler hatte dem Oranje-Nationalspieler zuletzt bereits unangebrachte Allüren unterstellt. „Mir hat jemand gesagt, dass Xavi Simons mit Bodyguards rumrennt“, berichtete der ehemalige Profi in seinem Podcast „Basler ballert“. „Warum, das weiß kein Mensch. Die ganzen Mitspieler sind wohl alle geschockt, wenn sie den sehen, weil der angeblich wirklich mit Bodyguards rumrennt oder rumgerannt ist, die seine Sachen, Taschen, alles getragen haben und auf ihn aufgepasst haben. Also der meint auch schon, der wäre Weltstar.“

Basler sei fast vom Glauben abgefallen, als er das gehört habe. „Xavi Simons, der 17-fache Weltfußballer. Das sind einfach Dinge, daran erkennst du auch, wenn so manche den Halt unter den Füßen verlieren“, spottete der als schlampiges Genie in die Bundesliga-Geschichte eingegangene einstige Standard-Spezialist. „Da sieht man auch, in welche Richtung das manche dann auch zieht, wenn sie da größenwahnsinnig werden.“

Dieser Größenwahn habe sich teilweise auch auf den Rasen übertragen. „Wenn der auf dem Platz ein bisschen hingefallen ist, da habe ich immer das Gefühl gehabt, da fängt es an zu weinen“, lästerte Basler.

Dessen ehemaliger Mitspieler Effenberg blieb in seiner Simons-Kritik zwar sachlicher, stellte aber auch ganz klar fest: „Gut bist du, wenn du über eine ganze Saison deine Leistung bringst. Sehr gut bist du, wenn du das über Jahre schaffst. Und Weltklasse bist du, wenn du ein Jahrzehnt oder länger auf Top-Niveau spielst. Dieses Level muss er erst einmal erreichen. Bis dahin bleibt ein Fragezeichen hinter ihm und seiner Zukunft.“