Tuchel-Knall in Paris!Machtkampf bei PSG mit Manager Leonardo eskaliert

Tuchel

Trainer Thomas Tuchel fordert Verstärkungen für Paris St. Germain. Das Foto zeigt ihn am 2. Oktober nach dem Spiel gegen Angers.

Paris – Jetzt kommt es zum großen Knall bei Paris St- Germain. Grund: Zwei Alphatiere geraten aneinander – und das nicht zum ersten Mal.

Trainer Thomas Tuchel (47) hatte die Klubführung mit seiner öffentlichen Forderung nach Verstärkungen gehörig verärgert. „Das hat uns nicht gefallen“, sagte Sportdirektor Leonardo (51) nach dem 6:1 gegen SCO Angers am Freitagabend und betonte: „Falls jemand nicht glücklich ist, wenn er sich entscheidet zu bleiben, muss er sich entweder an die sportliche Politik oder die internen Regeln halten.“ Jetzt will Tuchel den Klub wohl verlassen!

Wenige Tage vor dem Ende des Transferfensters am Montag, 5. Oktober, hatte Tuchel auf der Pressekonferenz am Donnerstag Sorgen über den Kader des Champions-League-Finalisten geäußert. „Wenn die Mannschaft so bleibt, können wir nicht mehr über die gleichen Ziele sprechen“, sagte der 47-Jährige und befürchtete, dass PSG „im Oktober, November, Dezember und Januar den Preis zahlen“ werde.

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Leonardo verwies in seiner deutlichen Reaktion auf die „ernste Situation“ und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise: „Diese Situation nicht zu verstehen, das gefällt uns nicht.“ Man werde die Unstimmigkeiten nun intern klären.

Der Champions-League-Finalist hat in der aktuellen Transferphase bislang lediglich die Leihgabe Mauro Icardi fest von Inter Mailand verpflichtet und Alessandro Florenzi (AS Rom/Leihe) geholt. Unter anderem sind Kapitän Thiago Silva, Edinson Cavani, Thomas Meunier (Borussia Dortmund), Eric Maxim Choupo-Moting und Tanguy Kouassi gegangen.

Hört Thomas Tuchel 2021 bei Paris St. Germain auf?

Tuchels Vertrag läuft im Sommer 2021 aus. Die französische Sportzeitung „L'Équipe“ schrieb am Sonntag, dass der Trainer seinen Kontrakt nicht verlängern und den Verein verlassen wolle. Grund sei der Machtkampf mit Sportdirektor Leonardo.

Leonardo

Paris St. Germains Sportdirektor Leonardo verfolgte das Spiel gegen Marseille am 13. September mit Ex-Frankreich-Präsident Nicolas Sarkozy (l.).

Allerdings könnte es dem „L'Équipe“-Bericht zufolge auch anders kommen. Derartige Nebengeräusche sollen gar nicht nach dem Geschmack der schwerreichen PSG-Besitzer aus Katar sein. „Wenn es so weitergeht, werden sie sich von einem der beiden trennen“, wurde ein nicht namentlich genannter Vertrauter zitiert. Angeblich sollen auch die Vereinsbosse nicht glücklich über Leonardos Einkaufspolitik sein. Der Brasilianer wackelt wohl gewaltig.

Leonardo begründete sein zaghaftes Verhalten auf dem Transfermarkt mit Verlusten von rund 100 Millionen Euro durch die Corona-Krise. Er sagte zudem: „Um in diesem Club zu bleiben, muss man zufrieden sein, mit der Lust, für den Verein zu leiden, sich zu opfern, auch wenn wir eine komplizierte Zeit durchleben.“ Einer der beiden wird den Machtkampf verlieren. (dpa)