Schweden-Fans erschossenQuali-Spiel nach Terror-Tat abgebrochen – Trainer „fing fast an zu weinen“

Der Terror-Alarm in Brüssel hat auch in der EM-Qualifikation Spuren hinterlassen. Weil zwei schwedische Fans abseits des Stadions erschossen worden waren, wurde das Spiel in Belgien zur Pause abgebrochen.

Der gewaltsame Tod von zwei ihrer Fans in Brüssel hat Schwedens Fußball-Nationalspieler und ihren Trainer Janne Andersson (61) tief berührt und emotional betroffen gemacht. Das Gastspiel in der EM-Quali in Belgien war am Montag (16. Oktober 2023) abgebrochen worden.

Er habe die Information erhalten, als er in der Pause auf dem Weg in die Umkleidekabine war, berichtete Andersson auf einer Pressekonferenz im König-Baudouin-Stadion. Dort waren die Teams nicht mehr zur 2. Halbzeit auf den Rasen gekommen, beim Stand von 1:1 war nach 45 Minuten Schluss.

Schweden wollte Quali-Duell in Belgien nicht fortführen

„Ich kam in die Umkleidekabine und als wir anfingen zu reden, waren wir uns hundertprozentig einig, dass wir aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien nicht weitermachen wollten“, sagte der 61-Jährige und fügte an: „Wir wollten mit Familie und Freunden in Kontakt treten.“

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Am Montagabend waren in Brüssel zwei schwedische Anhänger von einem unbekannten Täter erschossen sowie eine weitere Person verwundet worden. Am Dienstagmorgen war der Verdächtige schließlich von der Polizei gestellt und festgenommen worden. Nach Rücksprache mit beiden Teams und den Sicherheitsbehörden wurde das Quali-Spiel im nur fünf Kilometer entfernten König-Baudouin-Stadion, dem früheren Heysel-Stadion, abgebrochen.

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„In was für einer Welt leben wir?“, sagte Andersson. Und weiter: „Ich werde so traurig. Als Schwede... tut es mir sehr leid. In der Pause sollte ich mich gut mit den Spielern unterhalten, aber als ich das hörte, fing ich fast an zu weinen.“ Im Stadion wurde mit Durchsagen über die Maßnahme informiert, die Fans durften die Tribünen allerdings erst verlassen, nachdem die Behörden grünes Licht gegeben hatten.

Schwedens Kapitän Victor Lindelöf (29) begründete den Spielabbruch auch damit, dass Belgien bereits für die EM qualifiziert sei und man selbst darauf keine Chance mehr habe. „Daher sehe ich keinen Grund, zu spielen. Wir wollten hier sofort Kontakt zu Familie und Freunden aufnehmen, um zu sehen, ob es ihnen gut geht“, sagte der Abwehrspieler von Manchester United.

Eine direkte Gefahr habe für ihn und die Kollegen nicht bestanden: Das Sicherheitsteam habe sie beruhigt und erklärt, dass das Stadion der sicherste Ort in Brüssel sei. „Wir haben uns hier sicher gefühlt“, sagte Lindelöf. Sowohl die Mannschaft als auch die schwedischen Fans mussten bis kurz vor Mitternacht im Stadion bleiben. Erst dann gab das Krisenzentrum das Zeichen zur Evakuierung des Stadions.

Die schwedische Nationalmannschaft verließ die belgische Hauptstadt noch in der Nacht. Wie das schwedische Fernsehen SVT berichtete, wurde das Team per Charterflieger ausgeflogen. Die schwedischen Fans wurden in der Nacht zu ihren Hotels eskortiert. Ihnen wurde nahegelegt, keine Flaggen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Gleichzeitig erhielten sie das Angebot, bei ihrer Rückreise zum Flughafen eskortiert zu werden. (dpa/bc)