AufstiegsdiskussionThon blutet im Doppelpass, Zinnbauer über Schalke: „Keine gestandenen Bundesligaspieler“

Kou Itakura feiert mit den Schalke-Kollegen.

Die Schalker jubeln gegen den 1. FC Nürnberg am 10. Dezember 2021 (Endstand 4:1).

Wer steigt auf in die 1. Bundesliga? In der 2. Liga sind 17 Spiele rum, nach der Hinrunde führt der FC St. Pauli die Tabelle an.

Am Monntagabend (13. Dezember 2021) wurde beim Sport1-Doppelpass-2.Liga über die Aufstiegskandidaten diskutiert. St. Pauli führt nach der Hinrunde die Tabelle mit 36 Punkten an. Zweiter ist Darmstadt (32) gefolgt vom Hamburger SV (29 Punkte). Dahinter kommt punktgleich der FC Schalke 04. Steigen zwei Hamburger Klubs auf?

Joe Zinnbauer (ehemaliger HSV-Trainer) sagte bei Sport 1 über den HSV und dessen lange Zeit in der 2. Liga: „Für die Stadt, den Verein und die Fans ist es traurig. Zu meiner Zeit wollten wir mit den jungen Spielern durchstarten, Gott sei Dank sind sie jetzt auf diesem richtigen Weg. Alles andere haben sie schon probiert. Sie müssen jetzt Ruhe behalten und ein bisschen Glück haben.“

Zinnbauer: Schalke muss den Abstieg noch verkraften

Und was erwartet er von Schalke? „Der ganze Verein muss den Abstieg verkraften. Du wirst dann von jedem gejagt und bei Schalke stehen keine gestandenen Bundesligaspieler auf dem Platz. Das war damals beim HSV der Fall, die es aber trotzdem nicht geschafft haben. Die Spieler müssen Zeit kriegen und dann kriegst du auch Leistung. Je mehr Erfahrung sie bekommen, desto mehr haben sei den Hauch von Schalke verinnerlicht. Ich denke schon, dass sie noch kommen werden.“

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Moderator Hartwig Thöne machte sich dann Sorgen um Sport 1-Experte Olaf Thon, der in der Sendung plötzlich an der Hand blutete. Thon lachte die Sorgen weg: „Ich habe im Garten gearbeitet, bin aber hart im Nehmen.“  Dann brachte er seine Expertise zu Terodde ein: „Ich habe kurz mit ihm sprechen können und denke nicht, dass er dieses Jahr noch spielen wird. Das ist auch bei Latza der Fall. Dann braucht es eine gute Bank und die Gesamtheit macht es, dass man oben ein Wort mitreden kann.“ Terodde (Muskelverletzung) fehlt damit wohl im Topspiel beim HSV am Samstag.

Thon sicher: Schalke rüstet noch mal auf in der Winterpause

In der Winterpause wird Schalke wohl nachlegen, so Thon: „Man will noch zwei Spieler verpflichten. Ich denke, man wird einen offensiv verpflichten wollen.“ Um dann anzugreifen: „Schalke 04 spielt noch nicht so konstant, dass man es sagen kann. St. Pauli könnte es sagen, macht es aber auch nicht. Bei Schalke wäre es vermessen. Im Februar oder März werden wir sicherlich eine Mannschaft sehen, die sagt: Wir wollen es packen. St. Pauli wird die erste sein.“

Und was hält Thon vom HSV? „Hamburg hat ein bisschen die Taktik geändert. Damit haben sie nicht nur die Gegner, sondern auch sich selbst verwirrt. Nach dem ersten Spiel dachte man, die marschieren durch. So ist es nicht.“

Thon freut sich auf das Duell der Traditionsvereine HSV und Schalke in der Rückrunde, am Samstag (18. Dezember) kommt es zum Knaller vor der Winterpause - Hamburg gegen Schalke um 20.30 Uhr: „Hamburg hat einen Lauf und spielt Zuhause. Daher haben sie die Nase vorn, Schalke hat aber eine Chance.“

Aufstieg? Pauli-Trainer Schultz bleibt cool

Timo Schultz, Trainer des FC St. Pauli, will jedenfalls die Gunst der Stunde nutzen und vor den Konkurrenten landen. Er weiß aber, dass es kein Selbstläufer wird Unser Stadtnachbar kann ein Lied davon singen, wie es gehen kann, wenn man zur Halbserie oben steht, dass es auch schnell in die andere Richtung gehen kann. Ich hätte auch nichts gegen einen Doppel-Aufstieg. Wir sind immer gut damit gefahren, dass wir bei uns bleiben. Es sind auch viele Top-Klubs auf dem Vormarsch und wir haben einige Überraschungsmannschaften. Es wird noch einiges passieren.“

Schultz weiter: „Die interne Erwartungshaltung ist eine andere. Wir sind handlungsorientiert. Der Druck wird dadurch gar nicht so groß werden, wir kommen immer noch aus einer Underdog-Rolle. Es gibt einige Klubs, die den Aufstieg vehementer wollen. Ich glaube nicht, dass wir einbrechen werden.  Vom HSV lernen wollen wir nichts, das kann ich in aller Deutlichkeit sagen. Ich sehe überhaupt kein Problem, aber vielleicht bin ich zu naiv. Ich bin sicher, dass wir stabil unsere Leistung bringen werden. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir mal zwei oder drei Spiele nicht gewinnen werden. Dann werden wir aber ruhig bleiben, wir sind in einer Luxus-Position. Die Euphorie bei den Fans, aber auch bei der Mannschaft und bei mir, ist groß. Da werde ich auch nichts bremsen, Euphorie ist schön, solange wir weiter gut arbeiten.“ (ubo)