Nagelsmann-Debüt geglücktSo macht die Nationalmannschaft wieder Spaß – doch ein Fragezeichen bleibt

Das Debüt von Bundestrainer Julian Nagelsmann ist geglückt. Beim 3:1 über die USA klappte schon vieles, wenngleich nicht alles perfekt war. Bis zur EM muss sich aber noch etwas ändern. Ein Kommentar.

von Denis Canalp (can)

Der erste Auftritt der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) hat Spaß gemacht. So darf es gerne weitergehen. Eine Garantie für eine erfolgreiche Heim-EM ist das noch lange nicht. Und dafür gibt es auch einen speziellen Grund.

3:1 gewann die DFB-Auswahl das Auswärtsspiel in den USA. Dabei griffen zahlreiche Umstellungen von Nagelsmann auf Anhieb, auch wenn noch nicht alles perfekt lief.

Mittelfeld gefällt, Sturm liefert, Abwehr nicht mehr ganz so wackelig

Das Mittelfeld um den ganz starken Ilkay Gündogan (32) und Pascal Groß (32) wusste in Abwesenheit des kurzfristig erkrankten Joshua Kimmich (28) im Spielaufbau zu gefallen. Die Idee, Jamal Musiala (20) und Florian Wirtz (20) gemeinsam im offensiven Mittelfeld aufzustellen, griff ebenfalls schon phasenweise. Auch wenn der Leverkusener Wirtz gegenüber dem wuseligen Musiala in Hartford etwas abfiel, ist klar: Diesem Duo gehört im Weltfußball die Zukunft.

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Stürmer Niclas Füllkrug (30) war erst nicht gut ins Spiel eingebunden, dann aber zur Stelle, als die Kollegen ihn brauchten. Seine DFB-Torquote bleibt beeindruckend: Der Neu-Dortmunder erzielte im zehnten Länderspiel bereits seinen achten Treffer. Nagelsmann wird weiter auf den Ex-Bremer im Sturmzentrum bauen.

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Die Nationalmannschaft in der Einzelkritik

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Die Abwehr bleibt noch das größte Sorgenkind der DFB-Auswahl, doch die Rückkehr von Mats Hummels war bereits ein Gewinn für die Nationalmannschaft. Der Dortmunder Routinier gibt Deutschland defensiv mehr Sicherheit. Die Position des Rechtsverteidigers ist mit Jonathan Tah (27) jedoch nicht ideal besetzt. Hier muss sich Nagelsmann langfristig etwas einfallen lassen. 

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Deutschland spielt unter Nagelsmann endlich wieder mutigen und schnellen Offensivfußball. Das kommt auch bei den Fans gut an und wird dazu beitragen, dass Deutschland bei der EM hinter der Mannschaft stehen wird. Wichtig war auch, dass die DFB-Elf nach dem 0:1 durch den Ex-Dortmunder Christian Pulisic (25) eine positive Reaktion zeigte und nicht wie so oft zuletzt komplett zusammenbrach. So kann es weitergehen!

Um bei der EM jedoch um den Titel mitspielen zu können, bedarf es vielleicht noch etwas Pragmatismus. Die große Frage, die sich stellt: Kann man mit Fußball im Hurra-Stil erfolgreich sein? Denn nur selten holen Mannschaften bei einem großen Turnier den Titel durch berauschenden Fußball. Nagelsmann bleibt nicht mehr viel Zeit, seinen Spielern dieses Element einzuimpfen – in weniger als 250 Tagen startet schon die Heim-EM.