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Schmeißt Felix Zwayer hin?Ex-Schiri Merk wirft DFB fehlende Rückendeckung vor

Felix Zwayer hat sich eine strittige Szene am Monitor angeschaut und auf ein Handspiel im Strafraum von Mats Hummels entschieden.

Referee Felix Zwayer diskutiert am 4.12.2021 mit BVB-Star Mats Hummels während des Spiels gegen den FC Bayern.

Die Auszeit von Felix Zwayer beschäftigt die Schiedsrichter-Welt. Unter anderem geht es darum, wie Zwayer den Vorwurf aus der Welt bekommt, er wäre Komplize des bestechlichen Schiedsrichters Robert Hoyzer gewesen.

Konflikte zwischen Klubs und den Bundesliga-Schiedsrichtern sind so alt wie die Liga selbst. Und immer wieder gab es Vereine, die Schiedsrichter künftig ablehnen wollten. Doch der zeitweilige Rückzug von Felix Zwayer (40) nach seinem Disput mit BVB-Jungstar Jude Bellingham (18) und den Dortmunder Bossen sorgt für nachhaltige Diskussionen.

„Felix Zwayer will mental wieder zu sich kommen und die Ereignisse im Nachgang des Spiels in Dortmund reflektieren“, erklärte Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich (64) die Gründe für die selbstverordnete Auszeit seines Schützlings.

Felix Zwayer und der Streit nach dem Topspiel BVB gegen Bayern

Die Aussage Fröhlichs bei der „Sportschau“ und die kurze Einlassung von Zwayer selbst bei der „Bild“ („Ich bin dabei, die Situation aufzuarbeiten“) machen deutlich, dass die heftige Diskussion nach dem Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) Anfang Dezember nicht spurlos an dem Unparteiischen vorübergegangen ist. Die Frage, ob der 40-Jährige seine aktive Laufbahn vorzeitig beenden könnte, steht bereits im Raum.

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Fröhlich sieht diese Entwicklung mit Sorge. „Wir haben großes Interesse daran, den Eindruck zu vermeiden, dass Konflikte zwischen Schiedsrichtern und Vereinen dazu führen, dass ein Schiedsrichter nicht mehr pfeift – oder sagt, dass er überhaupt nicht mehr pfeifen will“, gab der Leiter der Elite-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu Protokoll.

Markus Merk fehlt die Rückendeckung für Felix Zwayer

Markus Merk (59) bemängelt rund um den Fall Zwayer aber auch Versäumnisse der Führungsriege. „Mir hat in der Vergangenheit die Rückendeckung für Felix Zwayer vonseiten der Verantwortlichen gefehlt“, sagte der frühere Weltschiedsrichter: „Das hat ihm geschadet.“

Zunächst hat sich Zwayer, der vom Weltverband FIFA erst Mitte Dezember 2021 erneut auf die Liste der internationalen Top-Schiedsrichter gesetzt wurde, „nur“ für eine Pause entschieden. Der Berliner stand zuletzt am 9. Dezember in der Europa League auf dem Platz, auch damals hagelte es Kritik, unter anderem vom Ex-Dortmunder Mario Götze im PSV-Trikot. Wie lange Zwayer außen vor bleiben will, ist laut Fröhlich offen: „Bis auf Weiteres.“

Jude Bellingham: 40000 Euro Strafe für Zwayer-Attacke

Die Debatte um Zwayer wurde durch den Dortmunder Jungstar Jude Bellingham ausgelöst. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Spiel gegen die Bayern verbal hart attackiert: „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“

Dabei bezog sich Bellingham, der für seine Aussage 40.000 Euro Strafe zahlen musste, auf die Verstrickung Zwayers in den Manipulationsskandal um den früheren Schiedsrichter Robert Hoyzer. Dass der Vorwurf nicht aufgearbeitet wurde, beschäftigt Zwayer nach wie vor. „Ich habe weiter starkes Interesse, mit Jude Bellingham persönlich zu sprechen“, äußerte der Referee: „Die Frage ist: Wie geht man miteinander um? Welche Folgen können solche Aussagen für einen Menschen haben.“

Felix Zwayer und seine Beziehung zu Robert Hoyzer

Der Ursprung der Debatte liegt im Jahr 2004. Damals hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld von Drahtzieher Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.

Laut Fröhlich spiegelt die Aktenlage die Vorkommnisse möglicherweise aber nicht korrekt wider. „Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert“, sagte Fröhlich zuletzt dem „kicker“.

Schiri-Boss Fröhlich will Klärung des Falls Felix Zwayer

Fröhlich spricht sich dafür aus, den Fall endgültig zu klären. „Ich würde es sehr begrüßen, dass man weiß, was damals passiert ist“, sagte der Berliner: „Es ist eine schwere Bürde für einen Schiedsrichter, mit diesem Vorwurf Spiele zu leiten.“ Allerdings tat das Zwayer ja im vergangenen Jahrzehnt und das obwohl der Vorwurf immer wieder schwelte, aber erst von Bellingham offen ausgesprochen wurde.

Auch Merk kann nicht nachvollziehen, warum es noch offene Fragen rund um die Rolle Zwayers gibt. „Es ist längst an der Zeit, den Fall transparent zu klären“, sagte der Pfälzer: „Das darf man nun nicht mehr aussitzen.“ Zwayer selbst wird mit daran arbeiten müssen, die Affäre von damals endgültig aus der Welt zu schaffen. (ach/sid)