„Ist für uns alle ein Endspiel“Schmadtke wehrt sich gegen Kritik und spricht über Kohfeldt-Zukunft

Manager Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg schaut auf das Spielfeld.

Wolfsburgs Manager Jörg Schmadtke auf der Tribüne beim Spiel in Leipzig am 23. Januar 2022.

Elf Pflichtspiele ohne Sieg. Der Relegationsrang ist nur noch zwei Punkte entfernt. Trainer Kohfeldt sieht beim VfL Wolfsburg aber eine positive Entwicklung. Manager Jörg Schmadtke ist von der Kritik genervt.

Vier Liga-Partien ohne Tor, elf Pflichtspiele nacheinander ohne Sieg. Der VfL Wolfsburg rauscht im Krisen-Modus weiter ungebremst Richtung Abstieg. Angesichts der sportlichen Talfahrt steht beim Werksklub vieles auf dem Prüfstand - auch die Zukunft von Manager Jörg Schmadtke (57) und Trainer Florian Kohfeldt (39).

Das 0:2 am Sonntag (23. Januar 2022) bei RB Leipzig hat die Krise des VfL Wolfsburg weiter verschärft. „Hat man Scheiße an den Füßen, läuft es einfach scheiße“, sagte Mittelfeldmann Maximilian Arnold (27) nach der erneuten Niederlage. Verantwortlich für die aktuelle Lage sind natürlich Trainer und Manager. Auch, wenn Letzterer das nicht wahrhaben will.

„Ich habe so den Eindruck, dass es sich hier einzig und allein um den Verbleib von Manager und Trainer dreht und wir weniger über die Leistungen sprechen“, sagte der Geschäftsführer bei Sky. „Wir sprechen weniger darüber, wer da am Ende unten auf dem Platz steht. Das ist in der Gesamtheit so, das hat sich so eingebürgert, dass in diesen schwierigen Phasen – da brauchen wir auch nicht drum herumreden, das ist eine ausgesprochen bescheidene Situation, die ist nicht angenehm für keinen – aber als Spieler gehst du relativ unbehelligt nach Hause, machst dein Training und gehst wieder weg. Für Trainer und Management ist das schon ein bisschen anders.“

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Schmadtke kritisiert: Dreht sich hier einzig um Manager und Trainer

Auch wenn Schmadtke stets gerne die Schuld von sich weist, kennt auch er die Gesetze. Das nächste Heimspiel gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth am 6. Februar sei „für uns alle ein Endspiel“, sagte der 57-Jährige. „Ob das für Florian am Ende ein Endspiel ist, das würde ich mal dahingestellt lassen und wird man auch mal sehen. Aber dass es ein Spiel mit höchster Bedeutung für uns ist, auch für den weiteren Verlauf der Saison, glaube ich, brauche ich nicht drum herumreden.“

Der VfL-Trainer hatte nach der Niederlage in Leipzig das getan, was er meistens macht: die Dinge positiv dargestellt. „Man sieht, dass sich die Arbeit der letzten Wochen langsam auszuzahlen beginnt“, sagte er. Sie hätten Schritte nach vorne gemacht. „Sowohl was unsere Haltung auf dem Platz, aber auch die Inhalte betrifft und ich bin fest überzeugt, dass wir in zwei Wochen gegen Fürth den Sieg holen werden, der dann auch hoffentlich im Kopf vieles lösen wird“. TV-Urgestein Jörg Wontorra (73) nannte den Ex-Bremer daher schon zuletzt „den besten Niederlagen-Erklärer Deutschlands“.

Entscheidung um Schmadtkes Vertrag fällt im Februar

Aber nicht nur die Trainer-Frage könnte in Wolfsburg bald geklärt werden. Die Verlängerung des bis Sommer laufenden Vertrages von Jörg Schmadtke hängt weiter in der Schwebe. „Die Dinge werden im Februar entschieden werden müssen“, so der Manager, der bereits im Dezember erklärt hatte, dass er seinen Vertrag gern bis 2023 verlängern möchte. Jetzt sagt er: „Wir werden eine gemeinschaftliche Entscheidung finden und fällen – zum Wohle dieses Klubs.“

In einer Situation, in der der VfL in den letzten neun Spielen nur zwei von möglichen 27 Punkten geholt hat, liegen die Argumente natürlich nicht auf Schmadtkes Seite. „Die aktuelle sportliche Situation spielt eine Rolle, aber sie ist nicht das alles Überwiegende. Denn sonst könnte man die Entscheidung ja unter Umständen erst Mitte Mai treffen, das wäre für beide Seiten nicht zumutbar, weil dann einfach Dinge liegenbleiben würden. Das geht nicht“, sagt der frühere Kölner. (msw/dpa)