Bittere Eigentore, Schiri verletztAufstiegskampf um Liga drei wird zum Drama

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Für Schiedsrichter Arne Aarnink (2.v.l.) ging es im Relegationsspiel zwischen dem SC Verl und Lokomotive Leipzig kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit nicht weiter.

von Béla Csányi (bc)

Bielefeld – Der Aufstiegsthriller um den letzten Platz in der 3. Liga zwischen den beiden Regionalliga-Vertretern SC Verl und Lokomotive Leipzig hat sich in der Relegation immer mehr zum Aufstiegsdrama entwickelt.

Am Ende behielt Verl aus der Regionalliga West die Oberhand gegen Leipzig aus der Nordost-Staffel und feierte den erstmaligen Sprung in den Profifußball.

Eigentor-Pech auf beiden Seiten: Verl-Kapitän schließt sich Leipzig-Pechvogel an

Schon das Hinspiel hatte dabei nicht an Dramatik gespart: Kurz vor dem Abpfiff unterlief dem jungen Lok-Keeper Fabian Guderitz (23) ein unglückliches Eigentor zum 2:2-Endstand, der den „Lokschen“ die gute Ausgangsposition vor dem Rückspiel nahm.

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Im Rückspiel „revanchierte“ sich dann Verl-Kapitän Julian Stöckner (31) kurz vor der Pause, als er eine Flanke über den seinen Torwart hinweg ins eigene Netz köpfte und Leipzig mit 1:0 in Führung brachte.

Schiedsrichter Arne Aarnink verletzt, Verl kommt stark aus der Spielunterbrechung

Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit des Relegations-Rückspiels musste das Spiel dann beim Stand von 1:0 für Leipzig für knapp zehn Minuten unterbrochen werden, weil sich Schiedsrichter Arne Aarnink (35) verletzt hatte und nicht mehr weitermachen konnte. Der Zweitliga-Schiri wurde von seinem Assistenten Eric Müller (30) ersetzt, der ab der 59. Minute die Spielleitung übernahm. Aarnink übernahm dafür den Posten als Vierter Offizieller.

Nach Wiederbeginn bewies Verl die besseren Nerven, in der 73. Minute gelang Ron Schallenberg der Treffer zum 1:1-Ausgleich, der wegen der mehr erzielten Auswärtstore für den umjubelten Aufstieg reichte. Wegen der unplanmäßigen Verletzungspause und einer zwölfminütigen Nachspielzeit mussten die Ostwestfalen allerdings noch lange um den Aufstieg zittern

SC Verl mit guten Chancen auf Aufstieg in 3. Liga

Weil Verl das Heimspiel wegen der Corona-Beschränkungen im Kreis Gütersloh nicht in der eigenen Sportclub-Arena austragen konnte, fand die Partie in der Bielefelder Schüco-Arena statt.

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Es war ein erster Testlauf für den frischgebackenen Drittliga-Aufsteiger, der auch in der kommenden Saison seine Heimspiele nicht im zu kleinen eigenen Stadion austragen kann. Statt nach Bielefeld wird Verl dann allerdings nach Paderborn ausweichen, wo der SCP seine Benteler-Arena für die Heimspiele zur Verfügung stellt.

Traditionsklub Lok Leipzig mit dem früheren Bundesliga-Trainer Wolfgang Wolf (62) verpasste dagegen 17 Jahre nach der Neugründung den erstmaligen Sprung in den Profifußball.