Neuanfang in PaderbornMax Kruse und sein schwieriges Comeback: „Da muss man ganz ehrlich sein“

Max Kruse gestikuliert im Testspiel des SC Paderborn gegen Wuppertal.

Max Kruse lief am 1. Juli 2023 erstmals in einem Testspiel für seinen neuen Verein, den SC Paderborn, auf.

Nach monatelanger Vereinslosigkeit hat Max Kruse einen neuen Klub gefunden. Nun hat er erstmals ausführlich über die schwere Zeit gesprochen.

von Antje Rehse (are)

Auf ihn werden beim Start in die neue Saison der 2. Bundesliga alle Augen gerichtet sein: Max Kruse (35) wagt nach seiner Ausbootung beim VfL Wolfsburg und monatelanger Fußball-Arbeitslosigkeit einen Neuanfang.

Beim SC Paderborn hat Kruse einen Einjahresvertrag unterzeichnet. „Ich habe richtig Bock auf Fußball, bin erfolgshungrig und will mit dem SC Paderborn 07 oben angreifen!“, sagte er zum Einstand.

Max Kruse spricht über Vereinslosigkeit: „Noch ein halbes Jahr hätte ich das nicht geschafft“

Mittlerweile hat Kruse bereits für seinen neuen Klub auf dem Platz gestanden. Im Testspiel gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV am vergangenen Samstag (1. Juli 2023) spielte er 45 Minuten, steuerte zum 2:1-Sieg des SCP eine Torvorlage bei. Derzeit befindet er sich auf Wohnungssuche, will nicht täglich von Berlin nach Paderborn pendeln.

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Am Dienstag (4. Juli), vier Tage nach seiner Vertragsunterschrift, hat sich Kruse nun erstmals in einer Medienrunde ausführlich zu seinem überraschenden Wechsel nach Paderborn geäußert.

Dabei gab Kruse u.a. gegenüber dem „Kicker“ zu, dass für ihn auch ein Karriereende im Raum gestanden hatte. „Wenn ich im Sommer nichts gefunden hätte, wäre es das glaube ich auch gewesen, da muss man ganz ehrlich sein“, sagte der Olympia-Teilnehmer.

Kruses ehrliche Einschätzung: „Sich zehn Monate lang selbst fitzuhalten, ist schon etwas anderes als Mannschaftstraining. Auf Dauer wird es dann irgendwann zäh. Ich glaube, noch ein halbes Jahr hätte ich das nicht geschafft.“

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Kruse war im vergangenen September von Wolfsburg-Trainer Niko Kovac (51) aussortiert worden, im November wurde sein Vertrag aufgelöst. Der Kroate hatte dem Stürmer „mangelnden Fokus“ und „fehlendes Engagement“ vorgeworfen.

Am Engagement soll es in Paderborn nicht hapern. „Ich habe das Feuer noch in mir, ich will noch etwas erreichen“, sagte Kruse, der in seiner vereinslosen Zeit nach eigener Aussage hart für sein Comeback geschuftet hat.

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„Du hast auch Tage, an denen du denkst: Muss jetzt nicht sein! Aber die Motivation, es allen noch einmal zeigen zu wollen, war über die ganzen zehn Monate da“, versicherte Kruse. „Ich glaube, wenige haben erwartet, dass ich mich überhaupt fit halte. Von daher werde ich ja in drei, vier Wochen zeigen können, wie fit ich wirklich bin.“

Sein neuer Trainer Lukas Kwasniok (42) will dem Exzentriker die nötigen „Freiheiten zugestehen“, wie er bereits am Samstag nach dem Testspiel betonte. Das sei nun einmal nötig, wenn man sich „einen genialen Fußballer holt“.

Kruses erster Eindruck von seinem neuen Coach: „Von der Menschlichkeit, vom Typ her sind wir ein bisschen ähnlich. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden.“