DFB enttäuscht schon wiederFlick-Tiefpunkt in Polen – NRW-Debütant einziger Lichtblick

Inmitten der Probleme bei der deutschen Nationalmannschaft sorgte Malick Thiaw für den einzigen Lichtblick für Bundestrainer Hansi Flick. Der Debütant lieferte ein starkes Spiel ab und will unbedingt zur EM 2024.

Einen Gewinner unter lauter deutschen Verlierern gab es dann doch noch in Warschau. Malick Thiaw (21) wird das 0:1 gegen Polen im Gegensatz zu seinen etablierten Teamkollegen und auch Hansi Flick (58) als einen besonderen Moment in seiner Fußball-Karriere in Erinnerung behalten.

„Er hat sehr solide und sehr reif gespielt“, sagte der Bundestrainer und betonte: „Er war ein Highlight.“ Das einzige aus deutscher Sicht an diesem tristen Freitagabend (16. Juni 2023) in Warschau, mit der bitteren Pleite ohne eigenen Treffer in Polen.

Viel Lob nach DFB-Debüt für Malick Thiaw

Flick überraschte dort mit Thiaw in der Startelf – in der höchst verantwortungsvollen zentralen Position in der Dreierkette. Der in Düsseldorf geborene und bei zahlreichen NRW-Klubs ausgebildete Youngster erfüllte alle Erwartungen.

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„Er hat super gespielt, Persönlichkeit gezeigt und ein sehr, sehr gutes Debüt gehabt. Sehr, sehr positiv“, schwärmte Abwehrchef Antonio Rüdiger (30) und tätschelte dem Newcomer beim Verlassen des Stadions väterlich-freundlich die Hüfte.

Länderspiel in Polen am 16. Juni 2023: Die Noten der DFB-Auswahl

Die Nationalmannschaft in der Einzelkritik

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„Papa“ Rüdiger, erklärte Thiaw, hatte an seinem gelungenen Einstand einen großen Anteil. „Tony hat mir direkt von Tag eins an hier sehr viel geholfen“, sagte er. Vor allem aber half er sich selbst.

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Zur Krönung seines guten Auftritts fehlte nur ein echtes Erfolgserlebnis, seinen gefährlichen Schuss aus der Drehung parierte Polens Torhüter Wojciech Szczesny (78.) stark. „Schade“, sagte Thiaw, mit seinem Debüt war er aber „sehr glücklich“.

Malick Thiaw reifte nach seinem Wechsel in die Serie A

Woher diese erstaunliche Reife in noch jungen Jahren kommt? Der Schlüssel, erklärte der Sohn eines Senegalesen und einer Finnin, läge in seinem Wechsel von Schalke 04 zum damals frisch gebackenen italienischen Meister AC Mailand im vergangenen Sommer. „Ich bin Mailand unglaublich dankbar dafür, dass sie mir die Chance gegeben haben. Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden.“

Und noch längst nicht am Ende. Der Mann, der sich in Dreier- wie Viererkette gleichermaßen wohl fühlt („Ich passe mich an“), nannte die Heim-EM 2024 selbstbewusst als „klares Ziel“. Dass er seine ganz persönliche Generalprobe, die am Mittwoch startende U21-EM, wegen seines vorzeitigen Aufstiegs ins A-Team verpasst, bedauerte er ein wenig.

„Ich drücke den Jungs die Daumen“, sagte Thiaw. „Wir haben eine Top-Mannschaft und ich bin mir sicher, dass sie dort sehr gut abschneiden werden.“ Auch ohne die Entdeckung von Warschau. (sid/dpa)