„Ausweichkostüme“EM 2021: Erst Fan-Spott, dann später Ösi-Jubel gegen Underdog

Lainer

Österreicher Stefan Lainer (l.), hier im Zweikampf mit Eljif Elmas, traf im Spiel gegen Nordmazedonien am 13. Juni in Bukarest zum zwischenzeitlichen 1:0.

von Anton Kostudis (kos)

Bukarest – Österreichs Bundesliga-Auswahl gegen EM-Neuling Nordmazedonien: Am Sonntagabend (13. Juni) kam es in Bukarest zum durchaus interessanten EM-Duell in Gruppe C. Beide Teams wollten dabei für ein Novum sorgen, doch das gelang nur den Ösis: Die feierten beim mühsam erkämpften 3:1-Erfolg den ersten Dreier bei einer Europameisterschaft. Der Fußball-Zwerg vom Balkan verpasste bei der Premiere die ersten EM-Punkte in der Geschichte des Landes.

  • Österreich siegt zum EM-Auftakt 3:1 gegen Nordmazedonien
  • Beide Teams hofften auf EM-Novum
  • Trikots der Österreicher sorgten für Verwirrung bei den Fans

Zu Spielbeginn war aber vor allem die Arbeitskleidung der Österreicher Thema in den sozialen Netzwerken. Und das Team des deutschen Trainers Franco Foda (55) kam bei den Fans dabei nicht wirklich gut weg.

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Kapitän David Alaba (l.) und das ÖFB-Team traten zum EM-Auftakt gegen Nordmazedonien um Aleksandar Trajkovski in türkisen Hosen und schwarzen Oberteilen an. Viele Österreich-Fans fanden das Design nicht gelungen.

Österreich gegen Nordmazedonien: Fans spotten über Trikots

Die ungewohnte Kombination der schwarzen Oberteile mit den türkisfarbenen Hosen war für viele Fans offenbar durchaus gewöhnungsbedürftig. „Trägt Österreich ein Potpourri der Ausweichkostüme aller Ligen auf, oder was?!“, schrieb der Nutzer „Eris“ bei Twitter.

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Das ungewöhnliche Dress der Alpen-Auswahl sorgte derart für Irritierung, dass der ein oder andere Fan zunächst auch nicht zu wissen schien, wen er überhaupt anfeuern soll: „Habe fünf Minuten lang gedacht, das Team in Weiß und Rot sei Österreich, und mich gewundert, warum Kalajdzic so klein wirkt“, schrieb „Sebastian“.

Besonders die Shorts der Österreicher seien eine Geschmacksverirrung, fanden einige: „Die Erfindung der Farbe Türkis wird in der Geschichte der Menschheit jetzt auch nicht unbedingt im Kapitel ,Bereicherungen‘ landen“, twitterte „Thilo Huntemüller“.

Auch ÖFB-Keeper Daniel Bachmann (26) und seine rosa Kluft waren ein Thema. „Über die schwarz-türkisen Dresse unserer Feldspieler wurde eh schon ausführlich und zu Recht gemeckert. Aber welche Wette hat eigentlich der Tormann verloren, dass er in Rosa spielen muss?“, fragte „Michael Eisenriegler“.

Doch es gab auch diplomatische Stimmen. „Wenn sich auf Twitter über die Auswärtstrikotfarbe beschwert wird, die der ÖFB seit 2019 nutzt, muss die EM wohl doch mehr Gelegenheitsgucker vor den TV locken als ich dachte“, kommentierte beispielsweise „Mike Oxmaul“.

EM 2021: Hitzige Partie zwischen Österreich und Nordmazedonien

Auf dem Rasen ging es derweil durchaus hitzig zu: Beide Teams legten einen flotten Start hin, langten dabei auf beiden Seiten auch ordentlich zu. Stefan Lainer (28) war es dann, der den Favoriten jubeln ließ. Der Bundesliga-Profi von Borussia Mönchengladbach traf auf akrobatische Weise ins lange Eck zur 1:0-Führung (18.). Nach seinem Treffer hielt der Außenverteidiger ein Trikot mit der Aufschrift „Christian Eriksen, stay strong!“ („Christian Eriksen, bleibe stark!“) in die Kameras. Der dänische Nationalspieler war am Tag zuvor im Spiel gegen Finnland (0:1) auf dem Platz kollabiert und musste reanimiert werden.

Pandev

Inter-Legende Goran Pandev (r.) erzielte mit seinem 1:1-Ausgleich gegen die Österreicher am 13. Juni den ersten EM-Treffer in der Geschichte von Nordmazedonien. 

Kurz darauf schlug dann der Underdog zurück! Sturm-Oldie und Volksheld Goran Pandev (37) nutzte einen Slapstick-Fehler der österreichischen Abwehr samt Torwart-Patzer von Keeper Bachmann zum Ausgleich (28.). „Die Türkisen sind nach dem Ausgleich komplett von der Rolle“, twitterte User „zEHNo“ süffisant. „Österreich stellt sich nicht nur bei der Trikotwahl etwas eigenartig an“, meinte „Berliner“.

Doch Österreich berappelte sich im zweiten Durchgang. Zwei Joker sorgten dann für die Entscheidung: Michael Gregoritsch (27) vom FC Augsburg in der 78. und China-Legionär Marko Arnautovic (32) in der 89. Minute sorgten am Ende für den Auftakt-Dreier.

Das Wetter spielte unterdessen in der rumänischen Hauptstadt ebenfalls mit: Tags zuvor hatte das österreichische Team sein Abschlusstraining aufgrund eines Wolkenbruchs noch in ein anderes Stadion verlegen müssen. Auch für Sonntag waren Gewitter vorausgesagt – doch am Ende hatte der Wettergott am Abend ein Einsehen mit beiden Teams.