Trotz Platz dreiUnruhe beim nächsten Fortuna-Gegner – Gespräche liegen auf Eis

Dirk Schuster schaut als Kaiserslautern-Trainer skeptisch und nachdenklich auf das Spielfeld.

Der 1. FC Kaiserslautern hat mit Trainer Dirk Schuster noch nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Das Foto entstand am 16. September 2023.

Der 1. FC Kaiserslautern hat sportlich einen Lauf. Doch der Vertrag von Dirk Schuster läuft am 30. Juni 2024 aus – Gespräche gab es noch keine.

von Denis Canalp (can)

Trainer Dirk Schuster würde seine Arbeit beim 1. FC Kaiserslautern gerne über seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag fortsetzen. Doch die Sache hat einen Haken.

Vor dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf (21. Oktober 2023) kam jetzt raus: Trotz Traumstarts der „Roten Teufel“ gab es noch keinerlei Kontaktaufnahme zu Trainer Schuster (55).

Dirk Schuster würde gerne in Kaiserslautern verlängern

Und das, obwohl der dreimalige deutsche Nationalspieler durchaus Bock auf den Betze und Lautern hat. Das hat der ehemalige Profi des 1. FC Köln (1997 bis 1999) nun klargestellt.

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„Wir haben hier einen Riesenspaß bei der Arbeit. Wir sind in vielen Dingen involviert und im täglichen Austausch mit Sportchef Thomas Hengen. Man sieht, dass wir von der Art und Weise, wie die Mannschaft Fußball spielt, auf dem richtigen Weg sind – und ebenso, was die Entwicklung einzelner Spieler angeht“, sagte der 55-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Das würden wir gern weiter begleiten.“

Ex-Bundesliga-Trainer ohne Job

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Schuster war kurz vor der Aufstiegsrelegation mit dem Drittligisten 2022 auf den Betzenberg gekommen. In der ersten Zweitliga-Saison erreichte er mit den Pfälzern den neunten Tabellenplatz. Derzeit liegen die seit sieben Punktspielen ungeschlagenen Lauterer auf dem dritten Rang in Tuchfühlung mit den führenden FC St. Pauli und Hamburger SV.

Damit reisen die Gäste nicht gerade als Underdog in die Düsseldorfer Merkur-Spielarena, die aufgrund der Aktion „Fortuna für alle“ aus allen Nähten platzen wird. Für das erste Freispiel der Saison waren bei Fortuna rund 120.000 Ticket-Anfragen eingegangen. Jetzt schon ist klar: Alle 51.200 Plätze in der Merkur-Spiel-Arena werden am Samstagabend (20.30 Uhr) besetzt sein.

FCK: Bringt die ungeklärte Zukunft von Schuster Unruhe?

Bringt die ungeklärte Zukunft von Schuster Unruhe bei den Pfälzern rein? Bislang kann die Mannschaft das Trainer-Theater bestens ausblenden, stürmte nach dem 3:1 über Hannover 96 (6. Oktober 2023) auf den Relegationsrang. 

Noch herrscht eitel Sonnenschein auf dem Betzenberg, doch in der Heimat von Fritz Walter kann die Stimmung erfahrungsgemäß schnell umschlagen. Das weiß auch Schuster, der sich aber vorerst nur auf die positiven Begleitumstände des Höhenfluges konzentrieren will.

„Wenn man dann noch die Fans erlebt, von denen über 40.000 alle 14 Tage ins Stadion pilgern und uns bei Auswärtsspielen sensationell unterstützen, dann hat man natürlich Lust, das fortzuführen“, sagte Schuster. Man habe aber noch „nicht konkret“ über eine Vertragsverlängerung gesprochen, so der in Karlsruhe lebende Ex-Profi. Auch der Traditionsverein hat sich dazu noch nicht konkret geäußert.

Schuster hatte vor einigen Monaten gesagt, dass er gerne noch mal Erstliga-Trainer wäre. Auf die Frage, ob dies auch mit dem FCK möglich sei, antwortete er: „Kurzfristig wird das ein bisschen eng. Aber mittel- und langfristig wäre die Rückkehr mit dem FCK in die erste Bundesliga schon ein Traum. Wir möchten uns schrittweise oben annähern.“

Man sei im „Inner Circle“ in Kaiserslautern bodenständig genug, die Situation richtig einzuschätzen: „Unsere Zielstellung in dieser Saison ist ein Mittelfeldplatz, und das soll so bleiben – auch wenn die Tabelle im Moment sehr positiv aussieht.“

Dem gebürtigen Chemnitzer war einst als Chefcoach des SV Darmstadt 98 der Durchmarsch von der 3. Liga bis ins Oberhaus gelungen, ehe er sich 2016 zum FC Augsburg verabschiedete.

Ein Aufstieg mit Kaiserslautern wäre schon eine Überraschung in der starken 2. Bundesliga. Doch mit einem Sieg am Samstagabend bei Fortuna Düsseldorf würden die „Roten Teufel“ ihre ohnehin schon starke Ausgangssituation nochmal deutlich verbessern. Und vielleicht klappt es dann auch für Schuster bald mit der Vertragsverlängerung auf dem Betzenberg. (can/dpa)