Nach Fortunas 2:2DFB zieht Skandal-Schiri aus dem Verkehr

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Friedhelm Funkel hat nach dem Abpfiff Gesprächsbedarf mit dem Schiedsrichter-Team um Lasse Koslowski.

von Volker Geissler (vog)

Düsseldorf – Am Ende musste Schiedsrichter-Beobachter Jürgen Jansen das Gespann dann doch aus der Arena lassen, damit Lasse Koslowski und seine Kollegen nicht den Flieger nach Berlin um 19 Uhr verpassen. Zuvor hatte es aber eine heftige Standpauke gegeben, nachdem der Referee für eine völlige Eskalation bei Fortunas 2:2 gegen Heidenheim gesorgt hatte.

Koslowski hinterließ fassungslose Spieler und Offizielle(hier noch einmal alles zum Wutausbruch von Robert Schäfer), vor allem auf Düsseldorfer Seite. Etliche Rudelbildungen, nicht geahndete Tätlichkeiten, ein nicht gegebener Elfmeter für Heidenheim, ein anschließend geschenkter Strafstoß und eine Nachspielzeit von fünf Minuten, in der der Ball keine 60 Sekunden rollte hatten das Spiel völlig aus dem Ruder laufen lassen. „Da hatte jemand das Spiel nicht unter Kontrolle und jeder weiß, wer das war“, sagte Keeper Raphael Wolf anschließend.

Glatzel lacht sich schlapp

Deutlich bessere Laune hatte da schon FCH-Stürmer Robert Glatzel, der in der Nachspielzeit im Strafraum gefallen war. Auf die Frage nach der Berechtigung des Elfmeters brach Glatzel in lautes Gelächter aus und ging Richtung Mannschaftsbus.

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Zumindest bleibt dieses Gepfeife allen in zwei Wochen erspart. EXPRESS erfuhr, dass der DFB Koslowski nach seiner Katastrophen-Leistung für mindestens einen Zweitliga-Spieltag aus dem Verkehr zieht.

Ob die vogelwilde Schlussphase noch weitere Konsequenzen haben wird, ist noch unklar. Am Montag nahm der DFB-Kontrollausschuss wegen der diversen Tätlichkeiten jedenfalls keine Ermittlungen auf.

Auf jeden Fall hat Koslowski dafür gesorgt, dass ein lange Zeit ruhiges Zweitligaspiel mit wenigen aufregenden Szenen lange in Erinnerung bleiben wird.

Seltsame Berliner Tradition

Gleichzeitig setzte der Schiedsrichter eine eigenartige Tradition fort. Denn praktisch immer, wenn es in der Arena zu Skandalspielen kommt, sind Berliner mit im Spiel. Manuel Gräfe gab 2005 gegen Osnabrück in der Nachspielzeit einen Elfmeter für die Gäste, nachdem ein Osnabrücker Fortuna-Verteidiger Laurent Guthleber von hinten umgeschubst hatte. Der gleiche Schiri erkannte acht Jahre später gegen Augsburg im wichtigsten Spiel der Saison einen einwandfreien Treffer von Stefan Reisinger ab und nahm damit entscheidenden Einfluss auf die Abstiegsfrage.

Ein halbes Jahr zuvor war in der legendären Relegation zwar kein Berliner Schiedsrichter, sondern mit Hertha BSC gleich eine ganze Mannschaft beteiligt.

(exfo)