Später Dämpfer im Heim-KracherFortuna-Frust vor Mega-Kulisse: HSV kommt spät zurück

László Bénes jubelt, Jordy de Wijs schaut zu.

Die Profis des Hamburger SV (links László Bénes) jubeln über einen Punktgewinn bei Fortuna Düsseldorf um Jordy de Wijs.

Fortuna Düsseldorf hat sich durch ein bitteres Heim-Remis gegen den HSV wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga verabschiedet. Das Team von Chefcoach Daniel Thioune kam zu Hause nur zu einem 2:2.

von Anton Kostudis (kos)

Endstation Merkur-Spiel-Arena, bitte alle aussteigen! Das war’s dann wohl für Fortuna mit dem Traum vom großen Coup. Durch das bittere 2:2 am Freitagabend (31. März 2023) gegen den Hamburger SV sind die letzten Hoffnungen auf das Aufstiegs-Wunder in der 2. Bundesliga geschwunden.

Die bittere Erkenntnis nach 90 Minuten vor ausverkaufter Arena: Cheftrainer Daniel Thioune (48) und seine Truppe haben die letzte große Chance verstreichen lassen, „noch einmal den Finger zu heben“, wie es der Düsseldorfer Trainer selbst im Vorfeld erklärt hatte.

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf mit Remis gegen den HSV

Verständlicherweise herrschte bei den Rot-Weißen nach dem Schlusspfiff Enttäuschung pur. Es hatte ein Fußball-Fest vor 51.200 Fans werden sollen, am Ende erlebten Thioune & Co. einen echten Frust-Abend. Mit gesenkten Köpfen standen die Fortuna-Profis auf dem Platz.

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Bis auf vier Zähler hätte Fortuna den Rückstand auf die drittplatzierten Hamburger verkürzen können. Nun herrscht beim Blick auf die Tabelle weiter Ernüchterung: Nach wie vor sieben Punkte klaffen zu Rang drei. „Der HSV wird mit dem Punkt sicher hochzufrieden sein, für sie fühlt es sich vielleicht wie ein Sieg an. Für uns eher wie eine Niederlage“, sagte Fortunas Mittelfeldarbeiter Marcel Sobottka.

Große Freude dagegen bei den Gästen um Coach Tim Walter (47). Durch den Auswärts-Punkt behaupteten die Rothosen ihre komfortable Ausgangsposition, bleiben auf dem Aufstiegsrelegationsrang.

Fortuna Düsseldorf gegen den HSV früh im Elfer-Pech

Natürlich wussten auch die Fortuna-Fans vor der Partie, was die Stunde geschlagen hatte. „Glaubt dran – gebt alles!“, so lautete die klare Banner-Botschaft aus dem Block.

Doch die Partie begann zunächst mit einem echten Schock für die Düsseldorfer, die erstmals in den neuen „Waschmittel-Trikots“ samt Persil-Schriftzug aufliefen: Keine fünf Minuten waren gespielt, da jubelte schon der Gäste-Anhang. Fortunas Abwehr-Kante Jordy de Wijs war zuvor im eigenen Sechzehner gegen Hamburgs 16-Tore-Mann Robert Glatzel zu ungeschickt zu Werke gegangen. Referee Robert Schröder zögerte keine Sekunde – und gab den Elfer!

Doppel bitter: Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier parierte zunächst gegen László Bénes, doch die Kugel fiel dem Slowaken erneut vor die Füße, der keine Mühe hatte, einzuschieben. Riesen-Jubel in Blau-Weiß auf den Rängen. Und das erste Mal gaben die deutlich mehr als angekündigten 13.000 HSV-Fans eine Kostprobe ihrer Stimmgewalt.

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Rouwen Hennings

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Die allerdings verstummte alsbald – denn Fortuna schlug zurück! Ecke Felix Klaus, Kopfball Dawid Kownacki. Rums, drin das Ding! Mit seinem zwölften Liga-Saisontor stellte der Pole auf 1:1 (21. Minute). Das war’s aber noch nicht: Denn kurz darauf schickte Rouwen Hennings Mittelfeldmann Klaus auf die Reise. Und der blieb alleine vor HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes ganz cool und schob zum 2:1 ein (28.). Spiel gedreht!

Spätes Eigentor bringt HSV bei Fortuna Düsseldorf zurück

Thioune hatte von seinen Mannen „brutale Intensität“ gefordert – und die zeigten seine Kicker in Rot-Weiß nun auch auf dem Rasen, beharkten und bekämpften die Hamburger mit allem, was sie hatten. Da half es den Gästen auch nicht, dass die mitgereisten Anhängerinnen und Anhänger ihr Team kurz vor Wiederanpfiff mit ein wenig Pyrotechnik „anfeuerten“.

Dennoch blieb es auch im zweiten Durchgang ein enges und umkämpftes Spiel, denn der HSV wurde plötzlich wieder stärker, kam mehrfach gefährlich vor Kastenmeiers Kiste. Die letzte Präzision fehlte den Rothosen an diesem Abend jedoch – bis zur 75. Minute. Plötzlich tauchte Sonny Kittel vor Kastenmeier auf, Düsseldorfs Christoph Klarer eilte hinzu und wollte helfen – und hob die Kugel unglücklich zum 2:2-Ausgleich in die Maschen. Der späte und ganz, ganz ärgerliche Dämpfer für Fortuna!

Zwar probierten Thiounes Mannen in der Schlussphase noch einmal alles. Doch der erlösende Siegtreffer wollte nicht mehr fallen. Um 20.26 Uhr war es dann amtlich: Düsseldorf hilft im Saison-Endspurt nur noch ein ganz, ganz großes Wunder.

Für Thioune und sein Team geht es in der Liga am kommenden Sonntag (9. April, 13.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld weiter. Dann geht es zwar erneut um drei Punkte – letztlich aber wohl nur noch um die goldene Ananas.