Geld-Segen dank TV-TabelleMillionen sind sicher: Fortuna jubelt über Bielefeld-Absturz

Die Spieler von Fortuna Düsseldorf jubeln am 31. März 2023 im Spiel gegen den Hamburger SV.

Aufatmen bei Fortuna Düsseldorf: Der Verein verliert zwar einen Platz im TV-Ranking der 2. Bundesliga, kann aber 2023/24 erneut mit einem stattlichen Betrag rechnen. Hier jubeln die Düsseldorfer am 31. März 2023 im Spiel gegen den Hamburger SV.

Fortuna Düsseldorf darf aufatmen: Durch den sportlichen Absturz des Zweitliga-Konkurrenten Arminia Bielefeld darf sich der Verein erneut über eine stattliche Summe aus den TV-Ausschüttungen freuen.

von Anton Kostudis (kos)

Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Fans von Arminia Bielefeld den Absturz in die Drittklassigkeit verdauen müssen, herrscht 180 Kilometer entfernt im Rheinland große Erleichterung. Denn für Fortuna Düsseldorf ist der sportliche Niedergang des Zweitliga-Rivalen bares Geld wert.

Hintergrund ist die TV-Tabelle, nach der Saison für Saison die Ausschüttung der Fernseh-Gelder geregelt wird. Und die schwer kriselnden Ostwestfalen erwiesen den Fortunen – natürlich alles andere als freiwillig – im TV-Ranking einen echten Freundschaftsdienst. 

TV-Ranking: Fortuna Düsseldorf überholt Arminia Bielefeld

Bielefeld verlor beide Relegations-Spiele gegen Drittligist Wehen Wiesbaden (Hinspiel: 0:3, Rückspiel: 1:2) und steigt damit in die dritte Liga ab. Doch auch schon vor den beiden Entscheidungs-Duellen stand bereits fest: Fortuna hat die Arminen in der TV-Tabelle überholt!

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Zur Erklärung: Als Bundesliga-Absteiger der Spielzeit 2021/22 hatten die Bielefelder in der abgelaufenen Saison auf Anhieb die Führung in der TV-Tabelle der zweiten Liga übernommen, kassierten als Fernseh-Primus etwa 19,2 Millionen Euro. Fortuna rangierte hinter dem HSV (17,3 Millionen) auf Rang drei und erhielt 15,9 Millionen.

Die Verteilung der Fernseh-Gelder ermittelt sich aus einem komplizierten Schlüssel, der verschiedene Zeiträume (fünf und zehn Jahre) sowie diverse unterschiedliche Faktoren berücksichtigt. Der wichtigste ist dabei aber: die Platzierung in der Abschlusstabelle.

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Hätten die Bielefelder ihre Saison im Unterhaus nun nicht komplett in den Sand gesetzt, wäre die Arminia aller Voraussicht nach im TV-Ranking auch vor den Düsseldorfern geblieben. Da die Ostwestfalen am Saisonende aber auf dem 16. Rang landeten und Fortuna bekanntlich Vierter der Abschlusstabelle wurde, war bereits vorzeitig klar, dass sich das Blatt gewendet hat.

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Und das ist enorm wichtig für Fortuna! Denn mit den Bundesliga-Absteigern Hertha BSC (21,9 Millionen) und FC Schalke 04 (19,9) sortieren sich zwei Klubs direkt auf den beiden Spitzenpositionen für die Zweitliga-Saison 2023/24 ein. Der HSV, der jüngst in der Relegation am VfB Stuttgart gescheitert war, rutscht einen Rang nach hinten und erhält als Dritter noch 17,5 Millionen.

Dann folgt Fortuna auf Rang vier. An die Düsseldorfer, die im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen Platz verlieren, werden dennoch noch 15,3 Millionen ausgezahlt. Aufgrund der schlechten Abschlussplatzierung wäre Bielefeld beim Klassen-Verbleib hinter Fortuna auf Rang fünf zurückgefallen, hätte dann 13,4 Millionen Euro bekommen. Die aktuelle Prognose der Ausschüttungen findet sich auf dem Portal „fernsehgelder.de“ (Stand: 29. Mai 2023).

Bedeutet ganz konkret: Ohne den Bielefelder Absturz hätte Fortuna im Vergleich zum Vorjahr ein TV-Minus von 2,5 Millionen Euro verkraften müssen! Nun aber halten sich die Einbußen mit 600.000 Euro noch im Rahmen.

Fortuna Düsseldorf kann mit 15,3 Millionen Euro TV-Geld planen

Bitter für Fortuna und viele Klubs: Die DFL schüttet für die Saison 2023/24 insgesamt 1,165 Milliarden Euro an die 36 Erst- und Zweitligisten aus – und damit sogar etwas mehr als im Vorjahr (etwa 44.000 Euro). Doch weil die beiden Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98 (13,6 Millionen) und 1. FC Heidenheim (12,3 Millionen) in der abgelaufenen Saison in der TV-Tabelle hinter Fortuna lagen und Schalke und Hertha von oben nachrücken, büßen die Düsseldorfer einen Platz im Ranking ein. Dennoch konnte nun Schadensbegrenzung betrieben werden – vor allem dank der schwachen Arminia aus Bielefeld.

Gleichzeitig steht Fortuna für die kommende Spielzeit bereits unter Druck. Denn selbst im Falle einer mäßigen Saison können Hertha und Schalke auch für das kommende Jahr mit einer Top-Platzierung in der TV-Tabelle rechnen. Beide Klubs bringen einen stattlichen Vorsprung mit. Auch der HSV hat aufgrund anhaltender Top-Fünf-Platzierungen eine sehr gute Ausgangslage. Hinter Fortuna lauern derweil Klubs wie der SC Paderborn, Greuther Fürth und St. Pauli, die es für Cheftrainer Daniel Thioune (48) und seine Truppe auf Distanz zu halten gilt.

Einen Weg gäbe es allerdings, um einen richtig dicken Ausschüttungs-Sprung zu machen: Der würde nämlich mit dem direkten Aufstieg in die Bundesliga erfolgen.