Siegesserie ist dahinHeim-Dämpfer gegen Kiel: Fortuna verpasst Sprung auf Rang zwei

Holstein Kiels Philipp Sander führt den Ball, Fortuna Düsseldorfs Tim Oberdorf steht daneben.

Tim Oberdorf (r.) und Fortuna Düsseldorf hatten am Zweitliga-Sonntag (10. Dezember 2023) Holstein Kiel um Philipp Sander zu Gast.

Fortuna Düsseldorf empfing in der 2. Bundesliga den Tabellenzweiten Holstein Kiel zum Top-Spiel. Die Partie endete für die Rot-Weißen mit einer bitteren Heim-Niederlage.

von Anton Kostudis (kos)

Rang zwei lag auf dem Silbertablett bereit – doch Fortuna hat die große Chance am Sonntag (10. Dezember 2023) verstreichen lassen! Das Team von Chefcoach Daniel Thioune (49) kassierte zu Hause eine bittere 0:1-Schlappe gegen Holstein Kiel. Durch den Auswärtsdreier behaupteten die „Störche “ ihrerseits den zweiten Platz.

Und Fortuna schaute mächtig in die Röhre! Gleichzeitig endete die jüngste Düsseldorfer Siegesserie: Nach drei Pflichtspiel-Erfolgen am Stück ging Thiounes Truppe wieder leer aus.

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf unterliegt Holstein Kiel

Die Heim-Pleite ist für die Rot-Weißen doppelt ärgerlich. Denn zuvor hatte die gesamte Aufstiegs-Konkurrenz der zweiten Liga fleißig Punkte liegen gelassen.

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Spitzenreiter St. Pauli spielte 1:1 in Osnabrück, der drittplatzierte HSV unterlag 1:2 gegen Paderborn, der Vierte Greuther Fürth kam nicht über ein 1:1 gegen Magdeburg hinaus, und auch Verfolger Hannover auf Rang sechs spielte nur remis (2:2 gegen Karlsruhe).

Fortuna-Chefcoach Daniel Thioune (49) hatte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Last-Minute-Sieg im Pokal in Magdeburg auf zwei Positionen umgebaut: Für Emmanuel Iyoha (26, Muskelfaserriss) rückte der wiedergenesene Nicolas Gavory (28) links hinten in die Viererkette. Shinta Appelkamp (23) blieb zudem zunächst draußen, dafür begann Isak Johannesson (20).

Die Partie vor 31.042 Zuschauerinnen und Zuschauern begann dann munter – und auf beiden Seiten wurde es in Sechzehner-Nähe sofort gefährlich. Erst probierte es Lewis Holtby (33) für die Kieler (siebte Minute), dann nur zwei Zeiger-Umdrehungen später Tim Oberdorf (27) auf der anderen Seite für die Fortunen. Beide Abschlüsse rauschten jedoch deutlich vorbei. Auch Christos Tzolis (21) verpasste mit einem feinen Schlenzer knapp die Düsseldorfer Führung (zehnte Minute).

Glück für Fortuna Düsseldorf: VAR kassiert Rote Karte ein

Dann plötzlich entsetztes Schweigen in der Arena: Fortunas Flügel-Flitzer Felix Klaus (31) war an der Seitenlinie gegen Holstein-Jungspund Tom Rothe (19) zu spät gekommen. Schiedsrichter Florian Badstübner (32) zögerte keine Sekunde – und zückte in der elften Minute glatt Rot! Riesen-Glück für die Fortuna: Der Referee wurde nach draußen an den Monitor zitiert, schaute sich die Szene dort noch einmal an. Und nahm den Platzverweis schließlich zurück! 

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Dann allerdings jubelten die Gäste: Holstein-Kapitän Philipp Sander (25) hatte zentral vor dem Tor zu viel Platz und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Sein Geschoss klatschte an den Querbalken, danach schaltete Holtby am schnellsten, übersprang den überrumpelten Jamil Siebert (21) und köpfte zur Kieler Führung ein (18.). Ein richtig ärgerliches Gegentor für die Rot-Weißen.

Und Kiel mischte weiter frech mit: So musste Düsseldorf-Keeper Florian Kastenmeier (26) wenig später einen satten Abschluss von Shuto Machino (24) parieren (29). Dann die Riesen-Chance auf den Ausgleich: Nach einem Konter war Johannesson durch, sein Abschluss im gegnerischen Sechzehner missglückte aber völlig (37.). Es folgten hitzige Minuten mit vielen Fouls im Mittelfeld. Badstübner schickte beide Teams dann zur Abkühlung in die Halbzeitpause.

Nach Wiederbeginn war Fortuna nun besser im Spiel, baute Druck auf. Und auch die Düsseldorfer Möglichkeiten häuften sich. Tzolis probierte es aus der Distanz, sein Schuss rauschte aber klar drüber (53.). Knapper wurde es kurz darauf, als der Grieche nach einer Oberdorf-Flanke links vorbeiköpfte (59.). Wenig später fand Jordy de Wijs (28) aus dem Getümmel heraus in Kiel-Keeper Timon Weiner (24) seinen Meister (63.). Dann wieder Tzolis. Der Grieche versuchte es erneut aus dem Lauf, sein Abschluss zischte jedoch knapp links vorbei (65).

Und es ging rasant weiter: Erst hatte de Wijs nach einem Kieler Konter Dusel, dass er die Kugel nicht ins eigene Netz stocherte (71.). Dann bugsierte Yannik Engelhardt (22) auf der Gegenseite eine Johannesson-Ecke an die Latte (73). Der Ausgleich wäre längst verdient gewesen. Doch Fortuna rannte die Zeit davon ...

Und Kiel machte hinten nun komplett dicht. Auf der Gegenseite verhinderte der eingewechselte Dennis Jastrzembski (23) mit einer Monster-Grätsche dann noch das sichere 0:2 gegen den enteilten Jann-Fiete Arp (23). Die Fortunen bissen sich derweil bis zum Schluss die Zähne an der norddeutschen Abwehr aus, selbst Kastenmeier stürmte am Ende mit. Dann war Schluss. Und somit jubelten die Blau-Weißen über einen etwas schmeichelhaften Auswärtssieg. Riesen-Frust dagegen bei allen Rot-Weißen.

„Wir müssen das Spiel erst mal sacken lassen. Weil es schon wehtut. Dann müssen wir irgendwie alle Körner zusammenkratzen. Und dann fahren wir nach Magdeburg“, meinte Fortunas Flügel-Flitzer Klaus sichtlich geknickt.

Eine Partie steht für Fortuna im Fußball-Jahr noch auf dem Plan: Zum Hinrunden-Finale der zweiten Liga gastieren Thioune und sein Team am kommenden Samstag (16. Dezember, 13 Uhr) beim jüngsten Pokal-Gegner 1. FC Magdeburg.