Nach geschwänzter PKFIFA gibt Strafe gegen DFB bekannt – Flick lenkt vor „Endspiel“ ein

Das Disziplinarkomitee des Weltverbandes FIFA hat nach der geschwänzten Pressekonferenz vor dem Spanien-Spiel bei der WM in Katar eine Strafe gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) verhängt.

von Marcel Schwamborn (msw)

Der Deutsche Fußball-Bund muss nach dem Regelverstoß bei der Pressekonferenz vor der WM-Partie gegen Spanien (1:1) eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken (umgerechnet rund 10.100 Euro) zahlen. Zudem gilt der DFB jetzt als verwarnt.

Der Weltverband FIFA hatte verlangt, dass das verpflichtende Mediengespräch des deutschen Teams vor dem WM-Gruppenspiel im Main Media Center in Doha stattfindet. Deutschland wollte jedoch keinen Spieler mit in die Hauptstadt bringen. Vor dem „Endspiel“ gegen Costa Rica (Donnerstag, 20 Uhr, ARD & MagentaTV) lenkt der Verband aber nun ein.

DFB: Abschlusstraining vor Spanien-Spiel im Stadion von Al-Shamal

Der nächste Ärger hatte sich bereits abgezeichnet. Auch am Donnerstag spielt Deutschland im Al-Bayt-Stadion gegen Costa Rica. Die Pressekonferenz findet wieder tags zuvor in Doha statt, um 15.30 Uhr Ortszeit.

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Diesmal nimmt Flick aber einen Spieler mit auf die Reise. Lukas Klostermann (26) kommt mit zum Gespräch. Dies könnte auch ein Hinweis sein, dass der Leipziger gegen Costa Rica anstelle von Thilo Kehrer (26) als Rechtsverteidiger beginnt. Das deutsche Training ist dann am Mittwoch um 18 Uhr Ortszeit in Al-Shamal.

Hansi Flick (57) erschien vor dem Spanien-Spiel allein auf dem Podium. Ein Spieler kam – entgegen den Statuten – nicht. „Wir wollen einfach keinem Spieler zumuten, hier so lange zu fahren. Es sind insgesamt fast drei Stunden, die man im Auto sitzt. Wir haben morgen ein ganz wichtiges Spiel für uns“, sagte er.

„Ich habe gesagt, ich mache es alleine, weil die Spieler – von 1 bis 26 –sind alle wichtig. Sie sollen sich in der wichtigen Phase auf das Training vorbereiten.“ Das Abschlusstraining für das Spanien-Duell war für 19.30 Uhr Ortszeit in der „Trainingsfestung“ von Al-Shamal unweit des Teamhotels angesetzt.

Das Disziplinarkomitee der FIFA hatte deshalb ein Verfahren gegen den Deutschen Fußball-Bund eröffnet. Den Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft wird vorgeworfen, gegen Artikel 44 der WM-Regularien, Artikel 2.7.2 der Medien- und Marketing-Regeln sowie Artikel 8.5.3 des Team-Handbuchs verstoßen zu haben. 

Flick nahm die sich androhende Geldstrafe bereits am Samstag gleichgültig zur Kenntnis. „Wir sind schon enttäuscht. Wir haben ein richtig gutes Medienzentrum, da hätte man das auch dort machen können. Dann hätten sich auch alle noch das Abschlusstraining anschauen können. Aber es ist halt so. Das müssen wir akzeptieren – wie so vieles.“

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nur das deutsche Team in Katar eigene Regeln aufstellen möchte, während sich alle anderen 31 teilnehmenden Fußballverbände an die Vorgaben halten. 

Deutschland fährt erst am Spieltag zum Al-Bayt-Stadion in Al-Khor

An der Pressekonferenz vor dem WM-Auftakt gegen Japan (1:2) hatte am Dienstag neben Flick noch Joshua Kimmich (27) als Spieler teilgenommen. Da die Partie aber in Doha stattfand, war der gesamte DFB-Tross bereits einen Tag zuvor in die Hauptstadt gereist.

Diesmal fuhr die Nationalmannschaft erst am Spieltag zum etwa 70 Kilometer vom WM-Quartier entfernten Al-Bayt Stadion in Al-Khor fahren. Dieser Ablauf wird auch am Donnerstag so sein.