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Er schoss ihn öffentlich abStichelei nach Trainer-Knall: Tuchel geht nach bittersüßem Hoeneß-Seitenhieb

Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern München zum Saisonende, daran dürfte auch ein tölpelhafter Auftritt von Uli Hoeneß einen Anteil haben. Dem Ehrenpräsidenten hinterließ der scheidende Trainer noch eine Watschn.

von Béla Csányi  (bc)

Das ewige Hin und Her ist endgültig beendet: Thomas Tuchel (50) wird am Samstag (18. Mai 2024) ein letztes Mal auf der Trainerbank beim FC Bayern sitzen, dann trennen sich im Sommer die Wege. Das machte der Coach höchstpersönlich am Freitag offiziell.

Für Tuchel ist die Planungssicherheit auch eine Befreiung: Im Februar hatten die Bayern sein Aus zum Saisonende beschlossen, später kritisierte ihn Ehrenpräsident Uli Hoeneß (72) öffentlich. Trotzdem kamen die Münchner noch einmal angekrochen, bettelten um die Rolle rückwärts. Doch nach geplatzter Einigung endet das Kapitel nun mit einer Absage des eigentlich geschassten Trainers.

Thomas Tuchel verabschiedet sich mit Watschn für Uli Hoeneß

„Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar, wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden“, sagte der Trainer der Münchner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).

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Unter der Woche hatte es tatsächlich noch einmal Gespräche gegeben, die Bayern um Sport-Boss Max Eberl (50) machten sich nach den Absagen zahlreicher Trainer Hoffnung darauf, den vakanten Posten endlich zu besetzen. Doch Tuchel wird nun nicht sein eigener Bayern-Nachfolger – und kann damit ganz offensichtlich gut leben.

Auf der Pressekonferenz präsentierte er sich so befreit und locker wie ganz, ganz selten in seiner gut ein Jahr andauernden Bayern-Zeit. Einer seiner letzten Auftritte gab ihm dann sogar noch die Gelegenheit für einen Seitenhieb auf Hoeneß. Der hatte ihn Ende April öffentlich abgeschossen und ihm dabei vorgeworfen, die jungen Spieler im Kader nicht entwickeln zu können.

Tuchel, damals nach eigener Aussage in seiner „Trainer-Ehre“ verletzt, kam anlässlich der Nominierung von Aleksandar Pavlovic (20) in den deutschen EM-Kader noch einmal auf die Hoeneß-Aussage zurück. Der hatte den von Tuchel beförderten Sechser namentlich als eines der Beispiele für fehlendes Entwicklungs-Management des Übungsleiters genannt.

Als ein Reporter Tuchel auf den Kader-Platz von Pavlovic und seinen eigenen Anteil an dessen kometenhafter Entwicklung angesprochen wurde, konnte er sich das Grinsen nicht verkneifen.

Daraufhin entgegnete er vielsagend: „Die einen sagen so, die anderen so …“ Wegen des schallenden Gelächters im Pressesaal kam der Coach zunächst gar nicht weiter, musste erst warten, ehe sich alle Anwesenden nach dieser verbalen Watschn wieder beruhigt hatten.

Wen Tuchel mit den „anderen“ gemeint hatte, war selbstverständlich jedem klar. Schon damals war beim reinen Blick auf die Leistungsdaten von Pavlovic offensichtlich, dass sich Hoeneß genau das falsche Beispiel für seine These herausgepickt hatte. Diesen Fehlgriff schmierte ihm Tuchel, der aus der Münchner Trainer-Posse zweifellos als moralischer Gewinner hervorgeht, jetzt noch einmal genüsslich aufs Brot.