„Einfach unglaublich!“Kuriose Schiri-Szene von vielen übersehen: Tuchel wütet im Interview

Thomas Tuchel gestikuliert beim Spiel der Bayern gegen Arsenal in London.

Thomas Tuchel gestikuliert am 9. April 2024 beim Spiel der Bayern gegen Arsenal in London.

Bei der Übertragung des Spiels der Bayern beim FC Arsenal ist vielen Fans diese Szene gar nicht aufgefallen. Doch Thomas Tuchel machte sie rasend.

von Antje Rehse (are)

Dank einer deutlichen Leistungssteigerung hat der FC Bayern seine letzte Titelchance gewahrt. Nach dem 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal war die Laune bei Trainer Thomas Tuchel (50) am Dienstagabend (9. April 2024) dennoch ausbaufähig.

Der Grund: die Schiedsrichterleistung des Schweden Glenn Nyberg (35). „Jeder Körperkontakt wurde weggepfiffen in eine Richtung. Die Spieler von Arsenal konnten reklamieren, wie sie wollten“, meckerte Tuchel im Interview bei Prime Video.

Handelfmeter nach Abstoß? Arsenal-Szene sorgt für Verwirrung

Vor allem ärgerte ihn aber eine Sache: „Es ist ein glasklarer Handelfmeter.“ Damit bezog sich Tuchel auf eine ziemlich kuriose Szene, die viele Zuschauerinnen und Zuschauer in der Live-Übertragung gar nicht richtig mitbekommen hatten.

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In der 66. Minute hatte Arsenal Abstoß. Ein Pfiff des Schiedsrichters ertönte. Arsenal-Torwart David Raya passte den Ball auf seinen Verteidiger Gabriel. Und der? Nahm den Ball aus unerfindlichen Gründen in die Hand, legte ihn sich zurecht und passte zurück zum Keeper.

Tuchel: „Er sagt zu unseren Spielern: Ja, aber das ist ein kids mistake“ – also ein Kinderfehler – „das pfeife ich nicht im Champions-League-Viertelfinale. Das ist eine ganz neue Form der Regelauslegung. Da ist einfach unglaublich.“

Arsenal-Profi Gabriel nimmt den Ball nach einem Abstoß mit der Hand auf.

Arsenal-Profi Gabriel nimmt den Ball nach einem Abstoß mit der Hand auf.

Schiri-Experte Lutz Wagner (60) nahm den Unparteiischen bei Prime Video in Schutz. „Er muss den Abstoß nicht anpfeifen. Er hat es getan, aber in die Ausführung hinein. Er hat selbst gemerkt, dass er damit zu einer Verunsicherung beigetragen hat“, erklärte der frühere Referee. 

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Ganz anders sah es der frühere Schiedsrichter Manuel Gräfe (50), der auf X von einer „krassen Szene“ sprach: „Bitter für die Bayern!“

Hier den X-Post von Manuel Gräfe ansehen:

Mit dem 2:2 war Tuchel trotz Schiri-Frust halbwegs zufrieden. Er lobte den guten Gegner und das gute Publikum – „für Arsenal-Verhältnisse“. Ein kleiner Seitenhieb auf die in der Vergangenheit nicht unbedingt immer meisterliche Stimmung im Emirates Stadium.

Bukayo Saka (12.) hatte Arsenal in Führung gebracht. Doch Serge Gnabry (18.) und Harry Kane (32., Foulelfmeter) mit seinem siebten Saisontor in der Champions League wendeten das Blatt. Allerdings kamen die Gunners durch Joker Leandro Trossard (76.) noch zum Ausgleich. Der Pfosten verhinderte danach den Siegtreffer für die Bayern durch den eingewechselten Kingsley Coman (90.).

Sekunden vor dem Abpfiff hatten dann die Münchner Glück, dass einem Zusammenprall zwischen Manuel Neuer und Saka kein Elfmeter-Pfiff folgte. Zumindest mit dieser Entscheidung war Tuchel einverstanden. „Für mich war es ein Kontakt, aber viel zu spät“, sagte der Bayern-Trainer. „Der Ball war weg, er läuft in das Bein von Manu rein.“