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„Nur unfaire Verhaltensweisen“Lienen wütet gegen Bayern-Gegner

Der FC Arsenal ist bisher das einzige Team, das den FC Bayern in dieser Saison besiegt hat. Trainer-Ikone Ewald Lienen ist dennoch alles andere als ein Fan der Gunners.

Deutliche Worte von Ewald Lienen! Der frühere Bundesliga-Trainer hat sich in seinem Podcast „Der Sechzehner“ ordentlich über Bayern Münchens vergangenen Champions-League-Gegner FC Arsenal ausgekotzt.

Lienen, der diesmal nicht den erkrankten DAZN-Kommentator Michael Born, sondern Moderator und Bremen-Stadionsprecher Arnd Zeigler an seiner Seite hatte, war nach dem 3:1-Sieg der Gunners gegen den FCB in der Königsklasse fassungslos.

Lienen schimpft auf die Premier League: „Kann ich mir nicht ansehen“

„Wenn ich das Spiel sehe, Arsenal gegen Bayern München, dann muss ich ganz ehrlich sagen, hab ich keinen Respekt mehr vor Arsenal“, schimpfte Lienen. An der Leistung der Londoner gegen die Bayern dürfte das nicht gelegen haben, denn die war unbestritten gut, der Sieg verdient.

Lienen nervte aber das Verhalten der gesamten Mannschaft. „Ich sehe 90 Minuten lang bei jeder Standardsituation, bei jedem Freistoß, bei jeder Ecke, und zwar vorne und hinten, nur unfaire Verhaltensweisen von den Arsenal-Spielern“, so Lienen.

Er nannte ein Beispiel. „Sie haben, wenn sie selbst eine Ecke hatten, zwei, drei Leute abgestellt, um die Spieler von Bayern München, die den Ball raus hätten köpfen können, nach vorne zu schieben. Sie haben nur Foul gespielt, von A bis Z.“

Dabei habe es sich natürlich nicht um gesundheitsgefährdende Fouls gehandelt, „aber es ist diese Einstellung, die dahinter steckt. Ich will irgendwie gewinnen. Es ist egal, wie.“ Von Bayern München würde er so eine unfaire Spielweise dagegen nicht kennen, betonte Lienen.

Ewald Lienen mit Brille und Schal.

Der FC Arsenal hat die Wut von Ewald Lienen auf sich gezogen.

Die Grundhaltung, die er in dem Spiel gesehen habe, gefällt Lienen „überhaupt nicht. Ich kann mich damit nicht identifizieren. Und das macht mir dann auch keinen Spaß mehr.“

Einmal in Rage geredet, weitete Lienen seine Kritik direkt mal auf die gesamte englische Liga aus. „Die ganze Premier League geht mir auf die Nerven, weil sie diesen Fußball hier in Europa auf diese Art und Weise kaputt machen“, wütete Lienen. 

Dass der englische Fußball wegen seiner Finanzkraft aktuell das Maß der Dinge ist, geht Lienen gegen den Strich. „Wenn du dir irgendwas aufbauen willst, ein Jahr später und irgendein Spieler beißt nicht gerade in den Ball, dann kriegt er ein Angebot aus der Premier League und ist weg.“

Den Spielern wolle er das nicht verübeln, „aber ich will nur damit sagen, dass ich vor dieser Art von Geschäftsmodellen und Organisation des Fußballs und diesem totalen Wahn – ‚Ich will einfach nur gewinnen‘ – keinen Respekt habe. Das macht unseren Fußball kaputt. Da habe ich keine Lust zu. Das kann ich mir nicht ansehen.“