„Dann muss er in die vierte Liga“Rufen die Bayern Nagelsmann nach Schiri-Ausraster zum Rapport?

Die Sky-Experten Lothar Matthäus und Didi Hamann im Gespräch.

Lothar Matthäus (l.) und Didi Hamann kritisieren Bayern-Trainer Julian Nagelsmann scharf. Das Foto entstand am 23. Januar 2016.

Alle gegen Julian Nagelsmann! Die Granden unter den Fußball-Experten sind sich im Fall Nagelsmann einig: Es hagelt Kritik.

Die langjährigen Fußball-Nationalspieler Lothar Matthäus (61) und Dietmar Hamann (49) haben Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) für dessen Schiedsrichterschelte nach dem 2:3 (1:1) der Münchner bei Borussia Mönchengladbach harsch kritisiert. 

„Die Wortwahl ist weit daneben“, sagte Matthäus am Samstag (18. Februar 2023) bei Sky. Bei allem Verständnis für Nagelsmanns Enttäuschung über den frühen Platzverweis gegen Bayern-Abwehrchef Dayot Upamecano (24) in der 8. Spielminute wird laut Matthäus ein „Schwamm drüber“ nicht ausreichen.

Matthäus glaubt an Bayern-Rapport für Nagelsmann

„Es ist ein Thema, das die nächsten Tage die Schlagzeilen füllen wird. Deswegen glaube ich, dass nicht nur der Deutsche Fußball-Bund, sondern auch der FC Bayern seinen Angestellten zum Rapport ruft“, sagte Matthäus.

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Hamann, einst Mannschaftskollege von Matthäus beim FC Bayern, echauffierte sich über Nagelsmanns Aufruf bei der Pressekonferenz an die Journalisten, seine Tiraden nicht zu hoch zu hängen. „Bitte jetzt das Thema nicht auf jedes Titelblatt“, hatte Nagelsmann gesagt, nachdem er im Kabinengang lautstark auf das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz (45) geschimpft und kurzzeitig die Kabine der Unparteiischen aufgesucht hatte.

Sky-Experte Hamann kommentierte: „Im Eifer des Gefechts rutschen schon einmal Sachen raus. (...) Er ist aber Trainer von Bayern München. Wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in dritte Liga, vierte Liga, da interessiert keinen, was er erzählt.“

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Verständnis äußerte Nagelsmanns Kölner Trainerkollege Steffen Baumgart (51). „Ich finde, wir sollten den Mensch auch Mensch sein lassen und nicht Roboter“, sagte Baumgart am Sonntag bei Bild TV. Nagelsmann habe „Emotionen gezeigt, die waren nicht in Ordnung, das hat er auch eingesehen – aber dann ist auch gut“.

Nach der Abfahrt aus Mönchengladbach bat Nagelsmann die Schiedsrichter via Social Media um Entschuldigung: „Emotionen gehören zum Sport dazu. Und angesichts der Roten Karte musste ich mir nach dem Spiel Luft machen. Allerdings muss ich mich für die Wortwahl gegenüber dem Team rund um Tobias Welz entschuldigen. Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen.“ (sid)