Kahn in der KritikEx-Kollege greift Bayern-Boss an: „Geht in seiner Position einfach nicht“

Oliver Kahn auf einer Pressekonferenz des FC Bayern.

Oliver Kahn, hier am 25. März 2023, hat sich nach dem Unentschieden gegen Hoffenheim nicht vor den Medien geäußert. Thomas Helmer fand dafür nun deutliche Worte.

Thomas Helmer hat Bayern-Boss Oliver Kahn beim FC Bayern fehlende öffentliche Rückendeckung vorgeworfen. Laut Helmer müsse er sein Auftreten als Bayern-Vorstand schleunigst ändern.

Deutliche Worte von Thomas Helmer! Der frühere Bayern- und BVB-Profi hat das Auftreten von Bayern-Boss Oliver Kahn (53) in der Öffentlichkeit kritisiert. Es fehle ihm die Kommunikation nach außen, sagte der 57-Jährige in einem Interview von „Münchner Merkur“ und „tz“.

„Da würde ich Oliver Kahn auch in die Verantwortung nehmen, intern wie extern. Da muss er einfach aktiver werden.“ Kahn könne die Rolle sicher anders ausfüllen als sein Vorgänger, sagte Helmer. Aber er müsse seinen eigenen Weg finden: „Und zwar schleunigst.“

Helmer über den FC Bayern: „Man muss da höllisch aufpassen!“

Man brauche gar nicht nach einem Hauptverantwortlichen für die Münchner Misere zu schauen, sagte Helmer. „Ich sehe aber, dass es früher eine Stärke in der Führung war, dass man – wenn es um den Verein ging – an einem Strang gezogen hat. Es gab schon immer heftige Auseinandersetzungen, verschiedene Meinungen, man hat aber zusammengestanden, wenn es gezählt hat. Es darf nicht passieren, dass das nicht mehr da ist. Man muss da höllisch aufpassen!“

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Nach dem 1:1 am Samstag (15. April 2023) in der Fußball-Bundesliga hatten sich die Bayern-Vorstände Kahn und Hasan Salihamidzic (46) nach dem Schlusspfiff nicht in der Allianz Arena geäußert. Kahn hatte sich später via Twitter gemeldet.

„Nach so einem Spiel muss er sich hinstellen und sprechen! Ich betone immer gerne, dass die Fußstapfen von Uli Hoeneß (71) und Karl-Heinz Rummenigge (67) riesig sind, da sind wir uns alle einig. Man muss da reinwachsen, man eckt auch mal an, macht Fehler – das hat ja Uli auch mal gemacht, wenn er emotional war. Aber er hat sich hingestellt und Stellung bezogen. Das muss Oli auch machen! Das ist sein Job!“, sagte der frühere Nationalspieler Helmer.

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Fehlende öffentliche Rückendeckung kommt nach Einschätzung von Helmer „natürlich“ in der Kabine an. „Er kann ja auch mal anderer Meinung sein. Aber er muss sich doch jetzt vor die Spieler, vor die Mannschaft, vor den neuen Trainer stellen. Zu der Entscheidung stehen, die er getroffen hat. Da reichen für mich nicht zwei, drei Sätze über die sozialen Netzwerke. Das geht in seiner Position einfach nicht“, sagte der langjährige TV-Moderator.

Nach Ansicht von Helmer müssen Kahn und Salihamidzic aus dieser Saison lernen. „Jetzt den Stab über Oli und Hasan zu brechen, halte ich für falsch. Die beiden müssen sich freischwimmen, die Lehren aus der Saison ziehen, die richtigen Entscheidungen treffen. Stand heute ist nicht mehr allzu viel zu retten – es fällt uns ja allen schwer zu glauben, dass Bayern gegen ManCity noch weiterkommt“, sagte Helmer. „Und die Meisterschaft wäre auch eher ein Geschenk der Dortmunder. Davor darf man die Augen auch nicht verschließen.“ (dpa)