Testspiel-Erfolg gegen KloppFC Bayern bejubelt Traumtor-Schützen – seinen Namen kennt kaum jemand

Der FC Bayern hat einen wilden Test gegen den FC Liverpool um Trainer Jürgen Klopp gewonnen. Den entscheidenden Treffer erzielte ein Mann, den kaum jemand auf der Rechnung hatte.

Thomas Tuchel (49) klatschte mit breitem Grinsen zufrieden in die Hände, nahm seinen Kollegen Jürgen Klopp (56) in die Arme und gratulierte seinem Siegtorschützen.

Das 4:3 (2:2) gegen den FC Liverpool zum Abschluss der Asienreise hinterließ auch beim Trainer von Bayern München ein gutes Gefühl. Doch wenn der Rekordmeister am Donnerstag (3. August 2o23) mit der „Singapore Trophy“ im Gepäck nach München zurückkehrt, dürften Tuchel schnell wieder ganz andere Sorgen umtreiben.

FC Bayern besiegt Liverpool – dank Younster-Treffer

Denn die Zeit drängt, der Saisonstart rückt immer näher – und noch steckt der FC Bayern tief im Transfersommer. Schon am 12. August empfangen die Münchner in der heimischen Allianz-Arena Pokalsieger RB Leipzig zum DFL-Supercup. Angesichts dessen würde es auch Tuchel sicher begrüßen, wenn sein Wunschkader beizeiten konkrete Formen annehmen würde.

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Die Transfer-Ziele sind zumindest schon einmal klar definiert, daran änderte auch der unterhaltsame Test gegen Liverpool nichts. Serge Gnabry (33.), Leroy Sane (42.) und Josip Stanisic (80.) brachten die Münchner gegen die Mannschaft von Jürgen Klopp zweimal zurück.

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Komplett gedreht wurde das Spiel dann in der Nachspielzeit per Traumtor. Den Namen des Schützen hatten selbst unter Bayern-Fans zuvor wohl längst nicht alle schon mal gehört: Frans Krätzig (20) wurde am Ende zum Helden des Tages.

Frans Krätzig (r.) jubelt über seinen späten Treffer für den FC Bayern.

Frans Krätzig (r.) jubelt über seinen späten Treffer für den FC Bayern.

Der Linksverteidiger ist eigentlich in der zweiten Mannschaft der Münchner beheimatet, hat zuvor seit 2017 diverse Jugend-Auswahlen durchlaufen. Zum Start der Regionalliga-Saison hatte er gegen Wacker Burghausen (3:3) noch gespielt, das 1:4 gegen Türkgücü München verpasste er am Wochenende wegen der Reise mit dem Profi-Tross.

Dort überzeugte er schon gegen Manchester City mit einer starken Halbzeit, deutete sich durchaus als Alternative an, falls im Münchner Defensiv-Verbund einmal Not am Mann sein sollte.

Dabei war Krätzig zuvor unter dem Radar geflogen: Ein Junioren-Länderspiel etwa steht für ihn noch nicht zu Buche. In seiner ersten Regionalliga-Saison erkämpfte er sich im vergangenen Jahr immerhin direkt einen Stammplatz. Zunächst noch im zentralen Mittelfeld, dann hinten links.

FC Bayern hofft weiter auf Harry Kane

Doch auch abseits des Überraschungs-Torschützen zeigte sich die Bayern-Offensive im Nationalstadion von Singapur in Spiellaune, Wunschstürmer Harry Kane soll schon bald seinen Teil dazu beitragen.

Im Poker um den 30-Jährigen soll möglichst bald Klarheit herrschen, auch wenn die jüngste Verhandlungsrunde mit Tottenham-Boss Daniel Levy (63) trotz eines verbesserten Angebots von angeblich 95 Millionen Euro inklusive Boni nicht von Erfolg geprägt war.

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Die Bayern bleiben dennoch optimistisch, hoffen trotz der weit auseinander liegenden Ablösevorstellungen für Kane auf einen Kompromiss. Auch Tuchel betonte zuletzt, man lasse sich „nicht unter Druck setzen, nicht vom Markt und nicht vom Geld“.

Dabei ist die Stürmerposition um Kane ja bei Weitem nicht die einzige noch zu schließende Baustelle. Neben dem Treffer von Luis Diaz (66.) sah die Münchner Defensive bei den Gegentoren durch Cody Gakpo (2.) und Virgil van Dijk (28.) am Mittwoch zweimal nicht gut aus. Auch hier soll noch nachgebessert werden.

Bei Kyle Walker (34), der angeblich wie Kane bei den Bayern schon im Wort steht, zieht sich der Transfer weiter in die Länge. Tuchel würde am liebsten auch noch einen defensiven Sechser in seinem Kader haben. Einer, „der darauf achtet, dass da hinten nichts passiert.“ Stand jetzt dürften wie auch gegen Liverpool Joshua Kimmich (28) und Neuzugang Konrad Laimer (26) die erste Wahl sein – zum Leidwesen von Leon Goretzka (28).

Zudem soll ein Torwart kommen. Als Ersatz für den nach wie vor nicht spielfitten Kapitän Manuel Neuer (37) und den abwanderungswilligen Yann Sommer (34). Hinzu kommen weitere mögliche Abgänge, etwa von Abwehrspieler Benjamin Pavard (27). Viele Baustellen also – und nur wenig Zeit. Der FC Bayern hat in diesem Sommer weiter alle Hände voll zu tun. (sid/bc)