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Transfer-Stau beim FCBTuchel genervt vom langen Warten auf die Stars – daran hakt es bei den Bayern

Thomas Tuchel, Trainer des FC Bayern München, gestikuliert an der Seitenlinie.

Thomas Tuchel wartet beim FC Bayern auf die nötigen Verstärkungen. Das Foto stammt vom 26. Juli 2023.

Transfer-Stau bei den Bayern: Ein Stürmer, ein Rechtsverteidiger, ein Torwart und ein defensiver Mittelfeldspieler stehen beim FC Bayern noch auf der Einkaufsliste, dabei ist die Vorbereitung fast vorbei. 

von Denis Canalp (can)

Die vergangene Saison war trotz errungener Meisterschaft eine Spielzeit zum Vergessen für den FC Bayern. 2023/24 sollte alles anders werden, die Vorbereitung verläuft jedoch alles andere als ideal.

Trainer Thomas Tuchel (49) übernahm schon in der Endphase der abgelaufenen Saison beim FC Bayern das Traineramt, CEO Oliver Kahn (54) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) mussten rund um das spektakuläre Saisonfinale der Bayern in Köln ihren Hut nehmen. 

Tuchel soll mit Stars das Chaos vertreiben – doch wo bleiben die Stars?

Das Ziel dieser Maßnahmen: Die vergangene Chaos-Saison, in der nahezu alles auf allen Ebenen im Klub aus dem Ruder lief, soll sich unter keinen Umständen wiederholen. Neben der Personalien in der Führungsebene sollten auch Transfers aus dem obersten Regal wieder dafür sorgen, dass der sportliche Erfolg an die Säbener Straße zurückkehrt.

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Doch genau hier hakt es derzeit bei den Bayern. Zwar kamen der südkoreanische Abwehr-Koloss Min-Jae Kim (26) für 50 Millionen Euro aus Neapel, sowie in Konrad Laimer (26) und Raphael Guerreiro (27) zwei Bundesliga-Stars aus Leipzig und Dortmund ablösefrei, doch die großen Problemzonen im Bayern-Kader blieben von den bisherigen Transfers unberührt.

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Dabei wurden die Transfers bei den Bayern in diesem Sommer zur absoluten Chefsache erklärt. Uli Hoeneß (71) und Karl-Heinz Rummenigge (67) kamen dafür extra aus dem Teil-Ruhestand zurück und übernahmen persönlich Verantwortung für die großen Deals. Doch bislang schafften sie es noch nicht, die ganz großen Namen nach München zu lotsen.

Die Bayern suchen nach einem Jahr ohne Top-Stürmer wieder einen echten Neuner. Eigentlich haben sie diesen in Harry Kane (30) von Tottenham Hotspur auch schon längst gefunden, doch die Spurs gestalten sich in Person von Tottenham-Boss Daniel Levy (61) als harter Verhandlungspartner.

Der Transfer des Wunschstürmers wird seit Wochen zur Hängepartie. Über 100 Millionen Euro sollen die verzweifelten Bayern schon geboten haben, einzig das entscheidende „Ja“ aus London fehlt noch.

Domino-Effekt: Walker wartet auf Kane

Doch Kane ist nicht der einzige Engländer auf der Wunschliste von Tuchel und den Bayern-Bossen. Tuchel will unbedingt Rechtsverteidiger Kyle Walker (33) von Manchester City verpflichten. Der schnellste Profi der englischen Premier League soll sich wie Kane seit Wochen mit den Bayern einig sein. Doch auch hier lässt eine Verkündung weiter auf sich warten.

Sehr wahrscheinlich, dass Walker nur zu den Bayern kommt, sollte auch Kane in München unterschreiben. Beide sind miteinander befreundet, spielen in der Nationalmannschaft gemeinsam und in der Vergangenheit waren beide für Tottenham aktiv. 155 Partien absolvierten die beiden Engländer Seite an Seite – und in München könnte es eine englische Wiedervereinigung geben. Wenn Kane endlich bei den Bayern unterschreibt.

Eine weitere Baustelle im Bayern-Kader ist die Torwart-Position. Hinter dem verletzten Manuel Neuer (37) fehlt eine Alternative, die über alle Zweifel erhaben ist. Sven Ullreich (35), nach den Abgängen von Alexander Nübel (26, VfB Stuttgart) und Yann Sommer (34, Inter Mailand), der einzig verbliebene fitte Torhüter im Kader, trauen die Bayern diese Rolle – wie schon im Vorjahr – nicht zu.

Doch die Suche nach einem neuen Torhüter gestaltet sich schwieriger als gedacht. Der angebliche Wunschkandidat David Raya (27) vom FC Brentford ist wohl zu teuer und steht vor einem Wechsel zum FC Arsenal. Um andere Kandidaten wie den marokkanischen Volkshelden Bono (32) vom FC Sevilla oder das georgische Torwart-Talent Giorgi Mamardashvili (22) ist es verdächtig ruhig geworden.

Bliebe noch der ablösefreie Spanier David de Gea (32), den zuletzt Lothar Matthäus ins Spiel brachte. Fraglich jedoch, ob sich die Bayern auf ein Gehalt mit Großverdiener de Gea einigen können, und ob der Spanier die Rolle hinter Neuer überhaupt annehmen will.

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Und dann drückt den Bayern noch der Schuh im defensiven Mittelfeld. Tuchel hat die Probleme der Bayern an einem fehlenden Sechser im Kader festgemacht. Joshua Kimmich (28), Leon Goretzka (28), Konrad Laimer und Ryan Gravenberch (21) sieht der Trainer allesamt als Achter, nicht als defensiven Anker vor der Abwehr. 

Diesen Anker sucht aber Tuchel. Erst wollte er Declan Rice (24), doch der West-Ham-Profi wechselte lieber für die stattliche Summe von 116 Millionen Euro innerhalb Londons zum Stadtrivalen FC Arsenal.

Andere Kandidaten fielen in der Transfer-Taskforce durch, zuletzt wurde noch zaghaft der Name von Sofyan Amrabat (26, AC Florenz) rund um die Säbener Straße als möglicher Sechser genannt. Der marokkanische Abräumer ist jedoch auch bei Manchester United im Gespräch. Unrealistischer erscheint da der Wunsch nach Aurélien Tchouaméni (22) von Real Madrid. Der Franzose würde wohl auch um die 100 Millionen Euro Ablöse verschlingen. Allerdings ist längst nicht sicher, dass der Spieler oder sein Klub an einen Transfer nach München überhaupt denken.

Und da die Bayern keinen Scheich für das nötige Kleingeld, das für Transfers solcher Größenordnungen gebraucht wird, in der Hinterhand haben, müsste wohl für den Wunsch-Sechser ein Achter erst verkauft werden. Goretzka gilt als Verkaufskandidat, auch wenn der Nationalspieler München und den FC Bayern eigentlich nicht verlassen möchte. Bei Tuchel steht er auf dem Abstellgleis, stand in der gesamten Vorbereitung kein einziges Mal in der Startelf. Und auch beim Saisonfinale knirschte es schon zwischen Tuchel und Goretzka.

Die Uhr tickt. In knapp einer Woche steht der Supercup gegen RB Leipzig (12. August 2023) für den FC Bayern auf dem Programm, eine Woche später rollt der Ball wieder in der Bundesliga. Selbst wenn bis dahin die neuen Stars in München sein sollten, einspielen konnten sie sich in der Vorbereitung nicht.

Das kann Tuchel nicht gefallen, denn er ist am Ende für das sportliche Gelingen verantwortlich. Und der aktuelle Kader genügt nicht seinen Ansprüchen. Sollte Tuchel nicht die gewünschten Verstärkungen erhalten, könnte es schon bald zum großen Tuchel-Knall in München kommen.