„Muss mich eurem Niveau anpassen“Sky-Moderator plaudert brisantes Tuchel-Zitat aus Kabine aus

Thomas Tuchel schreit die Bayern-Spieler an.

Thomas Tuchel schreit seine Spieler während der Champions League bei Lazio Rom am 14. Februar 2024 an.

Thomas Tuchel und der FC Bayern – das Verhältnis zwischen dem Trainer und seinen Spielern scheint mehr als nur angespannt zu sein. Jetzt kommt ein brisantes Zitat ans Licht.

von Denis Canalp (can)

Thomas Tuchel (50) und der FC Bayern München befinden sich nach zwei Niederlagen in Folge in der sportlichen Krise – doch auch zwischenmenschlich scheint es zu knirschen.

0:3 bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga, 0:1 bei Lazio Rom in der Champions League – der FC Bayern und sein Trainer Thomas Tuchel haben eine echte Horror-Woche hinter sich. Im DFB-Pokal verabschiedete sich der Rekordmeister bereits, nun drohen auch die letzten beiden Titelchancen zu verpuffen.

Kritik an Tuchels Taktik – und am Personal

Tuchel wurde für seine gewählte Taktik und für das gewählte Personal im Bundesliga-Topspiel bei Bayer Leverkusen am Samstag (10. Februar 2024) heftig kritisiert. Wie ein Sky-Moderator nun enthüllt, gab der Bayern-Coach die Kritik ungefiltert an die Mannschaft weiter.

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Riccardo Basile (32) ließ am Donnerstagabend (15. Februar 2024)  im TV-Studio die Bombe platzen. Der Moderator der Sky-Fußball-Talkshow „Triple – der Schüttflix Fußballtalk“ hatte in seiner Show, in der Marcel Reif (74) neben den ständigen Gästen Roman Weidenfeller (43) und Horst Heldt (54) zu Gast war, brisante Informationen zu verkünden – und diese sollen direkt aus der Bayern-Kabine kommen.

Nach der heftigen 0:3-Klatsche in der BayArena soll Tuchel noch in der Umkleide harte Worte an sein Team gerichtet haben. „Ihr seid nicht so gut, wie ich annahm. Dann muss ich mich eurem Niveau eben anpassen“, soll er seinen Spielern enttäuscht an den Kopf geworfen haben. Ein Affront gegen die Stars des FC Bayern!

Ob diese Sätze die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Mannschaft in den kommenden Wochen und Monaten erleichtern? Eher nicht, auch wenn Tuchel in der Sache vielleicht gar nicht falsch liegt. Doch – da waren sich die Experten in der Runde einig – so kann ein Trainer nicht mit seinem Team kommunizieren.

Weidenfeller, 2014 mit Deutschland als Ersatztorwart Weltmeister, fand drastische Worte für die verbale Entgleisung Tuchels: „Er kann sich nicht derartig äußern. Er stellt sich mit solchen Aussagen über die Mannschaft und das ist der Punkt, an dem du die Mannschaft verlierst.“ Der ehemalige BVB-Torhüter stellt die weitere Zusammenarbeit zwischen Tuchel und den Spielern des Rekordmeisters infrage. 

Marcel Reif: „Tuchel stellt sich über die Mannschaft“

Und auch Kommentatoren-Legende Reif glaubt nicht an einen positiven Effekt: „Er stellt sich über die Mannschaft und lässt dadurch eine Riesen-Kluft zwischen sich und den Spielern entstehen. Einen Riss wird es schon gegeben haben. Eine solche Aussage ist die Ultima Ratio. Das kann auch motivierend wirken, aber den Eindruck hatte ich nicht.“

Und doch wollte Reif zumindest nicht die komplette Schuld an der sportlichen Krise bei Tuchel suchen: „Jeder Toptrainer, der bei Verstand ist, wird in der Analyse sagen: An diesem Kader muss massiv etwas verändert werden.“

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Tuchel wollte im Sommer bereits den personellen Umbruch bei den Bayern einleiten, hatte vor allem einen fehlenden defensiven Sechser im Mittelfeld als Schwachpunkt des Bayern-Kaders ausgemacht. Die Transfer-Taskforce des FC Bayern sah dies offenbar anders und verzichtete auf die Verpflichtung eines defensivstarken Mittelfeldspielers und holte auch im Winter niemanden für diese Position. Und das, obwohl Tuchel mehrmals deutlich darauf hingewiesen hatte, dass eine Doppelsechs bestehend aus Joshua Kimmich (29) und Leon Goretzka (29) nicht funktioniere.

Weidenfeller sieht indes die Hauptschuld bei Tuchel, hatte eine wilde Vermutung parat: „Vielleicht hat Thomas Tuchel ein Thema mit großen Spielern. Er möchte seine eigene Mannschaft kreieren. Und hat vielleicht ein Egoproblem mit Spielern, die ihre Karriere schon sehr erfolgreich bestritten haben.“

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In der Liga haben die Bayern fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen, in der Champions League droht dem Triple-Sieger von 2020 das Aus im Achtelfinale nach der 0:1-Niederlage in Rom am Mittwoch (14. Februar 2024).

Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) hatte nach dem 0:3 in Leverkusen eine Trainer-Diskussion an der Säbener Straße ausgeschlossen, doch viele Experten trauen dem Burgfrieden nicht. Am Sonntag (18. Februar 2024, 17.30 Uhr) geht es für die Bayern in der Bundesliga in Bochum weiter. Eine weitere schlechte Leistung – und das Verpassen eines Sieges – könnte Tuchels Situation in München dramatisch verschärfen.