Beim Aus von Julian Nagelsmann (35) beim FC Bayern München hat es mal so richtig gerumst. Nun könnte das Verlustgeschäft aber deutlich geringer ausfallen als gedacht: Ein Top-Klub ist wohl an einer Verpflichtung interessiert.
Entgeht Bayern „exorbitanter Abfindung“?Englischer Top-Klub an Nagelsmann interessiert – dicke Ablöse winkt
Copyright: dpa
Julian Nagelsmann (hier am 8. März 2023 im Champions-League-Achtelfinale des FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain) soll Top-Kandidat auf den Cheftrainer-Posten beim FC Chelsea sein. Dem FCB winkt eine Millionen-Ablöse.
Thomas Tuchel (49) kam, sah und siegte – grandioser Einstand beim 4:2 über Borussia Dortmund am Samstag (1. April 2023). Der FCB wieder Tabellenführer – rein sportlich also erstmal alles wieder prima beim FC Bayern München.
Doch die Umstände des Trainer-Wechsels sorgen weiter für Zoff, und die Aufräumarbeiten nach dem alles in allem äußerst unglücklich verlaufenen Nagelsmann-Aus werden wohl noch etwas andauern.
Julian Nagelsmann hat einen Vertrag bis 2026 beim FC Bayern
Und wie geht es weiter mit Nagelsmann? Am Sonntagabend (2. April) sprach Bayern-Vorstand Oliver Kahn in der Talkrunde „Sky90“ nochmals ausführlich über den Ex-Coach der Bayern, der noch einen hoch dotierten Vertrag bis 2026 hat.
Kahn sagte: „Natürlich geht mir das menschlich nah, das sind Entscheidungen, die man nicht gerne trifft. Aber das war nicht irgendeine Entscheidung aus Emotionen heraus. Das war wohlüberlegt.“
Dabei waren die Bayern-Bosse vor nicht allzu langer Zeit noch überzeugt, den besten Coach auf Jahre gefunden zu haben, sie statteten Nagelsmann 2021 mit einem Fünf-Jahres-Vertrag aus.
„Als wir damals über Julian Nagelsmann nachgedacht haben, war das eine großartige Idee für uns. Wir haben seine Entwicklung verfolgt, auch über Hoffenheim, Leipzig und seinen Ehrgeiz. Wir waren total überzeugt, dass Julian der richtige ist. Natürlich hatte der Fünf-Jahres-Vertrag auch eine Art von Symbolwirkung. Es war unser Ziel, langfristig mit ihm zusammenzuarbeiten. Das ist auch immer unser Ziel. Aber trotzdem ist man aufgefordert, wenn man in der Verantwortung ist, diese Dinge immer wieder neu zu bewerten. Und das haben wir getan.“
Kahn weiter: „Ich muss nicht auf Julian losgehen oder irgendein Bashing betreiben. Wir haben immer ein offenes, ein gutes Verhältnis gehabt. Wir haben viel gesprochen und uns oft ausgetauscht. Ich bin überzeugt davon, dass er diese Erfahrung auch für sich nutzen kann. Bei Julian und seiner Qualität als Trainer muss man sich sicherlich keine Sorgen machen.“ Nehmen Sie hier der EXPRESS.de-Umfrage zum Nagelsmann-Aus teil:
Schon kurz nach seinem Aus wurde Nagelsmann als Trainerkandidat beim FC Chelsea gehandelt – so schnelllebig ist das Trainergeschäft. Doch kann Nagelsmann überhaupt schnell einen neuen Job annehmen? Streben die Bayern eine Vertragsauflösung an?
Kahn sagte dazu: „Wir haben Julian freigestellt. Wir werden sehen, was er jetzt vorhat, was er jetzt plant. Ich kann mir jetzt kaum vorstellen, dass er in dieser Saison irgendwo noch Trainer wird. Das hängt von ihm ab. Er wird sicherlich eine Zeit lang brauchen, die Dinge sacken zu lassen, mal zu reflektieren. Aber so, wie ich ihn einschätze und wie ich ihn kennengelernt habe, liebt er den Fußball – er kann gar nicht anders, als schnell wieder Trainer sein zu wollen.“
Julian Nagelsmann: Zahlt Chelsea Millionen-Ablöse an Bayern?
Klingt nach einer baldigen Einigung bezüglich einer Abfindung. Aber vielleicht wollen es die Bayern auch noch ein paar Monate hinauszögern...
Wie die Münchner „TZ“ und der „Kicker“ berichten, verbrennen die Bayern eventuell nämlich richtig viel Geld. Denn angeblich gibt es eine Klausel im Vertrag, die besagen soll, dass dem Trainer im Falle einer Freistellung in den ersten beiden Jahren eine „exorbitant hohe Abfindung“ zustehe. Ab Juli 2023 hätte sich diese Abfindung wohl verringert. Ob Nagelsmann so lange noch beim FC Bayern angestellt bleibt, um die Ablösezahlung zu verringern, wird sich zeigen.
Nagelsmann soll beim FCB pro Saison knapp neun Millionen Euro verdient haben. Da der Vertrag noch bis 2026 läuft, stehen ihm angeblich noch über 25 Millionen Euro zu. Wie hoch nun eine Abfindung ausfällt, ist unklar. Fest steht nur, dass das Nagelsmann-Paket extrem teuer für die Bayern wird, schließlich hatten sie ja schon bei seinem Wechsel kolportierte 25 Millionen Euro an RB Leipzig zahlen müssen.
Nun allerdings tut sich für die Bayern offensichtlich eine Möglichkeit auf, den Nagelsmann-Verlust zu verringern. Wie mehrere Medien berichten, soll das Interesse des FC Chelsea am 35-Jährigen nach der Entlassung von Graham Potter am Sonntag groß sein – nach Informationen von Sky und Transfer-Experte Fabrizio Romano ist er der Favorit auf den freien Trainer-Posten.
Da Nagelsmanns Vertrag nur ruht, müssten die „Blues“ dem FCB eine Ablösesumme zahlen. Und da das Arbeitspapier bis 2026 datiert ist, würde wohl ein Millionen-Betrag fällig. Aber: Wer, wenn nicht der FC Chelsea, der seit der Übernahme durch den US-Amerikaner Todd Boehly über eine halbe Milliarde Euro investiert hat, würde diese zahlen?