Verbalattacke auf den FC Bayern München: Ewald Lienen hat mit klaren Worten auf die Gerüchte um einen Transfer von Nick Woltemade reagiert.
„Das widert mich an“Sauer über Gerüchte: Ewald Lienen geht auf FC Bayern los
von Béla Csányi (bc)
Dass Ewald Lienen (71) für klare Worte steht, ist aus Jahrzehnten als Profi und Trainer im deutschen Fußball bekannt. Und weil sich der langjährige Coach auch als Vertreter der Kleineren sieht, scheut sich Lienen nicht vor Verbalattacken auf den FC Bayern.
In seinem Podcast „Der Sechzehner“ schoss der frühere Trainer des Münchner Lokalrivalen TSV 1860 nun mit aller Schärfe gegen die Bayern, ließ dabei auch kein gutes Haar an der aktuellen Führung des Rekordmeisters.
Geht Nick Woltemade zum FC Bayern?
Hintergrund waren die Gerüchte um einen Wechsel von Nick Woltemade (23) vom VfB Stuttgart an die Säbener Straße. Die anfänglichen Spekulationen hatten die Bayern am Rande der Klub-WM in den USA eher befeuert als dementiert. Sport-Vorstand Max Eberl (51) sprach gar offen über die gehandelten Ablösesummen.
Dass die Bayern nun den Senkrechtstarter der deutschen U21-Nationalmannschaft kaufen wollen, nannte Lienen einen „Schlag ins Gesicht für alle seriösen Vereine. Es ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die sich den Arsch aufgerissen haben, um diese Leute auszubilden.“
Weiter schimpfte Lienen darüber, dass die Münchner die Ausbildung von Spielern vernachlässigen und der Konkurrenz stattdessen die besten Leute abkaufen würden. „Dann den Arm zu heben und zu sagen: ,Jetzt will ich ihn aber haben' – davor habe ich nicht nur keinen Respekt, das widert mich an, weil es einfach lächerlich ist“, polterte der frühere Trainer des 1. FC Köln.
Obwohl die beiden Vereine dem Vernehmen nach in ihren Vorstellungen noch weit auseinanderliegen, glaubt Lienen, dass ein Wechsel von Woltemade nach München am Ende kaum mehr zu verhindern ist.

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Ewald Lienen hat nach den Gerüchten um einen Transfer von Nick Woltemade genug vom FC Bayern München.
„Er hat einen langfristigen Vertrag in Stuttgart und jetzt ist es doch das übliche Spielchen. Die Bayern, der Spieler, der Berater werden so lange Druck machen, bis es irgendeine Art von Lösung gibt“, zeigte er sich überzeugt.
Der VfB Stuttgart müsste dafür allerdings von seinen Ablöse-Forderungen, die zum Teil auf bis zu 100 Millionen Euro beziffert wurden, deutlich abrücken.