Spieler wurden noch einmal getestetEntscheidung um Bayern-Spiel gegen Gladbach gefallen

Robert Lewandowski und Julian Nagelsmann stehen beim Training des FC Bayern München auf dem Platz.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gibt im Training am 5. Januar 2022 Anweisungen an Robert Lewandowski und dessen Teamkollegen.

Trotz zahlreicher Corona-Fällen bei beiden Mannschaften findet der Rückrunden-Start in der Bundesliga zwischen Bayern München und Borussia Mönchengladbach wie geplant statt.

von Marcel Schwamborn (msw)

Nun ist die Entscheidung gefallen. Der Rückrunden-Start der Bundesliga zwischen Bayern München und Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, Sat.1 & DAZN) kann wie geplant stattfinden. Zum 108. Mal treffen beide Teams aufeinander – doch so sehr stand die Paarung noch nie auf der Kippe.

Zwischenzeitlich fehlten dem Rekordmeister gleich neun positiv auf das Coronavirus getestete Profis um Kapitän Manuel Neuer (35), vier bei Borussia Mönchengladbach. Deshalb hätten die Gastgeber die Begegnung gerne verschoben, sprachen deshalb auch mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Mit Verletzten und Afrika-Cup-Reisenden fehlen den Münchnern aktuell 13 Profis.

Doch die Liga verwies darauf, dass noch immer genügend Spieler einsatzbereit seien, auch wenn der Kader nur mit einigen unbekannten Talenten aufgefüllt werden muss. U23-Kapitän Nicolas Feldhahn (35), Bright Arrey-Mbi (18), Taylor Booth (20), Jamie Lawrence (19), Lucas Copado (17), Paul Wanner und Arijon Ibrahimovic (beide 16) sind heute die Reservisten.

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Das Bayern-Trio Omar Richards (23), Corentin Tolisso (27) und Kingsley Coman (25) ist zwar inzwischen aus der Isolation, ist aber für das Gladbach-Spiel noch keine Option. 

Bis zuletzt hätte das Münchner Gesundheitsamt die Durchführung der Partie noch untersagen können. Denn Alphonso Davies (21) nahm von Montag bis Mittwoch am Training teil, hielt sich mit seinen Kollegen in der Kabine auf. Am Mittwoch ergab dann sein PCR-Test ein positives Ergebnis.

Alphonso Davies trainierte mit dem Team – wurde dann positiv getestet

Die Angst: Wenn der Linksverteidiger mit der stark ansteckenden Omikron-Variante infiziert gewesen wäre, hätten alle Kontaktpersonen – egal ob geimpft oder genesen – für 14 Tage in Quarantäne gemusst.

Doch das Gesundheitsamt hatte keine Einwände, weshalb die DFL auch an der Durchführung der Partie festhielt. Am Freitagvormittag (7. Januar 2022) fanden weitere Corona-Tests beim Meister statt. Nachdem diese negativ ausgefallen waren, trafen sich die Bayern-Stars zum Anschwitzen für die Begegnung in der Allianz-Arena.

„Ich sehe das Ganze nicht so dramatisch. Es ist natürlich jetzt nicht optimal, das ist ganz klar, aber das bringt natürlich auch die ganze Situation ein bisschen mit sich: der Spielplan, gleich der Start am ersten Januar-Wochenende und dann natürlich noch die weltweite Corona-Situation, die ja ein bisschen angezogen hat“, sagte Nationalspieler Thomas Müller (32). Einige Spieler würden „vielleicht nicht auf ihren Paradepositionen auflaufen, aber trotzdem haben wir sehr viele Nationalspieler oder einfach Top-Qualität auf dem Platz“.

Thomas Müller: Rückrunden-Start ist jetzt „nicht optimal“

Im Mittelpunkt dürfte am Abend vor allem Joshua Kimmich (26) stehen. Nach zwei Monaten Corona-Zwangspause und einer großen Impf-Diskussion ist der Nationalspieler sofort wieder gefordert. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (34) sprach von körperlichen Topwerten. „Wir sind alle froh, dass er wieder da ist, er am allermeisten“, sagte der Münchner Coach.

Borussia Mönchengladbach ebenfalls mit Personalsorgen in die Rückrunde

Die Gäste aus Gladbach – so etwas wie der Münchner Angstgegner der vergangenen Jahre – haben ebenfalls Personalsorgen. Die Stammkräfte Denis Zakaria (25) und Joe Scally (19) haben sich auch mit dem Coronavirus infiziert. Richtig schmerzhaft sind auch die Ausfälle von Ramy Bensebaini (26, Afrika Cup) und Jonas Hofmann (29, Aufbautraining).

Spannend wird auch noch die Situation, wenn die Bayern während der Partie wechseln müssten, auf der Bank aber nur Amateur- und Nachwuchsspieler sitzen. „Es gibt die Regelung, dass du nur drei Vertrags-Amateure gleichzeitig auf dem Platz haben darfst“, sagte Nagelsmann. „Da haben wir einen Antrag gestellt, es geht nicht anders. Wenn ich fünfmal wechseln darf, dann müssen es mehr als drei sein.“