Wirbel beim FC BayernSepp Maier kritisiert Verein und verteidigt Manuel Neuer

Deutschlands Torwart Manuel Neuer in Aktion.

Manuel Neuer sorgte für mächtig Wirbel beim FC Bayern. Das Bild zeigt ihn am 1. Dezember 2022 bei der WM in Katar.

Sepp Maier hat Verständnis für die Kritik von Manuel Neuer an der Entlassung von Torwart-Trainer Tapalovic beim FC Bayern München.

Der Wirbel beim FC Bayern München geht weiter!

Nun hat sich der frühere Torwart-Bundestrainer Sepp Maier (78) auf die Seite von FCB-Kapitän Manuel Neuer (36) geschlagen. Denn Neuer dürfe doch seine Meinung sagen, zumal der entlassene Torwart-Trainer Toni Tapalovic (42) dessen Freund sei, sagte der 78-Jährige.

FC Bayern München: Sepp Maier kritisiert Tapalovic-Rauswurf

Die Trennung von Tapalovic „war falsch“, befand der Fußball-Weltmeister von 1974 im Interview mit Sport1. „Ich bin natürlich auf der Seite von Manu. Das ist doch logisch. Ich war früher auch Torwart und von daher liegt mir Manu mehr am Herzen. Zudem kenne ich ihn und Tapalovic gut“, erklärte Maier.

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Der einstige Torhüter des FC Bayern München, der sowohl Torwart-Trainer beim deutschen Rekordmeister als auch bei der Nationalmannschaft war, kritisierte zudem die Vereinsführung um Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić.

Nach Ansicht von Kahn würden die Aussagen von Neuer in Interviews der „Süddeutschen Zeitung“ und von „The Athletic“ „weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht“. Salihamidžić hatte dem 36-Jährigen vorgeworfen, er habe „seine persönlichen Interessen hier über die Interessen des Clubs gestellt“.

Auch Präsident Herbert Hainer (68) zeigte sich zuletzt schwer enttäuscht über die Aussagen Neuers: „Enttäuscht ist bei mir noch mehr als sauer. Weil ich gedacht habe, der Manuel ist so lange bei uns, ist so ein toller Spieler, dass er so viel Vertrauen hat und das erst mit uns bespricht.“ Nehmen Sie hier an unserer Umfrage zur Causa Neuer teil:

Sepp Maier verteidigt Manuel Neuer: „Freier Mensch“

Maier sieht das anders. „Manu darf doch seine Meinung sagen. Dann kann es Brazzo (Spitzname von Salihamidžić) für richtig halten oder nicht. Manu ist ein mündiger Spieler und ein feiner und freier Mensch“, sagte er. Neuer sei Kapitän und dürfe sich so äußern.

„Ich habe früher auch meine Meinung gesagt, wenn mir etwas nicht gepasst hat. Zwar bin ich nicht so an die Öffentlichkeit gegangen, sondern habe es intern gesagt. Aber Manu hat dem FC Bayern schon so viele Spiele gerettet und immer Top-Leistungen gebracht, da darf er doch seine Enttäuschung zeigen. Das ist menschlich“, erklärte Maier.

Neuer hatte in den Interviews die Club-Führung des Rekordmeisters für die Trennung von Tapalovic verbal angegriffen. Das sei „das Krasseste“ gewesen, was er in seiner Karriere erlebt habe, sagte der mit einem Beinbruch noch lange fehlende Neuer: „Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen.“ (dpa)