Ein teures Missverständnis findet sein vorläufiges Ende: Der FC Bayern gibt Joao Palhinha ab. Der Portugiese war zuletzt nur noch als Dolmetscher gefragt.
„Wenn alles glattläuft“Bayern-Boss kündigt Transfer an: Für neuen Stürmer-Star eine schlechte Nachricht
Thomas Tuchel wollte ihn unbedingt, doch in der letzten Sekunde platzte der Deal. Ein Jahr später kam Joao Palhinha (30) dann doch noch zum FC Bayern – doch da war Tuchel nicht mehr da.
Die Folge: Der portugiesische Nationalspieler wurde unter Tuchels Nachfolger Vincent Kompany zum Bankdrücker, konnte im Trikot des deutschen Rekordmeisters nur ganz selten zeigen, warum er einst Tuchels absoluter Wunschspieler war.
Zeitnaher Vollzug: Palhinha verlässt den FC Bayern
Nun steht das teure Missverständnis kurz vor seinem vorläufigen Ende. Der FC Bayern geht von einem baldigen Weggang des defensiven Mittelfeldspielers aus.
Der 30-Jährige stand im Testspiel gegen Olympique Lyon (2:1) schon gar nicht mehr im Kader. Er führte Verhandlungen mit einem neuen Verein. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um Tottenham Hotspur.
„Es wird sich, wenn alles glattläuft, nicht mehr endlos ziehen“, sagte Sportdirektor Christoph Freund und kündigte einen „zeitnahen“ Vollzug an. Der Portugiese wird zunächst für ein Jahr an den Europa-League-Sieger verliehen.
Bayern-Manager Freund erwähnte „Medical Checks, Vertragsgeschichten“, die vor einem fixen Deal noch anstehen. Dann aber werde der Weggang Palhinhas, der in München noch einen Vertrag bis 2028 besitzt, bald offiziell werden.
Die Premier League kennt Palhinha aus 79 Pflichtspielen für Fulham. Bei Tottenham kann der 34-malige Nationalspieler, der mit Portugal zuletzt Nations-League-Sieger wurde, sogar in der Champions League auflaufen.
In München wurde Palhinha kaum glücklich. Nur zehn Mal stand der 30-Jährige, dessen Vertrag bis 2028 läuft, bei 25 Einsätzen in der Startelf, er brachte es dabei gerade einmal auf 986 Pflichtspielminuten. Allerdings hatte ihn ein Muskelbündelriss von November bis Januar auch zwei Monate außer Gefecht gesetzt.
Für einen dürfte Palhinhas Weggang allerdings äußerst ungelegen kommen. Bayern-Neuzugang Luis Díaz spricht dem Vernehmen nach kaum Englisch, geschweige denn Deutsch.
Bei der ersten Trainingseinheit fungierte Palhinha, der auch Spanisch spricht, deshalb als Dolmetscher für den vor seiner England-Zeit auch zweieinhalb Jahre in Portugal aktiven Kolumbianer. In dieser Rolle wird er dem Flügelstürmer, der im Testspiel gegen Lyon sein Debüt feierte, nun nicht mehr zur Verfügung stehen. (are/sid/dpa)