Geht da was für den BVB?Kaiser Franz sieht Wackel-Bayern in turbulenter Partie

Franz und Uli

Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer verfolgten das Spiel auf der Tribüne vorschriftsgemäß mit Schutzmaske. 

München – Es ist angerichtet für den Geister-Gipfel der Bundesliga: Weder Borussia Dortmund noch der FC Bayern gaben sich vor dem direkten Duell am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) eine Blöße. Der FCB beantwortete den 2:0-Auswärtssieg des BVB in Wolfsburg mit einem turbulenten Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt, die Partie endete 5:2. 

Allerdings wankte der Tabellenführer dabei zwischenzeitlich bedenklich. Doch mit mit dem siebten Ligasieg in Serie könnten die Bayern am Dienstag in Dortmund bereits für eine Vorentscheidung im Titelkampf sorgen: Sie gehen mit vier Punkten Vorsprung ins Topspiel.

Martin Hinteregger mit Eigentor nach Doppelpack

Leon Goretzka (17.), „Vorlagen-König“ Thomas Müller (41.) und Top-Torjäger Robert Lewandowski (46.) mit seinem 27. Saisontreffer sorgten gegen Frankfurt für eine nur scheinbar beruhigende Bayern-Führung. Die lange Zeit völlig chancenlosen Gäste kamen durch einen Doppelschlag von Martin Hinteregger (52./55.) heran. Erst der Treffer von Alphonso Davies (61.) und ein Eigentor von Hinteregger (74.) ließen den seltenen Stadiongast Franz Beckenbauer hinter seiner Corona-Maske wieder ruhiger atmen.

Alles zum Thema Robert Lewandowski

Dabei hatte der „Kaiser“ 50 Minuten lang seine helle Freude am Spiel der Bayern. Deren Pressingmaschine lief schnell auf Hochtouren, Frankfurt wurde meist noch in der eigenen Hälfte gestellt - und verlor so viele Bälle sehr früh. Dadurch wurde es schnell gefährlich, Lewandowski traf nach einer Ecke die Latte (11.).

Lewandowski Alaba

Robert Lewandowski jubelt nach seinem Tor zum 3:0 mit David Alaba. 

Allianz-Arena: Über der Südkurve wurden Raketen abgeschossen

Es folgten Münchner Gelegenheiten fast im Minutentakt. Ivan Perisic (12.) scheiterte nach einem feinen Chipball von Joshua Kimmich ebenso an Eintracht-Torwart Kevin Trapp wie Benjamin Pavard (14.) per Kopf. Kurz darauf knallte es über der Arena: Außerhalb des Stadions wurden eine Handvoll Raketen über die Südkurve geschossen.

Nur wenig später schlug der Ball erstmals in Trapps Tor ein: Goretzka traf nach einer Flanke von Thomas Müller per Direktabnahme aus elf Metern zur Führung. Für Müller war es bereits der 17. Assist in dieser Saison, damit hat er schon jetzt den Bundesliga-Rekord des ehemaligen Wolfsburgers Kevin De Bruyne eingestellt.

Thomas Müller Tor Frankfurt

Thomas Müller verarbeitet vor seinem Treffer zum 2:0 artistisch den Ball, Evan N'Dicka reklamiert ohne Grund auf Handspiel. 

Eintracht Frankfurt kassierte fünfte Liga-Pleite in Folge

Hinteregger sorgte danach sogar für ein Novum: Acht Tore nach Ecken wie jetzt der Österreicher - das hat noch kein Bundesliga-Profi geschafft. Dabei hatte Frankfurt Bayern-Keeper Manuel Neuer bis zu seinen Toren kein einziges Mal wirklich geprüft. Dass die Münchner auf Mittelfeldmotor Thiago (Adduktorenprobleme) verzichten mussten, schien lange kein Problem zu sein.

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Frankfurt, das auf Kapitän David Abraham (Rücken) verzichten musste und insgesamt vier Wechsel vorgenommen hatte, leistete sich zu viele Fehler im Umschaltspiel. Den Mut verlor die Eintracht aber nie, Kostic traf bei den Offensivbemühungen der Gäste noch einmal den Pfosten (83.) - am Ende stand dennoch die fünfte Liga-Pleite in Serie. (sid/ars)