Flitzer-Aktion ging nach hinten losComedian will aufrütteln und kassiert Anzeige

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Der Comedian Fat Comedy wollte als Flitzer auf die Lage der Uiguren aufmerksam machen, hat jetzt aber ganz andere Probleme.

von Béla Csányi (bc)

Bochum – Es sollte eine Aktion für einen guten Zweck sein, doch der Flitzer-Versuch des Comedians Fat Comedy beim Zweitligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Hannover 96 (2:1) ist am Freitag nach hinten losgegangen.

Statt Aufmerksamkeit für das von ihm angeprangerte Thema, die Unterdrückung der Minderheit der Uiguren in China, zu erzeugen, handelte er sich eine Anzeige wegen Körperverletzung ein.

Comedian Fat Comedia will beim Zweitligaspiel in Bochum Aufmerksamkeit erregen

In einem Video auf seinem Instagram-Account hat der Comedian die gesamte Szene für seine 285.000 Follower festgehalten. „Manche schweigen, ich schweige nicht. Freiheit für alle unterdrückten Völker“, sagt er auf der Tribüne in die Kamera, ehe er zunächst unbehelligt in den Stadion-Innenraum gelangt.

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Kurz bevor er auf das Feld stürmen kann, will ihn ein älterer Ordner allerdings aufhalten. Nach kurzer Diskussion stößt der Mann den Ordner kräftig zur Seite, sodass dieser nach hinten fällt.

Sein anschließender Sprint auf den Platz endet dann bereits nach fünf Metern nahe der Eckfahne. Zwei hinzugekommene Ordner ziehen den Flitzer schnell wieder vom Rasen, ohne dass das Spiel unterbrochen werden muss.

Aktion von Fat Comedy für Uiguren verpufft – auch Mesut Özil nahm zum Thema Stellung

Die geplante Aktion brachte damit deutlich weniger Aufmerksamkeit als erhofft. Doch für Fat Comedy kommt es noch schlimmer: Nach Angaben von „Der Westen“ hat der geschubste Ordner bei der Bochumer Polizei Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.

Im Video ist kurz zu sehen, wie der Mann sich nach dem Schubser den Rücken hält.

Am Wochenende hatte auch Weltmeister Mesut Özil auf die Lage der Uiguren aufmerksam gemacht und sich dabei ebenfalls Ärger eingehandelt (hier lesen Sie mehr).

Nach einem entsprechenden Tweet distanzierte sich der FC Arsenal von seinem Topverdiener, der chinesische TV-Sender CCTV nahm als Konsequenz das Premier-League-Spiel zwischen Arsenal und Manchester City am Sonntag aus dem Programm. (bc)