Erste KontaktaufnahmeDFB bringt Bewegung in das Thema Nagelsmann – zwei hohe Hürden warten

Julian Nagelsmann fährt im Auto vor.

Julian Nagelsmann (hier auf dem Weg zu seiner Vertragsauflösung beim FC Bayern am 24. März 2023) ist erklärter Top-Kandidat bei der Bundestrainer-Suche.

Wer wird neuer Bundestrainer? Julian Nagelsmann scheint bei der Suche der Top-Kandidat zu sein. Erste Gespräche laufen nun. Doch der Weg zu einer Einigung wird noch kompliziert. 

von Marcel Schwamborn (msw)

Drei Tage nach dem Rauswurf von Hansi Flick (58) kommt Bewegung in die Bundestrainer-Suche beim DFB. Am Mittwoch (13. September 2023) gab es eine erste Kontaktaufnahme mit Julian Nagelsmann (36). Der Ex-Bayern-Trainer scheint der Top-Kandidat der Verbands-Bosse zu sein.

Auf dem Weg zu einer Einigung warten jedoch zahlreiche Hürden. Zum einen herrscht nach dem 2:1-Sieg gegen Frankreich eine kollektive Euphorie um Sportdirektor Rudi Völler (63). Obwohl der mehrfach vor und nach dem Spiel betonte, den Trainerjob nicht weiter ausüben zu wollen, wird vor allem medial sein Weitermachen gefordert.

Bundestrainer: DFB muss ein großes finanzielles Paket stemmen

Zudem wird das Nagelsmann-Paket für den finanziell extrem angeschlagenen DFB eine Herausforderung. Der FC Bayern würde den Coach zwar ohne Ablöseforderung aus seinem bis 2026 laufenden Vertrag lassen, gleichwohl müsste dann der Verband die ausstehenden Gehaltszahlungen übernehmen.

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Die kolportierten 20 Millionen Euro seien zwar zu hoch, erfuhr EXPRESS.de, da das Gehalt gestaffelt und an Prämien gebunden war. Trotzdem wird es sich der DFB überhaupt nicht leisten können, neben dem Bundestrainer-Gehalt auch noch die Forderungen aus dem Bayern-Vertrag zu erfüllen. Nagelsmann müsste schon auf die ihm zustehende Summe verzichten.

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Da auch noch der geschasste Flick und dessen Co-Trainer ausbezahlt werden müssen, ergibt sich selbst dadurch und durch das neue Bundestrainer-Gehalt (samt Assistenten) ein stattliches finanzielles Paket.

Sandro Wagner und Trainer Julian Nagelsmann vom FC Bayern München.

Verstehen sich privat und beruflich gut: Julian Nagelsmann mit Sandro Wagner, der gegen Frankreich Co-Trainer war (Foto vom 26. Februar 2023).

Einer könnte sich durchaus Hoffnungen machen, weiterhin bei der A-Mannschaft zu bleiben. Sandro Wagner (35), der gegen Frankreich Völler unterstützte, kennt Nagelsmann gut aus der gemeinsamen Zeit in Hoffenheim. Nagelsmann trainierte Wagner vor seinem Wechsel zu den Bayern 2018 zwei Jahre, beide verstehen sich auch privat gut.

DFB-Chef Bernd Neuendorf (62) wünscht sich einen „durchsetzungsstarken“ und „belastbaren“ Trainer. In der Mannschaft würde der Name Nagelsmann in weiten Teilen auf Zustimmung treffen. „Julian ist ein guter Trainer, eine gute Person auch“, sagte Bayern-Angreifer Leroy Sané (27) über seinen Ex-Vereinscoach: „Na klar, wäre es schön, ihn wiederzusehen und mit ihm zu arbeiten, aber wie gesagt, wir gucken mal. Mal sehen, was passiert, ob er Bock drauf hat.“