Trotz LockdownDFB-Boss Keller appelliert: Training in Amateurklubs wieder erlauben

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DFB-Präsident Fritz Keller, hier Mitte Oktober bei einer Veranstaltung in Mainz, und die Fußball-Länderchefs plädieren dafür, den Trainingsbetrieb im Amateursport wieder zu erlauben.

von Anton Kostudis (kos)

Frankfurt – Für Hunderttausende Amateursportler in Deutschland gilt spätestens seit Beginn dieser Woche: Keine Spiele, kein Training, keinerlei Vereinsaktivitäten. Der von der Bundesregierung angesichts der zuletzt wieder steigenden Corona-Fallzahlen angeordnete Lockdown legt den bundesweiten Amateursport-Betrieb lahm.

Lediglich in der Regionalliga West wird der Spielbetrieb fortgesetzt, da die Viertligisten in NRW de facto als Profi-Klubs eingestuft werden. Die Regionalliga Bayern sowie die Südwest-, Nordost und Nord-Staffeln wiederum haben den Spielbetrieb unterbrochen.

Am Mittwoch allerdings unternahm der DFB einen Vorstoß, zumindest den Trainingsbetrieb im Amateurbereich ab sofort wieder zuzulassen.

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DFB appelliert an Bundesregierung: Trainingsbetrieb wieder zulassen!

Die Landesverbände und DFB-Präsident Fritz Keller (63) sprachen sich am Mittwoch nach einer gemeinsamen Konferenz dafür aus, Kindern und Jugendlichen wieder das Training zu erlauben. Die deutschen Fußball-Oberen fordern eine „Möglichkeit des organisierten Sporttreibens für Kinder und Jugendliche unter freiem Himmel“, der Appell schließe dabei „ausdrücklich nicht nur den Fußball ein“.

Keller erklärte: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, für die Gesundheit, die Gesellschaft und nicht zuletzt für unsere Kinder. Nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen und Zahlen birgt die Ausübung von Freiluftsport – auch in Mannschaftssportarten – kaum ein Ansteckungsrisiko.“ Der DFB-Boss ergänzte: „Dies hat Prof. Dr. Tim Meyer als anerkannter Experte und Leiter der Medizinischen Kommission des DFB in den vergangenen Wochen öffentlich nachvollziehbar erläutert. Aktiver Sport stärkt verschiedene gesundheitsförderliche Aspekte, zudem hat er eine hohe gesellschaftliche und soziale Bedeutung – ohne in diesen schwierigen Zeiten für eine erhöhte Gefährdung zu sorgen.“

Sperre

So sieht es aktuell bundesweit auf den Sportanlagen aus: gesperrte Fußballplätze, wie hier am Geißbockheim in Köln.

DFB-Vize Rainer Koch (61) erklärte: „Der Breitensport und seine Vereine bewegen Großes, gerade wenn es darum geht, Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Die Vereine haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Verbänden enorme Anstrengungen unternommen und die Herausforderungen ebenso hervorragend wie verantwortungsvoll bewältigt. Dass sie aktuell zur sportlichen Untätigkeit verurteilt sind, tut weh.“

DFB-Wunsch: Trainingsbetrieb für unter 18-Jährige wieder erlauben

Der Verband will, dass unter 18-Jährige Jugendliche und Kinder wieder Sport treiben dürfen. Eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO habe zudem gezeigt, dass „sich in Deutschland knapp 80 Prozent der Jungen und 88 Prozent der Mädchen zu wenig sportlich bewegen“, erklärt der DFB weiter. Weswegen Keller mahnt: „Sport ist wichtiger denn je.“ (kos)