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Amateursport im November lahmgelegtProfi-Bosse wettern gegen Zuschauer-Verbot

Tribüne

Die Tribünen in den Stadien werden im November wie am Dienstagabend in Mönchengladbach leer bleiben.

Berlin – Die rapide steigenden Corona-Infektionszahlen haben große Auswirkungen auf das Sport-Geschehen im Land. Bund und Länder wollen den Profisport im November nur noch ohne Zuschauer zulassen. Das gilt auch für die Fußball-Bundesliga.

Nachdem zuletzt in den Stadien der Bundesliga, 2. und 3. Liga mithilfe von Hygienekonzepten zumindest Teilzulassungen von Fans möglich waren, werden die Stadien im November nun wieder zu kompletten Geister-Arenen.

Eine Verringerung der Zuschauer-Zulassung auf Null bringt vor allem professionelle Teamsport-Ligen im Basketball, Handball, Eishockey oder Volleyball in existenzielle Bedrängnis. Einige Klubs hatten bereits ihre Angst vor den Maßnahmen geäußert.

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Basketball- und Handball-Bosse äußern Unverständnis

„Aus unserer Sicht gibt es fachlich-hygienisch keine Gründe dafür“, sagte Stefan Holz (54), der Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga. „Es werden von uns Hygienekonzepte verlangt, für die wir viel Geld in die Hand nehmen und mit ausgewiesenen Experten zusammenarbeiten. Und obwohl die Testphase gezeigt hat, dass die Konzepte funktionieren, dreht man uns doch den Saft ab. Das ist bitter.“

Auch die Handball-Bundesliga hat kein Verständnis für die Entscheidung der Politik. „Das widerspricht eigentlich dem, was wir letzte Woche mit den Chefs der Staatskanzleien besprochen haben“, sagte Geschäftsführer Frank Bohmann (55). „Da war der Tenor noch eindeutig: Der Sport hat seine Hausaufgaben gemacht und trägt nicht zum Infektionsgeschehen bei.“

Vielen Amateur- und Freizeitsportlern droht nun sogar die vorzeitige Winterpause. Bei der Beratung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) mit den Ministerpräsidenten der Länder wurden verschärfte Schutzmaßnahmen für den Sport diskutiert.

Aus einer Beschlussvorlage, die der Redaktion vorliegt, geht hervor, dass dem Amateur- und Freizeitsport-Segment vorübergehend ein massiver Riegel vorgeschoben werden soll. Demnach soll der Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen eingestellt werden.

Auch Schwimm- und Spaßbäder sowie Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen müssen schließen. Vereine dürfen nicht mehr trainieren. Allein der Individualsport, also etwa alleine joggen gehen, ist weiter erlaubt.

Verband unterbricht Amateurfußball-Spielbetrieb

Als erster Verband hat der Fußballverband Rheinland (FVR) bereits mit sofortiger Wirkung den aktuellen Amateur-Spielbetrieb gestoppt.

„Der FVR hat aufgrund der aktuellen Entwicklung der COVID-19-Pandemie nach intensiven Überlegungen entschieden, den kompletten Pflichtspielbetrieb ab Donnerstag, 29. Oktober, zu unterbrechen.“

Dies betreffe „alle Spielklassen und Pokalwettbewerbe der Herren, Frauen, Jugend und des Ü-Fußballs auf Sportplätzen im Freien sowie sämtliche Wettbewerbe in der Halle.“

Über eine potenzielle Wiederaufnahme wolle der Verband mindestens zwei Wochen vorher informieren, um den Klubs eine nötige Vorbereitungszeit einzuräumen.

Wird die Regionalliga-Saison unterbrochen?

Aufgrund der drohenden Spielpausen könnte auch die Regionalliga West unterbrochen werden. „Wir müssen sensibel sein und bleiben, das Geschehen ist eben dynamisch“, sagte Verbandspräsident Peter Frymuth (63). „Wir sollten die neue Lage abwarten und dann mit unseren spielleitenden Stellen beraten“. (cw/msw)