RB-Trainer beschwert sich über UngerechtigkeitMarsch findet europäischen Fußball unfair

Jesse Marsch spitzt den Mund.

Jesse Marsch (RB Leipzig) am 11. September 2021 nach der Niederlage gegen die Bayern.

RB Leipzig hat dank Red Bull nicht gerade den kleinsten Etat der Bundesligisten. Mit ManCity und PSG können aber auch die Bullen nicht mithalten. Trainer Jesse Marsch findet das nicht fair.

Leipzig. Am Mittwoch (15. September 2021) beginnt für RB Leipzig die neue Champions-League-Saison gegen Pep Guardiolas Klub Manchester City. Neben City befinden sich auch der Club Brügge und Paris St. Germain in der Gruppe A. Manchester City verpflichtete im Sommer Jack Grealish für über 117 Millionen Euro, PSG holte Lionel Messi, Achraf Hakimi und Sergio Ramos an die Seine und stattete sie mit hochdotierten Verträgen aus. Neulich wurde auch Neymars unfassbares Gehalt öffentlich.

Trotz der Pandemie und dem erwarteten Financial Fairplay sitzt der Geldbeutel offenbar ziemlich locker bei den Klubs der Superreichen. Nicht zuletzt dieses Ausgabeverhalten rief nun Jesse Marsch (47), den Trainer von RB Leipzig auf den Plan, um sich über die finanziellen Ungerechtigkeiten im europäischen Fußball auszulassen. So bezeichnete Jesse Marsch den Fußball in Europa wegen der großen finanziellen Unterschiede zwischen den Clubs in der Montagsausgabe (13. September)  des ,,Kicker‘‘ als ,,nicht fair‘‘. Die Geldstruktur sei in den USA beispielsweise ausgeglichener, weil die Budgets von den Ligen begrenzt würden, sagte der US-Amerikaner im Interview.

„Mit dem Sportsgeist eines Amerikaners ist der europäische Fußball nicht fair“

In der Baseball-Profiliga MLB gebe es etwa zwischen den Großklubs wie den New York Yankees und den kleineren wie Oakland Athletics keine so großen Unterschiede wie im europäischen Fußball. „Nach meinem Verständnis und mit dem Sportsgeist eines Amerikaners ist der europäische Fußball daher nicht fair“, machte Marsch deutlich.

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Der 47-Jährige befürwortet eine Budgetbegrenzung, hält sie aber nicht für umsetzbar. „Warum nicht? Aber es passt nicht zur Struktur des europäischen Fußballs“, sagte er auf eine entsprechende Frage. Er wisse aber auch nicht, wie ein Patentrezept aussehe, um für einen gerechteren Wettbewerb zu sorgen.

RB Leipzig ein Vorbild in Sachen Financial Fairplay

Marsch betonte, dass sich RB Leipzig strikt an die Vorgaben des Financial Fairplay halte. Das FFP ist ein Kriterium der Europäischen Fußball-Union für die Zulassung von Vereinen für die Europapokal-Wettbewerbe. Danach dürfen über einen Zeitraum von drei Jahren die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen. Ein Defizit von maximal 30 Millionen Euro kann durch externe Geldgeber ausgeglichen werden.

Marsch wundert sich, wie einige Vereine bei ihren Ausgaben noch Teil des Financial Fairplay sein könnten. „Meine Leistungen in der Schule und an der Universität in Mathematik waren ganz okay. Aber mit meinen Kenntnissen geht die FFP-Rechnung bei einigen Vereinen wirklich nicht auf“, sagte der Coach.

Doch auch RB selbst steht in der Kritik. Von vielen Fans deutscher Vereine wird RB Leipzig oftmals heftig angegangen. Dem Verein wird seitens vieler Fans vorgeworfen, die in Deutschland geltende 50+1-Regelung umgangen zu haben und nicht demokratisch organisiert zu sein. (jm/dpa)