Kritik an Werkself nach Sieg auf SchalkeTwitter-Fehltritt beim Bayer-Triumph

Bosz-Schalke

Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz beim Spiel auf Schalke.

Gelsenkirchen – Bei Bayer Leverkusen läuft es in dieser Saison einfach. Die Werkself ist auch nach dem 10. Spieltag noch ungeschlagen und rückt in der Tabelle nach dem 3:0-Sieg beim FC Schalke auf Platz zwei vor. Peter Bosz (57) wird derzeit mit seiner Truppe zum Bayern-Jäger.

Schalke gegen Bayer: Kritik an Werkself nach Twitter-Fehltritt

Allerdings gab es nach der Partie großen Wirbel um die 1:0-Führung der Gäste. Nach Meinung der Gastgeber hatte Bayer-Verteidiger Aleksander Dragovic (29) den Schalker Eigentorschützen Malick Thiaw (19) gestoßen (10.). „Mir schreiben vier Verantwortliche von anderen Vereinen, dass es eine Frechheit ist, dieses Tor zu geben“, schimpfte Sportvorstand Jochen Schneider (50). Thiaw selbst sah hingegen keinen Muss-Pfiff. Aus dem Kölner Videokeller kam auch keine Korrektur.

Jubel Bayer-Baumi

Leverkusens Spieler bejubeln das 2:0 durch Julian Baumgartlinger.

Auf jeden Fall war die Führung unter diesen Umständen glücklich. Für die Entscheidung sorgte Julian Baumgartlinger in der 67. Minute. Steven Skrzybski scheiterte mit seinem Elfmeter an Bayer-Keeper Lukas Hradecky (72.), Patrik Schick (78.) traf zum Endstand. „Wir regenerieren gut und haben einen engen Takt, aber mit Siegen geht alles einfacher. Da kann man auch mal viele Spiele wegstecken. Aber: Es steckt viel Arbeit dahinter, sehr viel Fleiß“, sagte Baumgartlinger (32).

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Gegen Schalke: Lukas Hradecky lobt Leverkusener Teamgeist

„Wir haben momentan einen ganz starken Teamgeist – alle arbeiten für einen anderen. Egal, ob wir Fehler machen oder nicht, wir machen einfach immer weiter. Das ist unsere Stärke geworden ... und natürlich die Standards“, ergänzte Lukas Hradecky (31).

Im Netz fiel allerdings auch ein Tweet der Leverkusener Social-Media-Abteilung auf. „Danke an Thiaw, Baumi, Patrik und den Nikolaus, wir nehmen heute 3 Punkte mit nach Haus“, lautete das Twitter-Fazit. Ein Dank an einem Eigentorschützen?

„Das gehört sich nicht“, kommentierte Sky-Experte Dennis Aogo (33) die Aktion. „Man weiß zwar nie, wer hinter diesen Accounts steht, aber das muss nicht sein“. Auch Moderatorin Britta Hofmann (40) pflichtete bei: „Das ist nicht so sympathisch von den Leverkusenern“.

Der Tweet erhielt auch in den sozialen Netzwerken seine Reaktionen. „Sehr geehrter Vorstand der Bayer 04 Leverkusen GmbH, ich bitte Sie Ihren Tweet zu löschen, da dieser sehr unsportlich gegenüber der Schalker Mannschaft und Malick Thiaw ist. Ich bin zwar erst 16 Jahre alt, aber hierbei fehlt mir jede Toleranz“, schrieb Marlin Endlein.

„Der Tweet ist sehr respektlos und peinlich. Leverkusen hat aber nicht durch ein Eigentor gewonnen und deshalb eine große Klappe. Selbstvertrauen und Siege resultieren aus den guten Leistungen“, schrieb Timo Schwarz.

73 Minuten nach dem Internet-„Foul“ meldeten sich die Bayer-Verantwortlichen wieder. „Zugegeben: schwacher Tweet! Es war nicht unsere Absicht einen Spieler der gegnerischen Mannschaft bloßzustellen oder respektlos zu behandeln. Wir entschuldigen uns bei Malick Thiaw und dem FC Schalke“, lautete die angemessene Reaktion. (msw)