Rondic war ganz dicht dranBaumgart auf Stürmersuche: Torschützenkönig jetzt im Fokus

Union Berlin muss auf dem Transfermarkt noch auf den Abgang von Benedict Hollerbach reagieren und einen Topstürmer an Land ziehen. Jetzt rückt ein Torschützenkönig ins Visier von Steffen Baumgart.

von Béla Csányi  (bc)

In der ersten kompletten Saison unter Trainer Steffen Baumgart (53) soll die Abteilung Attacke bei Union Berlin wieder im Fokus stehen!

Nachdem die Vorgänger Bo Svensson (45) und Urs Fischer (59) über Jahre daran gearbeitet hatten, aus der Alten Försterei vor allem eine Abwehr-Festung zu machen, soll Baumgarts Vollgas-Ansatz für mehr Power in der Offensive sorgen. Dafür braucht es allerdings auch das entsprechende Personal.

Baumgart sucht bei Union den Hollerbach-Ersatz

Die ersten Veränderungen im Sturm sind bereits offiziell: Für Reservist Ivan Prtajin (29) war kein Platz mehr im Kader, er wechselt in die 2. Bundesliga zum 1. FC Kaiserslautern. Dafür stach Union bei Oliver Burke (28) dessen bisherigen Arbeitgeber Werder Bremen aus, verpflichtet den wuchtigen Schotten ablösefrei.

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Mehr Geld dürften die Eisernen in die Hand nehmen, um den Verlust von Toptorjäger Benedict Hollerbach (24) aufzufangen. Der 23-Jährige geht für 10 Millionen Euro zu Mainz 05, ist nach Tayo Awoniyi (2023 für 20,5 Mio. Euro zu Nottingham Forest) der zweitteuerste Verkauf der Klub-Historie.

Obwohl die Berliner dabei jetzt offenbar eine kreative Lösung im Blick haben, mussten die Scouts des Klubs nicht allzu weit reisen: Im polnischen Stettin, gerade mal 150 Kilometer von Berlin entfernt, traf einer der Unioner Transfer-Kandidaten zuletzt nach Belieben.

Polens Fußballer des Jahres ist ein Grieche und wurde mit stattlichen 28 Treffern souveräner Torschützenkönig der Ekstraklasa: Efthymios Koulouris spielte bei Pogon Stettin die Saison seines Lebens – führt ihn das mit 29 Jahren in die Bundesliga?

Efthymios Koulouris krönte sich in Polen mit 28 Treffern zum Torschützenkönig.

Efthymios Koulouris krönte sich in Polen mit 28 Treffern zum Torschützenkönig.

Die „Berliner Zeitung“ nennt den 18-maligen Nationalspieler als einen der möglichen Kandidaten auf die Hollerbach-Nachfolge, zumal er deutlich günstiger zu haben wäre als der ebenfalls gehandelte Franzose Willem Geubbels (23/FC St. Gallen).

Koulouris machte in der abgelaufenen Saison noch einmal einen gewaltigen Schritt nach vorne, steigerte seine Ausbeute aus der Vorsaison um 16 Treffer! In der Saison 2023/2024 hatte er „nur“ zwölfmal geknipst. Und selbst auf die Hinrunde folgte in seiner Sahne-Saison noch eine gewaltige Steigerung.

Zur Winterpause standen elf Tore nach 18 Spielen für den im Nationalteam noch torlosen Griechen zu Buche. Der anschließend von Widzew Lodz in die 2. Liga zum 1. FC Köln gewechselte Imad Rondic (26) war ihm da mit seinen neun Toren noch dicht auf den Fersen.

Die 17 Tore in der zweiten Serie (darunter zwei Dreierpacks und ein Viererpack) öffnen Koulouris nun aber wohl die Tür zu einem erneuten Anlauf in einer Top-Fünf-Liga.

Nachdem der erste Versuch von 2019 bis 2021 beim FC Toulouse in Frankreich noch gescheitert war, könnte Baumgarts Offensiv-Ansatz nun genau das Richtige für den elftplatzierten im europäischen Torjäger-Ranking „Goldener Schuh“ sein.