Die jüngsten Ergebnisse waren schwach, immer noch steht Erzgebirge Aue auf einem Abstiegsrang. Jetzt zieht der Klub die Reißleine, will aber beim Trainerposten auf Konstanz setzen.
Hammer in 3. LigaEx-FC-Nachwuchsleiter scheitert bei Traditionsklub

Copyright: IMAGO/Picture Point
Muss Erzgebirge Aue verlassen: Sportdirektor Matthias Heidrich.
Autor
Aktualisiert
Jetzt also doch! Nach zuletzt mageren Ergebnissen in der 3. Liga zieht Erzgebirge Aue die Reißleine.
Doch trifft es nicht Trainer Jens Härtel, sondern Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich sowie Co-Trainer Jörg Emmerich. Dies ergab eine Krisensitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am Dienstagabend.
Thomas Schlesinger: „Entscheidung war eine überaus schwierige“
Der Verein bestätigte schließlich am Mittwochmittag (10. Dezember) die Entscheidung. Zuerst hatte das Portal Tag24 über den Vorgang im Verein berichtet.
„Diese Entscheidung war eine überaus schwierige, wir haben es uns nach Abwägung aller Einflussfaktoren und Erkenntnisse der letzten fünf Monate wahrlich nicht leicht gemacht und es ging vor allem ganz und gar nicht darum, einen Schuldigen an der aktuellen Situation zu suchen“, erklärte FCE-Präsident Thomas Schlesinger.
Vor seiner Rückkehr zu FC Erzgebirge Aue hatte Heidrich zwischen 2018 und 2022 erfolgreich als Leiter der Nachwuchsabteilung beim 1. FC Köln gearbeitet. Unter ihm holte die U17 des FC in der Saison 2018/19 die deutsche Meisterschaft der B-Junioren. Mit dabei damals Florian Wirtz, den Heidrich als Bestätigung der erfolgreichen Nachwuchsarbeit beim FC nannte.
In Aue ist für Heidrich nun aber nach mehr als drei Jahren Schluss. Eine Niederlage, drei Unentschieden und zuletzt das bittere 2:2 gegen den FC Ingolstadt trotz Überzahl und Führung waren viel zu wenig für die Verantwortlichen.
Der Traditionsverein steht weiterhin auf einem Abstiegsplatz und rennt seinen Ambitionen, zurück in die 2. Liga aufzusteigen, schon jetzt hoffnungslos hinterher.
Der Klub hatte seine Ziele nach sportlicher Stabilität vor der Saison deutlich gemacht, den Aufstieg als mögliche Perspektive genannt: „Wenn es gut läuft und alles passt, nehmen wir den Aufstieg mit“, hatte Matthias Heidrich vor der Saison erklärt.
Mit Trainer Jens Härtel und diversen Kaderverstärkungen wollte Aue insbesondere defensiv besser stehen und konkurrenzfähig in die Saison starten. Doch jetzt ist alles ins Wanken geraten.
Härtel allerdings soll vorerst bleiben. Zu seiner Zukunft hatte der 46-Jährige kürzlich bei „MagentaSport“ gesagt: „Das ist nicht meine Entscheidung. Das müssen die Leute (im Vorstand, Anm. d. Red.) entscheiden und damit umgehen. Wir stehen weiter unter dem Strich, deswegen bleibt die Situation schwierig.“
Mit Lars Fuchs bekommt Härtel einen neuen Co-Trainer an die Seite gestellt, wie der Verein mitteilte. „Uns ist wichtig, wieder Konstanz auf dem Trainerstuhl zu haben und diese eminent wichtige Personalie nicht jährlich zu tauschen. Um die Position von Jens Härtel zu stärken, stellen wir ihm mit Lars Fuchs eine Person an die Seite, von der wir glauben, dass dieses neue Trainergespann eher in die Erfolgsspur zurückfinden wird, als Interimslösungen oder nur ein erneuter Wechsel des Cheftrainers“, so FCE-Präsident Thomas Schlesinger in Hinblick auf das weitere Vorgehen.
